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  • 11.06.2016 08:37

Rallye Italien: Mickys Meisterwerk

Ein Forstarbeiter schob einst am Monte Lerno einen Erdhaufen zusammen: Heute ist "Micky's Jump" eine der spektakulärsten Sprungkuppen der Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Hier wird eine Vorentscheidung fallen, da sind sich die meisten Fahrer sicher. Die Wertungsprüfung "Monte Lerno" ist mit fast 45 Kilometern Länge die Königs-WP der Rallye Italien. Sie wird am Samstag gleich zweimal gefahren (10:16 und 17:59 Uhr) wird und enthält außerdem "Micky's Jump" - den vielleicht höchsten Sprung der gesamten Weltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier, Julien Ingrassia

An Micky's Jump heben die WRC-Piloten richtig ab Zoom

Trotz relativ geringer Geschwindigkeit sind die Rallyeautos hier rund drei Meter in der Luft. Wer Mickys Meisterwerk unterschätzt und zu schnell anfährt, schraubt sich auf fünf Meter Flughöhe. Dann wird die Landung zum ernsten Problem. Kein Wunder, dass jedes Jahr Tausende von Fans an diese Stelle pilgern. Viele sichern sich mit abenteuerlichen Tribünen-Selbstbauten einen besonders guten Blickwinkel. Der Forstarbeiter, der die Kuppe vor Jahren künstlich angelegt hat und nach dem sie benannt ist, hat ganze Arbeit geleistet.

"Micky's Jump fällt nach der Kuppe steil ab", beschreibt Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier. "Deswegen kann man diesen Sprung nicht mit Vollgas nehmen. Das ist sogar im World-Rally-Car ein Risiko. Ich nehme den dritten Gang, ungefähr Tempo 90." Teamkollege Jari-Matti Latvala ergänzt: "Man sieht vor dem Absprung die Landestelle nicht, nur den Himmel. Die Strecke verläuft an dieser Stelle leicht nach links. Die richtige Linie zu finden, ist daher nicht einfach. Schließlich kann man in der Luft nicht lenken."

Die Anfahrt erfolgt mit hohem Tempo. Damit das Auto nach dem 40-Meter-Satz über "Micky's Jump" nicht auf der Nase landet, muss es schon vor dem Abflug stabilisiert werden. "Nach dem Anbremsen steige ich wieder voll aufs Gas. So erreiche ich eine gerade Fluglage", erläutert Volkswagen-Pilot Andreas Mikkelsen.


Fotos: WRC: Rallye Italien


Trotz der spektakulären Flugphase ist "Micky's Jump" zumindest für die Beifahrer nur ein Sprung wie Dutzende anderer im Verlauf der Rallye Italien. "Die Federung in den modernen World-Rally-Cars ist so gut, die Landung merkst du fast gar nicht", sagt Ogier-Copilot Julien Ingrassia.

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