• 12.09.2015 13:58

  • von David Evans (Haymarket)

WRC-Fahrer kritisieren Nachtprüfung bei der Rallye Australien

Wegen schlechter Sicht und stehenden Staubs sahen Sebastien Ogier und Kris Meeke die Sicherheit bei der zwölften Prüfung der Rallye Australien gefährdet

(Motorsport-Total.com) - Die führenden Fahrer der Rallye-Weltmeisterschaft haben sich kritisch über die Entscheidung der Rallye-Australien-Organisatoren geäußert, die Nachtprüfung zu fahren. Die WP "Valla" fand in kompletter Dunkelheit statt und die stehenden Staubwolken machten die Herausforderung laut der Fahrer unannehmbar gefährlich.

Titel-Bild zur News: Rallye Australien

Die Nachtprüfung: Spektakulär für die Zuschauer - Gefährlich für die Fahrer Zoom

"Nachtprüfungen sollten der Sicherheit wegen nicht auf Schotter stattfinden", sagt WM-Leader Sebastien Ogier. "Wir haben den Organisatoren schon vor der Veranstaltung gesagt: 'Bitte denkt noch einmal darüber nach, es ist vielleicht nicht die beste Idee' - vor allem auf diesem Boden, der so staubig ist. Obwohl sie uns einen Fünf-Minuten-Abstand zugestanden haben, war es zwar kein kompletter Alptraum, aber auch nicht gerade die sichersten Bedingungen." Die Organisatoren waren so sehr hinterher, die Nachtprüfung stattfinden zu lassen, dass sie die Abstände, in denen die Werksautos starteten, auf fünf Minuten ausdehnten.

Kris Meeke hatte die Rallye bis zum Samstagabend angeführt, fiel dann aber unter den schwierigen Bedingungen auf den zweiten Platz zurück, mit einem Abstand von 0,3 Sekunden. Der Citroen-Fahrer war außer sich und stürmte aus dem Auto heraus gleich zu den FIA-Verantwortlichen Michele Mouton und Jarmo Mahonen. Er lehnte es ab zu den Journalisten zu sprechen und konnte seine Wut auch noch nicht verbergen, als er in den Servicepark zurückkehrte. Noch immer möchte er, darauf angesprochen, nicht ins Detail gehen. "Es ist eine Schande", heißt es lediglich von ihm.

Ogier geht nun als Führender in den finalen Tag, vor Meeke auf Rang zwei und Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen auf den Plätzen drei und vier. Bleibt es am Sonntag dabei, würde das den dritten WM-Titel für Ogier bedeuten, der dies mit einem Sieg erreichen möchte. "Es ist unglaublich, wie eng es momentan ist", sagt er. "Wir werden morgen alles geben - das müssen wir, wenn wir die Rallye gewinnen wollen."

"Ich wusste, dass dieses Sauberfahrern eine Herausforderung werden würde", sagt der Volkswagenfahrer, der wegen seiner WM-Führung stets als erster oder zweiter starten musste. "Das wir nun in Führung liegen ist daher eine großartige Leistung. Ich bin mir sicher, dass jeder, der Motorsport verfolgt, das zu würdigen weiß. Auch unsere Rivalen werden gesehen haben, was wir in den zwei Tagen erreicht haben. Das ist schön - aber morgen müssen wir das auch hinbekommen.