powered by Motorsport.com

Rallye Dakar: Price übernimmt Führung von Goncalves

Mit einer starken Etappe und seinem vierten Tagessieg übernimmt Toby Price die Gesamtführung bei der Rallye Dakar 2016 - Schwierigkeitsgrad legt deutlich zu

(Motorsport-Total.com) - Toby Price ist der Mann der achten Etappe der 38. Rallye Dakar. Der KTM-Pilot aus Australien hat die erste wirklich schwere Etappe der härtesten Rallye der Welt mit deutlichem Vorsprung für sich entschieden. Auf dem Teilstück von Salta nach Belen nahm er der seinem direktem Rivalen Paulo Goncalves, der heute Zweiter wurde, fünf Minuten ab. Der höhere Schwierigkeitsgrad der ersten Sandetappe spiegelte sich in den Abständen wider. (So lief es bei den Autos)

Titel-Bild zur News: Toby Price, Rallye Dakar

Toby Price führte die Konkurrenz auf dem achten Teilstück der Rallye Dakar vor Zoom

Nach dem Ruhetag begann die zweite Woche, von der ein wesentlich höherer Schwierigkeitsgrad erwartet wird als von der ersten, mit einer weiteren zweigeteilten Spezialprüfung: Die 393 Wertungskilometer verteilten sich auf zwei Sektionen. Zum ersten Mal bei der diesjährigen "Dakar" standen Sanddünen auf dem Programm. Der Navigation, die in der ersten Woche einfacher ausfiel als von den meisten erwartet, kommt von nun an eine viel größere Bedeutung zu. Auf dem sandigen Untergrund begegneten die Teilnehmer auch zum ersten Mal dem gefürchteten Kamelgras.

Noch vor dem Start in die erste Spezialetappe staunten die Motorradfahrer nicht schlecht, als sich am Eingang des Nationalparks, in dem die Prüfung ausgefahren wurde, ein Stau formierte. Die Wertungsetappe startete daher 40 Minuten später als geplant. Auf dem ersten Teilstück gab es keinerlei große Verschiebungen - die sechs in der Gesamtwertung vorne platzierten Fahrer landeten alle innerhalb von zwei Minuten mit Benavides als Schnellstem vor Goncalves und Meo.

Price dreht auf zweitem Teilstück auf

Der zweite Teil sollte sich als wesentlich heikler erweisen. Hier schlug die Stunde von Price: Der Australier fuhr von der fünften Startposition aus eine fulminante Etappe und drehte eine Minute Rückstand am Start des zweiten Teilstücks in fünf Minuten Vorsprung. Schon am ersten Wegpunkt hatte er die Tagesführung übernommen und baute diese immer weiter aus. "Das war noch nicht perfekt", raunte Price trotz des sagenhaften Ritts. "Ich glaube, ich hatte bei einigen Gelegenheiten einfach Glück. Paulo und ich kämpfen hart. Wir nehmen uns immer wieder Zeit ab und es könnte am Ende der Woche wirklich um Minuten und Sekunden gehen. Er ist ein echt starker Mitbewerber und hat bessere Fähigkeiten in der Navigation. Aber ich gebe mein Bestes."

Paulo Goncalves war als Dritter in die Etappe gestartet, hatte aber keine Antwort auf die bärenstarke Fahrt von Price. Er kam bei seiner Jagd heftig zu Sturz, konnte aber weiterfahren. "Ich habe Glück gehabt, dass ich mich dabei nicht verletzt habe", schnaufte der Honda-Pilot durch. "Nur das Motorrad hat etwas Schaden genommen. Ich musste langsamer fahren und mit einer Hand den Aufbau festhalten. Der Schaden ist nicht allzu groß, weil ich die Etappe beenden konnte, aber es hätte schlimmer sein können, wenn der Aufbau komplett zerstört worden wäre."

In der Gesamtwertung sind auf einen Schlag aus drei Minuten Vorsprung zwei Minuten Rückstand geworden. Auf Rang drei lag zunächst Kevin Benavides, doch der Honda-Fahrer machte einen Fehler auf dem letzten Teilstück und fiel noch hinter Husqvarna-Pilot Pablo Quintanilla und Stefan Svitko zurück. "Die schwierigste Sache waren der weiche Sand und die Hitze. Der zweite Teil mit dem ganzen Sand und der vielen Navigation war viel schwerer als der erste."

Marcos Patronelli übernimmt Quad-Führung

Helder Rodrigues war wiederum schnellste Yamaha und rückt in der Gesamtwertung dicht an Antoine Meo heran. Der Franzose bekam die Schattenseite seines ersten Etappensieges zu spüren: Zum ersten Mal in seinem Leben musste er eine Dakar-Etappe eröffnen. Ohne Spuren, denen er hätte folgen können, verlor er fast elf Minuten auf die Bestzeit von Price und wurde Achter.

Bei den Quads musste Sergej Karjakin einen Rückschlag hinnehmen: Der Russe wurde nur Siebter der Etappe und verlor 16 Minuten auf Tagessieger Marcos Patronelli. Dieser übernahm dank seines Etappensieges mit 5:42 Minuten Vorsprung die Gesamtführung von Bruder Alejandro, der heute Zweiter wurde. Der Abstand zwischen den beiden Brüdern in der Gesamtwertung beträgt 2:06 Minuten. Tagesdritter wurde Brian Baragwanath mit 6:05 Minuten Rückstand.

Ergebnis der 8. Etappe (Top 10):
01. Toby Price (KTM) - 4:33:14 Stunden
02. Paulo Goncalves (Honda) +5:17 Minuten
03. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +6:32
04. Stefan Svitko (KTM) +8:02
05. Kevin Benavides (Honda)+8:06
06. Helder Rodrigues (Yamaha) +9:19
07. Gerard Farres Guell (KTM) +10:47
08. Antoine Meo (KTM) +10:50
09. Juan Pedrero Garcia (Sherco TVS) +11:08
10. Adrien van Beveren (Yamaha) +11:38

Gesamtwertung nach 8 Etappen (Top 10):
01. Toby Price (KTM) - 27:28:56 Stunden
02. Paulo Goncalves (Honda) +2:05 Minuten
03. Stefan Svitko (KTM) +14:14
04. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +21:26
05. Kevin Benavides (Honda) +25:55
06. Antoine Meo (KTM) +28:44
07. Helder Rodrigues (Yamaha) +30:51
08. Gerard Farres Guell (KTM) +37:32
09. Juan Pedrero Garcia (Sherco TVS) +39:41
10. Alain Duclos (Sherco TVS) +39:41