Kris Meeke: "Wir wussten, dass hier etwas möglich ist"

Weshalb der zweite WRC-Sieg für Kris Meeke leichter als der erste war und warum der Citroen-Pilot im Servicepark einem Mechaniker den Kopf rasierte

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Portugal, fünfter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2016, wurde zum Triumphzug von Kris Meeke. Der Citroen-Pilot führte die Rallye ab der zweiten Wertungsprüfung an, hielt die Volkswagen-Piloten Andreas Mikkelsen und Sebastien Ogier auf Distanz und fuhr letztlich ungefährdet zu seinem zweiten Sieg in der Rallye-WM. "Es war ein sehr gutes Wochenende, ich habe keinen einzigen Fehler gemacht", freut sich Meeke.

Titel-Bild zur News: Kris Meeke, Paul Nagle

Kris Meeke feierte in Portugal WRC-Sieg Nummer zwei Zoom

Der Erfolg in Portugal kam für den Nordiren nicht ganz unerwartet. "Wir wussten, dass hier etwas möglich ist. Wir waren hier im vergangenen Jahr schon schnell und haben unsere Erfahrung ausgenutzt", sagt Meeke. Nachdem er bei den ersten beiden Rallyes der Saison nur einen Punkt gewonnen hatte und die Läufe in Mexiko und Argentinien ausgelassen hatte, ging Meeke an den ersten beiden Tagen als 13. Fahrer auf die Strecke.

Das war auf dem portugiesischen Schotter ein deutlicher Vorteil gegenüber WM-Spitzenreiter Ogier, den Meeke zu Beginn der Rallye ausspielte. "Vor allem am Samstagvormittag konnten wir einen guten Vorsprung herausfahren", sagt er. So betrug sein Vorsprung auf Ogier nach zwölf von 19 Wertungsprüfungen mehr als eine Minute, woraufhin Meeke in den Sicherheitsmodus schaltete. "Ab Samstagmittag ging es dann nur noch darum, das Ergebnis abzusichern und nichts falsch zu machen."

Das gelang dem Nordiren, der sich im Ziel mit Beifahrer Paul Nagle über den zweiten Sieg nach Argentinien 2015 freuen durfte. Dieses Mal konnte Meeke seine Fahrt zum Erfolg allerdings deutlich mehr genießen als bei seinem Premierensieg. "Den ersten Sieg vergisst du nie, denn das ist vielleicht auf der schwierigste. In Argentinien haben wir von der ersten Prüfung an geführt, das war für mich das erste Mal. Es war schwieriger, das zu kontrollieren."

"Dieses Mal war es viel einfacher. Es ist vielleicht wie mit allem im Leben: Je öfter man es macht, umso einfacher wird es", sagt Meeke, der mit dem Triumph in Portugal zudem bewies, dass sein Erfolg im vergangenen Jahr in Argentinien kein Zufall war. "Bei einem einzelnen Sieg kann man leicht von einem Glückstreffer reden, aber das kann mir nun niemand mehr nachsagen."

Nach der Zieldurchfahrt erlebte man Meeke dann im Servicepark noch in einer ungewohnten Rolle. Der Nordire griff zum Haartrimmer und rasierte einem seiner Mechaniker den Kopf. Wie kam es dazu? "Ich hatte schon seit langem eine Wette mit einem Mechaniker laufen. Er hat immer gescherzt und gemeint, wenn ich einmal eine Rallye gewinne, bei der er Mechaniker an meinem Auto ist, dann soll ich ihm den Kopf rasieren", sagt Meeke.

"Er hat eine Art Afro-Frisur, und die anderen Mechaniker haben mich daran erinnert und mir einen Rasierer gebracht. Ich habe mich vor laufenden Kameras dann an die Arbeit gemacht, wurde aber nicht fertig", sagt Meeke, der dann zur Pressekonferenz musste. So lief sein Mechaniker zunächst mit halb rasiertem Kopf herum. "Den Rest muss ich später machen, oder es so lassen, wie es ist", lacht Meeke.