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WRC Italien: Neuville bleibt vorne, Mikkelsen und Östberg raus

Thierry Neuville fährt auf Sardinien seinem ersten WRC-Sieg seit 2014 entgegen - Jari-Matti Latvala jagt den Belgier - Sebastien Ogier profitiert von Ausfällen

(Motorsport-Total.com) - Es läuft weiterhin rund für Thierry Neuville: Der Hyundai-Pilot hat seine Führung bei der Rallye Italien am Samstag verteidigt und steht damit vor seinem ersten Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) seit Deutschland 2014. Nach 15 der insgesamt 19 Wertungsprüfungen (WP) liegt er 16,1 Sekunden vor Jari-Matti Latvala (Volkswagen). Der Belgier konnte am Samstag zwei WP für sich entscheiden, hatte zwischenzeitlich allerdings mit den schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville, Nicolas Gilsoul

Thierry Neuville fährt auf Sardinien ganz abgeklärt dem Sieg entgegen Zoom

"Während der ersten sechs oder sieben Kilometer war der Regen sehr stark. Es war ziemlich schwierig", schilderte Neuville nach WP14, bei der Latvala die Nase vorne hatte. Der Finne war allerdings lediglich 0,8 Sekunden schneller als der Spitzenreiter. "Ich hatte erwartet, dass ich viel mehr verlieren würde", atmet Neuville durch. Anschließend konnte er WP15, die Königsprüfung Monte Lerno, für sich entscheiden.

"Das Auto ist bei rutschigen Bedingungen einfach großartig zu fahren. Wir sind sehr, sehr schnell", jubelt der Belgier und erklärt: "Es war ein weiterer guter Tag. Es ist toll, mit Jari-Matti zu kämpfen. Ich freue mich. Morgen wird es hart werden, aber wir werden uns ordentlich vorbereiten und weiterhin kämpfen." Der geschlagene Finne erklärt nach der letzten Prüfung des Tages: "Mehr war nicht drin. Es war ein wirklich sehr, sehr guter Run."

Latvala geht auf Nummer sicher

"Am Nachmittag war ich ein bisschen zu vorsichtig. Manchmal musst du auf Nummer sichergehen", erklärt Latvala seine Herangehensweise, mit der er offenbar nicht ganz falsch lag, denn am Samstag verabschiedeten sich mit Andreas Mikkelsen (Volkswagen) und Mads Östberg (Ford) zwei Podiumskandidaten aus der Rallye. Mikkelsen lag auf dem fünften Gesamtrang, als er in WP14 abflog.

"Mikkelsen ist in einem Hochgeschwindigkeitsabschnitt gecrasht", berichtete Östberg anschließend. "Ich glaube, dass er sich überschlagen hat, aber beide schafften es aus dem Auto", so der Norweger, der seinen Boliden kurz vor dem Ende von WP15 ebenfalls abstellen musste. Er war bereits vorher langsam unterwegs gewesen. Zum Zeitpunkt seiner Aufgabe hatte er bereits mehrere Minuten verloren.


WRC: Rallye Italien

Nutznießer der beiden Ausfälle ist Weltmeister Sebastien Ogier (Volkswagen), der nun am Sonntag kein Risiko mehr eingehen muss, da sich seine beiden großen Gegner im Kampf um Rang drei verabschiedet haben. Dani Sordo (Hyundai) auf Rang vier liegt bereits mehr als eine Minute zurück. "Ich habe alles gegeben. Mehr kann ich nicht machen", erklärt der Weltmeister am Samstagabend.

Ogier gibt sich mit Rang drei zufrieden

"Ich habe es schon vorher gesagt: Wenn ich es hier auf das Podium schaffe, dann wäre das ein großartiges Ergebnis", so Ogier, der wieder einmal als Erster auf die Strecke gehen und somit die Ideallinie sauberfahren musste. Zudem berichtet der Franzose, dass er mit einem Problem an seinem Auto zu kämpfen hatte. "Vielleicht ein Problem mit dem Differential", grübelt der 32-Jährige.

Zu Beginn des Tages konnte sich Kevin Abbring (Hyundai) in WP10 seinen ersten Sieg bei einer Prüfung einer WRC-Rallye sichern. "Es fühlt sich wirklich gut an", freut sich der Niederländer, der anschließend allerdings ebenfalls mit Problemen zu kämpfen hatte. In WP12 verlor er mehr als sieben Minuten. "Nach zehn Kilometern hatten wir hinten einen Plattfuß, und dann hatten wir auch noch vorne links einen", berichtet er. Zu allem Überfluss hatte er am Ende des Tages auch noch ein Getriebeproblem.

In der WRC2 hat Karl Kruuda (Ford) aktuell die Nase vorne. Auf Rang zwei liegt Jan Kopecky (Skoda) mit fast zwei Minuten Rückstand. Am Sonntag erwarten die Piloten die letzten vier WP der Rallye Italien. Die beiden kurzen Prüfungen Cala Flumini (14,06 Kilometer) und Sassari-Argentiera (6,07 Kilometer) stehen dabei je zweimal auf dem Programm.