Hyundai: Neuville trotz Überschlag im Ziel

Thierry Neuville kommt trotz Überschlag auf der vorletzten Wertungsprüfung ins Ziel - Hyundai fährt bei der Rallye Polen mit drei Autos in die Top 10

(Motorsport-Total.com) - Hyundai belegte bei der Rallye Polen die Positionen vier, sechs, zehn und 15. Für eine Schrecksekunde sorgte Thierry Neuville. In der vorletzten Wertungsprüfung überschlug sich der Belgier spektakulär, konnte aber sofort weiterfahren und verlor nur einige Sekunden, aber keinen Platz. Mit eingedrückter Karosserie kam Neuville als Sechster ins Ziel. Damit stand der Nummer-1-Fahrer erneut im Schatten von Hayden Paddon.

Titel-Bild zur News: Hayden Paddon

Hayden Paddon erbte am Ende noch den vierten Platz von Jari-Matti Latvala Zoom

Der Neuseeländer belegte den fünften Platz. Durch die Zeitstrafe von Volkswagen-Werksfahrer Jari-Matti Latvala erbte Paddon noch Rang vier. Zum zweiten Mal in Folge fuhr er in die Top 4. "Es war ein gutes Wochenende für uns und ich freue mich über das nächste starke Resultat", bewertet Paddon seine Leistung. "Es war aber nicht die einfachste Rallye, um einen Rhythmus und Vertrauen zu finden. Aber wir sind durchgekommen und können zufrieden sein."

"Natürlich kann man sich immer verbessern und schneller fahren, aber wenn man bedenkt, dass es eine neue Route war, haben wir es gut gemacht. Das Team hat hart gearbeitet. Da es alle vier Autos ins Ziel geschafft haben, ist für alle erfreulich. Mit der gewonnen Erfahrung können wir uns für Finnland vorbereiten, wo wieder schnelle Strecken warten."

Das Tempo von Volkswagen konnte Hyundai in Polen nicht fahren. Auch Ford-Pilot Ott Tänak war schneller. Trotzdem sieht Neuville die Rallye positiv: "Es war ein recht gutes Wochenende für uns. Ich denke, wir müssen zufrieden sein. Wir haben eine gute Pace gezeigt. Lediglich die falsche Reifenwahl hat uns manchmal eingebremst."

Mit Glück schaffte es Neuville ins Ziel, denn der Überschlag in WP18 hätte auch das Aus bedeuten können. "Ich weiß nicht, was genau passiert ist, aber wir hatten Glück, dass wir weiterfahren und die Rallye beenden konnten. Wir haben wieder wertvolle Punkte für die Marken-WM gesammelt. Das ist sehr wichtig. Wir können für Finnland optimistisch sein." In der Hersteller-WM ist Hyundai weiterhin zwei Punkte hinter Citroen Dritter.


Rallye Polen: Überschlag von Thierry Neuville

Thierry Neuville überschlägt sich in Polen in der vorletzten Prüfung. Die Rallye aus Sicht von Hyundai. Weitere Rallye-Videos

Schwierige Rallye für Sordo

Drei schwierige Tage erlebte Dani Sordo. Dem Routinier unterlief schon in der Recce der entscheidende Fehler, denn der Aufschrieb war zu langsam. Deswegen konnte Sordo nicht pushen. "Wir waren nicht dort, wo wir sein wollen, denn ich will vorne kämpfen. Wir hatten Mühe, mehr aus dem Auto herauszuholen", sagt Sordo enttäuscht. "Leider war die Rallye schneller als wir gedacht haben. In den meisten Kurven waren wir zu langsam."

"Ich habe versucht zu pushen, aber es ist nicht einfach, wenn man sehr präzise fahren muss. Für die nächste Rallye müssen wir besser arbeiten, denn auch in Finnland ist es schnell. Ein genauerer Aufschrieb wird wichtig sein. Hoffentlich ist Finnland eine bessere Rallye für uns", hofft Sordo, der in der WM Zehnter ist. Neuville ist als WM-Fünfter der beste Hyundai-Fahrer. Paddon hält WM-Rang acht.

Der vierte Hyundai-Mann verpasste in Polen die Top 10. Kevin Abbring bestritt erst seine zweite Rallye in diesem Jahr und ging es behutsam an. "Ich bin sehr glücklich, dass ich das Ziel der Rallye erreicht habe", freut sich Abbring über Rang 15. "Ich habe diese fantastischen Prüfungen genossen. Wir mussten eine steile Lernkurve anschlagen. Wir haben uns kontinuierlich angepasst und an unserem Aufschrieb gearbeitet."

"Ich wünschte, ich hätte dem Aufschrieb etwas mehr vertrauen und damit mehr pushen können. Die Priorität lag aber auf der Zielankunft, und das ist uns gelungen. Es ist mir eine Freude, ein Teil von Hyundai zu sein und freue mich auf meine drei weiteren Einsätze. Wir werden die Erfahrung nutzen, um uns gut auf unsere nächste Rallye in Deutschland vorzubereiten", so Abbring. Im Ziel fehlten dem Niederländer achteinhalb Minuten auf Sieger Sebastien Ogier.