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Rallye Dakar: Dritter Etappensieg für Sebastien Loeb

Peugeot drückt der Rallye Dakar weiter den Stempel auf: Sebastien Loeb und Carlos Sainz dominieren die fünfte Etappe - Peterhansel bleibt in Schlagdistanz

(Motorsport-Total.com) - Dritter Streich von Sebastien Loeb und Daniel Elena: Das französische Duo holte sich der Rallye Dakar 2016 bereits den dritten Etappensieg. Damit räumt es alle Zweifel aus, dass die komplizierte Navigation den Peugeot-Piloten zum Verhängnis werden könnte. Nur 22 Sekunden hinter Loeb/Elena belegten Carlos Sainz/Lucas Cruz den zweiten Platz. Nach einem starken Schlussspurt hätten die beiden Spanier um ein Haar noch die Etappe gewonnen. Stephane Peterhansel und Jean Paul Cottret machten den Dreifacherfolg für Peugeot perfekt und verdrängten Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel knapp auf Rang vier. (So lief es bei den Motorrädern)

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb, Rallye Dakar

Sebastien Loeb bleibt das Maß der Dinge bei der Rallye Dakar 2016 Zoom

Die Wertungsprüfung musste wegen eines aufziehenden Unwetters um sechs Kilometer auf deren 321 gekürzt werden, doch das Highlight blieb erhalten: Der höchste Punkt der diesjährigen Dakar mit 4.580 Metern Höhe ließ wieder die Turbodiesel von Peugeot und Mini stark aussehen. Nach wie vor hinterlassen die Werks-2008 DKR 16 den stärksten Eindruck im Feld. In großer Höhe kämpften die Fahrzeugbesatzungen nicht nur mit der Höhenkrankheit, sondern auch einer komplizierten Navigation in offenem Gelände.

Die Rallye Dakar schaltet bei ihrem Übergang nach Bolivien nun endgültig in den gewohnt hohen Schwierigkeitsgrad. Die fünfte Etappe von Jujuy nach Uyuni war zudem Teil der zweiten Marathonprüfung, bei der im Unterschied zu bisherigen Marathonetappen nicht einmal die Fahrer im Biwak an den Fahrzeugen arbeiten durften. Es blieb nur auf der Verbindungsetappe Zeit für kleinere Reparaturen.

Ex-WRC-Asse dominieren

Stephane Peterhansel eröffnete die Etappe um kurz vor 11 Uhr Ortszeit. Der Rekordsieger der Rallye Dakar hatte aber frühzeitig gegenüber seinen Teamkollegen Carlos Sainz und Sebastien Loeb das Nachsehen. Loeb war von Anfang an Schnellster und baute den Abstand immer weiter aus. Alles sah bereits nach einem Etappensieg mit über einer Minute Vorsprung aus, doch auf den allerletzten Kilometern holte Sainz zum Gegenschlag aus und robbte sich noch bis auf 22 Sekunden an seinen Teamkollegen heran.

"Ich habe etwa 20 Sekunden an einer Kreuzung verloren", begründete Loeb den Zeitverlust im Ziel. "Daniel hat mir den richtigen Weg beschrieben, aber ich bin falsch abgebogen. Der Rest war okay, wir haben von Beginn an gepusht und Daniel hat wirklich einen fantastischen Job gemacht." Vor der Rallye Dakar 2016 gab es Zweifel, dass das erfolgreiche WRC-Duo Loeb/Elena mit der Navigation Probleme bekommen könnte, die bei Marathon-Rallyes einen zentralen Aspekt einnehmen. Diese Zweifel hat die Paarung spätestens jetzt ausgeräumt.

Die Ehre der Allradler hielt Nasser Al-Attiyah hoch, der zunächst seinen alten Rivalen Stephane Peterhansel auf Distanz halten konnte, doch gegen die beiden früheren WRC-Piloten an der Spitze auf verlorenem Posten stand. Drei Minuten verlor der Katari mit Beifahrer Matthieu Baumel auf Loeb und Sainz, Peterhansel schlüpfte auf den letzten Kilometern noch um sieben Sekunden vorbei. Damit führen in der Gesamtwertung nun drei Peugeot, da Sainz auf die dritte Position aufgerückt ist.

Al-Attiyah gibt Hoffnungen auf Sieg auf

Der Vorjahressieger verliert allmählich seine gute Laune: "Das ist unglaublich! Ich habe noch nie in meinem Leben so attackiert wie heute. Wenn ihr Matthieu fragt, wird er euch bestätigen, dass wir mehr als 100 Prozent gegeben haben. Aber wir haben keine Chance gegen die Peugeots, null Chance! Das ist unmöglich; wenn die Peugeots nicht stehen bleiben, wird es so schwer, sie einzufangen. Gestern und heute habe ich wie die Hölle gepusht, aber ich kann einfach keinen der Peugeots einholen. Es ist unglaublich. Ich weiß jetzt, dass der Buggy überall schnell ist, selbst beim Topspeed. Das Problem ist, dass der Mini nicht wirklich weiterentwickelt wurde. Hut ab, Peugeot!"

Wieder keinen optimalen Tag erwischten Giniel de Velliers und Dirk von Zitzewitz, die zwischenzeitlich sogar aus den Top 10 der Etappe hinausfielen, sich aber bis zum Ende wieder auf Rang sieben verbesserten. Zwar waren die Toyota Hilux mit ihren Saugmotoren in der großen Höhe klar im Nachteil, aber dass es mit gleichem Material schneller ging, bewiesen Leeroy Poulter und Robert Howie, die überraschend Fünfte wurden.

Mikko Hirvonen meldete sich nach einem verkorksten ersten Teil der Marathonetappe zurück und belegte mit seinem Beifahrer Michel Perin einen starken sechsten Platz. Er profitierte dabei wie auch de Villiers/von Zitzewitz und Robby Gordon/Kellon Walch vom Zurückfallen Bernhard Ten Brinkes. Dieser war bis zum Checkpoint auf Kurs, bester Toyota zu werden, verlor aber drei Minuten im Bereich rund um die Passhöhe von fast 4.600 Metern und wurde mit Copilot Tom Colsoul nur Achter. Die Segel streichen musste unterdessen Publikumsliebling Tom Coronel.


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Ergebnis der 5. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 3:32:34 Stunden
02. Sainz/Cruz (Peugeot) +0:22 Minuten
03. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +3:00
04. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +3:07
05. Poulter/Howie (Toyota) +6:07
06. Hirvonen/Perin (Mini) +7:42
07. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +8:36
08. Gordon/Walch (Gordini) +9:20
09. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +9:35
10. Terranova/Graue (Mini) +10:15

Gesamtwertung nach 5 Etappen (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 13:17:25 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +7:48 Minuten
03. Sainz/Cruz (Peugeot) +13:26
04. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +14:16
05. Poulter/Howie (Toyota) +18:38
06. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +21:55
07. Hirvonen/Perin (Mini) +23:24
08. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +29:00
09. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +33:27
10. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +37:43