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Craig Breen gewinnt dramatische "Circuit of Ireland"-Rallye

Heimsieg für Craig Breen (Peugeot) in Nordirland - Kajetan Kajetanowicz knapp geschlagener Zweiter - Abflug von Robert Barrable auf drittletzter Prüfung

(Motorsport-Total.com) - Craig Breen (Peugeot) ist der Sieger der ersten Asphaltrallye im diesjährigen Kalender der Rallye-Europameisterschaft (ERC). Bei der "Circuit of Ireland"-Rallye rund im Belfast in Nordirland setzte sich der Ire im Verlauf von 18 Wertungsprüfungen mit 6,4 Sekunden Vorsprung gegenüber Kajetan Kajetanowicz (Ford) durch und sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg nach der Rallye Liepaja in Lettland.

Titel-Bild zur News: Craig Breen

Der Ire Craig Breen (Peugeot) siegte zum ersten Mal beim Heimspiel in Nordirland Zoom

Breens härtester Gegner auf dem Weg zum Sieg in Nordirland war über weite Strecken der Rallye nicht Kajetanowicz, sondern dessen Ford-Markenkollege Robert Barrable. Dieser hatte sich über 15 der 18 Wertungsprüfungen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Breen um die Führung geliefert. Am Samstagmorgen gingen die beiden durch gerade mal eine Sekunde getrennt in die zweite und letzte Etappe.

Auf der drittletzten Prüfung dieser zweiten Etappe aber war für Barrable Feierabend. "Ich sah, wie Rob in derselben Kurve abgeflogen war wie Kevin Barrable im Jahr 2010. Es war eine sehr rutschige Linkskurve und es sah so aus, als wäre er über eine Böschung geflogen", so der Kommentar von Breen, nachdem er selbst an dieser Stelle vorbeigekommen war. " Zum Zeitpunkt seines Abflugs hatte Barrable die Rallye mit 1,1 Sekunden Vorsprung auf Breen angeführt.

Abflug von Spitzenreiter Barrable auf drittletzter Prüfung

Nach dem Ausfall des Führenden hatte Breen freie Bahn, hätte seinen ersten Heimsieg aber beinahe noch weggeworfen. Auf der vorletzten Prüfung (WP17) leistete er sich einen Dreher, konnte den Peugeot 208 T16 aber abfangen und die Führung trotz beschädigter Frontpartie gegenüber Kajetanowicz verteidigen.

Robert Barrable

Robert Barrable setzte seinen Ford Fiesta in Führung liegend über eine Böschung Zoom

Unterm Strich ließ sich Breen auch von einem hartnäckigen Problem mit dem Überdruckventil des Turboladers nicht aufhalten. Dieses hatte ihm bereits am Freitag einige Sekunden gekostet und auch am Samstagvormittag - trotz nächtlichen Wechsels des Turboladers und des Ventils - zu schaffen gemacht.

"Ich kann es nicht glauben. Ich habe am gesamten Wochenende mein Bestes gegeben. Diese Rallye wollte ich schon als Kind immer einmal gewinnen", so der im Ziel nach Worten ringende Sieger. Mit seinem zweiten Triumph in dieser Saison übernimmt Breen auch die Führung in der ERC-Gesamtwertung. Hinter Breen und Kajetanowicz kam Josh Moffett (Ford) auf Platz drei ins Ziel. Sam Moffett (Ford) und Charles Martin (Peugeot) machten die Top 5 des dritten ERC-Saisonlaufs komplett.

Für Robert Consani (Citroen) und Alastair Fisher (Ford) war bereits am Samstag alles verloren. Fisher hatte seinen Fiesta auf WP3 neben die Piste gesetzt und aufgeben müssen. Consani hatte die erste Etappe mit Getriebeschaden vorzeitig beenden müssen. Zwar griff der Franzose am Samstag unter Rallye-2-Regularien noch einmal ins Gesehen ein, musste am Vormittag aber endgültig einpacken.

Glamour-Model Inessa Tuschkanowa aus der Ukraine setzte ihren Mitsubishi Lancer auf WP10 in eine Hecke, woraufhin die Rallye auch für sie vorzeitig beendet war. Zum Zeitpunkt ihres Abflugs, bei dem sie genau wie Beifahrer Dimitri Kumak unverletzt blieb, hatte Tuschkanowa die Ladies-Trophy angeführt. Den Sieg in dieser Wertung sicherte sich nach 18 Wertungsprüfungen die Bulgarin Ekaterina Stratieva (Citroen). Die Juniorenwertung entschied der Schwede Emil Bergkvist (Opel) vor seinem deutschen Markenkollegen Marijan Griebel für sich.

Der vierte ERC-Saisonlauf geht vom 4. bis 6. Juni auf den Azoren über die Bühne.

Endergebnis nach 18 von 18 Wertungsprüfungen (Top 10):
01. Craig Breen (Peugeot) - 2:04:04,5 Stunden
02. Kajetan Kajetanowicz (Ford) +6,4 Sekunden
03. Josh Moffett (Ford) +1:42,3 Minuten
04. Sam Moffett (Ford) +2:24,1
05. Charles Martin (Peugeot) +2:41,2
06. Aleksej Lukjanuk (Ford) +4:36,1
07. Tommy Doyle (Skoda) +5:23,5
08. Jaromir Tarabus (Skoda) +8:29,7
09. Raul Jeets (Ford) +8:35,5
10. Emil Bergkvist (Opel) +8:38,3