• 23.05.2016 10:03

Volkswagen: Andreas Mikkelsen fordert Sebastien Ogier heraus

Beim nächsten WM-Lauf auf Sardinien setzen die beiden Volkswagen Piloten ihr Duell von der Rallye Portugal fort: Ausgang offen

(Motorsport-Total.com) - In Portugal kämpfte Sebastien Ogier - wieder einmal - mit stumpfen Waffen. Auf den sandigen Schotterpfaden rund um Porto war der Nachteil, die Strecke eröffnen zu müssen, sogar für den Weltmeister zu viel. Und es ist wenig Besserung in Sicht. "Die Rallye Sardinien ist vielleicht die Rallye, wo der Erste auf der Strecke den größten Nachteil hat", blickt der Volkswagen-Pilot auf den nächsten WM-Lauf Mitte Juni voraus. Könnte sein, dass dann wieder ein neuer Fahrer seinen ersten WM-Sieg feiert. Denn Portugal-Sieger Kris Meeke (Citroen), der beim fünften WM-Lauf der Saison gnadenlos den Vorteil von Startplatz 13 ausnutzte, wird auf der italienischen Mittelmeerinsel nicht am Start sein.

Titel-Bild zur News: Andreas Mikkelsen

Andreas Mikkelsen bezwang in Portugal Weltmeister Sebastien Ogier Zoom

Neuer Tabellenzweiter ist Ogiers Teamkollege Andreas Mikkelsen. Die beiden Volkswagen-Piloten starten auf Sardinien also unter weitgehend identischen Bedingungen. "Ich freue mich auf das nächste Duell mit Seb", sagt der Norweger nach seinem starken zweiten Rang von Portugal. "Natürlich will ich um den WM-Titel kämpfen. Dazu muss ich zuallererst Seb schlagen."

Bei der Rallye Portugal gelang ihm dieses Vorhaben überzeugend. Nach einer relativ bescheidenen Auftaktetappe brannte Mikkelsen am Samstag einen nach eigener Einschätzung "besten Tage meiner bisherigen Karriere" in den Schotter. Mit knappen 3,1 Sekunden Rückstand auf Mannschaftskapitän Ogier ging Mikkelsen in den Sonntag. Schon in der ersten Prüfung des Tages hatte er das Blatt gewendet.

Ogiers Gegenwehr verpuffte dagegen in zwei einigermaßen mysteriösen Reifenschäden. "Auf der ersten WP hatte ich einen schleichenden Plattfuß und musste Tempo herausnehmen", erzählt der Franzose. "Wir haben nach der Prüfung das Ersatzrad montiert. Wir hatten aber nur eins dabei, konnten also von da an nicht mehr volles Risiko gehen. Schließlich ist eine Nullrunde das Letzte, was ich momentan gebrauchen kann."

Vor dem Start der letzten WP war trotzdem wieder ein Reifen platt. "Ich wollte eigentlich den Luftdruck checken. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als das Messgerät 0,0 anzeigte", berichtet Beifahrer Julien Ingrassia. "Zum Glück haben wir für solche Fälle eine Pressluft-Patrone im Auto, mit der ich den Reifen sicherheitshalber voll aufgepumpt habe." Trotz der Ungewissheit gewannen Ogier/Ingrassia die "Powerstage". Seltsamerweise hielt der Reifen die Luft ohne weitere Verluste bis ins Ziel im 80 Kilometer entfernten Porto.

"Ich habe vor dem Start gesagt, mit einem Platz auf dem Podium wäre ich zufrieden. Genau das haben wir erreicht - Soll erfüllt", fasst Ogier das Wochenende zusammen. Verständnis für die Probleme des Weltmeisters zeigte sogar der portugiesische Präsident Marcela Rebelo de Sousa. Bei einem kurzen Plausch im Servicepark meinte der höchste Politiker des Gastlandes zum Weltmeister: "Sieht so aus, als wolle momentan niemand, dass Sie Rallyes gewinnen."

Weniger Mitleid hat Julien Ingrassia zu erwarten - allerdings von seiner italienischen Großmutter. "Wenn ich ihr erzähle, dass wir wieder nicht gewonnen haben, wird sie mich fragen, ob ich Schande über die Familie bringen will", scherzt er. "Und wenn ich ihr dann noch erkläre, dass wir keine Chance hatten, weil wir die Straße säubern mussten, wird sie endgültig an mir zweifeln. Ein Ingrassia, wird sie sagen, fegt nicht die Gasse."

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