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Sebastien Loeb über Rallycross: "Autos sind fantastisch"

Sebastien Loeb erklärt die Beweggründe für seinen Wechsel in die Rallycross-WM - Autos und Wettkampf sind fantastisch - Vom WM-Titel will er (noch) nicht sprechen

(Motorsport-Total.com) - Es war die große Überraschung in diesem Winter: Sebastien Loeb wird die volle Saison der Rallycross-WM bestreiten. Anfang Januar nahm der neunfache Rallye-Weltmeister zum ersten Mal bei der berühmten Rallye Dakar teil. Loeb verkaufte sich gut und zeigte seinen Speed. Rookie-Fehler verhinderten schließlich einen Podestplatz. Anschließend machte der Franzose seine Pläne für die World-RX bekannt. Einmal mehr wird der 42-Jährige seine Allrounder-Fähigkeiten zeigen und viele Fans begeistern.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb sucht auch mit 42 Jahren neue Herausforderungen Zoom

"Als klar war, dass ich nicht mehr für Citroen in der WTCC fahre und ich jetzt den Status als offizieller Peugeot-Fahrer besitze, habe ich mit Bruno Famin über ein weltweites Programm gesprochen", erklärt Loeb auf der offiziellen Rallycross-Webseite. An ein Karriereende denkt er noch lange nicht, sonst würde sich Loeb nicht auf die Strapazen der Rallye Dakar einlassen. "Ich bin noch nicht bereit, dass ich nur zwei oder drei Rennen pro Jahr fahre. Ich will wirklich eine volle Saison fahren."

Und so fiel die Entscheidung auf Rallycross und eine Zusammenarbeit mit dem Peugeot-Team von Timmy Hansen. "Das ist eine Disziplin, die ich unbedingt probieren wollte. Dass ich mit Peugeot diese beiden Serien fahren kann, ist großartig und aufregend", sagt Loeb. Der Rallycross-Kalender besteht aus zwölf Veranstaltungen. Parallel dazu bleibt Zeit, um Vorbereitungs-Rallyes für die Dakar zu bestreiten.

Loeb schwärmt von den WRX-Supercars

Ganz ohne Erfahrungen hat sich Loeb nicht auf das neue Abenteuer eingelassen. Schon 2013 startete er einmal in Frankreich in der Rallycross-EM. Außerdem nahm er auch bei den X-Games in Los Angeles 2012 teil. "Ein Supercar auf diesen Strecken zu fahren, ist eine große Freude und macht viel Spaß", weiß Loeb über die mehr als 550 PS starken Autos. "In diesem Jahr werde ich mehr Druck haben. Ich muss das Format und die richtige Strategie rasch lernen."

Bisher fuhr Loeb den Peugeot 208 WRX nur auf Schnee für ein Promotionvideo. Vor dem Saisonstart am 15. April in Portugal (Montalegre) wird es noch Testfahrten geben. "Ein Supercar ist fantastisch zu fahren", sagt Loeb, der in seiner Karriere schon praktisch alle Rennautos gefahren ist. "Das Auto hat viel Leistung, gutes Handling und man kann auf Schotter und Asphalt fahren. Das Rennformat ist auch sehr gut, es gibt auf der Strecke viele Zweikämpfe. Die Meisterschaft boomt. Was kann man sich mehr wünschen?"

Aufeinandertreffen mit alten Rivalen

Neben Doppelweltmeister Petter Solberg, DTM-Star Mattias Ekström und Ken Block sind in der WRX einige namhafte Fahrer dabei. Die steigende Popularität der Weltmeisterschaft erhält mit Loeb einen weiteren Schub. Vor allem mit Solberg verbinden ihn einige Geschichten aus der Rallye-WM. 2003 besiegte Solberg Loeb beim Saisonfinale in Wales und kürte sich damit zum Weltmeister. Loeb musste auf seinen ersten von neun Titeln ein Jahr länger warten.

Nun ist Solberg mit zwei WM-Titeln der Star der Rallycross-WM. "Es wird sicher Spaß machen", lacht Loeb bei dem Gedanken auf die Wiederauflage des Zweikampfes. "Ich kenne Petter schon viele Jahre und wir hatten einige große Duelle. Er ist jetzt der Champion und sicher schwer zu schlagen. Aber Timmy (Hansen; Anm. d. Red.) und Davy (Jeanney; Anm. d. Red.) haben es voriges Jahr geschafft. Ken Block habe ich auch schon mehrmals getroffen. Er ist vor allem in Amerika der große Name im Rallycross. Ich bin beeindruckt, wie er so viele Dinge gleichzeitig machen kann."

Petter Solberg

Petter Solberg besiegte Sebastien Loeb 2003 in der Rallye-WM Zoom

Klar ist, dass Loeb nur antritt um zu gewinnen. Seine Ambitionen und den unbändigen Siegwillen demonstrierte er im Januar bei der Dakar. Peilt er seinen zehnten FIA WM-Titel an? "Ich weiß es nicht, ich muss so viele Dinge lernen", versucht Loeb die Erwartungen zu dämpfen. "Ich hoffe, dass ich schnell sein werde. Ich will aber nicht sagen, dass ich gewinnen werde. Aber klar, ich bin ein Wettkämpfer und will immer gewinnen. Das wird sich nie ändern. Mein Ziel ist, dass ich so oft wie möglich vorne dabei bin."