Rallye Dakar: Überraschungssieger an Tag fünf

Tag der Außenseiter: Wladimir Wasiljew gewinnt die fünfte Etappe der Rallye Dakar vor Yazeed Al-Rahji - Giniel de Villiers verliert Zeit auf Nasser Al-Attiyah

(Motorsport-Total.com) - Faustdicke Überraschung auf der fünften Etappe der Rallye Dakar. Im Windschatten der Sieganwärter legte der Russe Wladimir Wasiljew die 458 Kilometer von Copiapo nach Antofagasta am schnellsten zurück und holte sich den Tagessieg. Der Mini-Fahrer war im Ziel um 20 Sekunden schneller als Yazeed Al-Rahji und dessen Co-Pilot Timo Gottschalk im Toyota. Somit gingen alle bisherigen fünf Etappen an Mini-Fahrer. Auch US-Boy Robby Gordon (Buggy Gordini) erwischte einen problemlosen Tag und feierte den dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Vladimir Vasilyev

Auch die fünfte Etappe wurde von einem Mini-Fahrer gewonnen Zoom

Von diesem Trio spielt in der Gesamtwertung nur Al-Rahji eine Rolle. Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah (Mini) kam am Donnerstag zwar als Erster ins Ziel, am Ende wurde es Tagesrang vier. Dennoch baute Al-Attiyah seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus, denn Giniel de Villiers mit Co-Pilot Dirk von Zitzewitz (Toyota) büßte zwei weitere Minuten ein. Damit hat Al-Attiyah bereits ein Polster von 10:35 Minuten auf den schnellen Hilux. Al-Rahji hält mit 20 Minuten Rückstand weiterhin den dritten Rang.

Am Donnerstag bestand die fünfte Etappe zunächst aus einer 174 Kilometer langen Verbindungsstrecke, bevor der lange gewertete Abschnitt begann. Das Terrain bestand aus schnellen Straßen, einigen Anstiegen und Abfahrten und auch aus dem gefürchteten "Fesh-Fesh" - einem puderartigen Sand, unter dem sich allerlei Gefahren verbergen konnten. Nach dem Ziel mussten weitere 65 Kilometer bis ins Biwak nach Antofagasta zurückgelegt werden.

"Wir hatten während der Etappe einen schleichenden Plattfuß", gibt Al-Attiyah im Ziel zu Protokoll. "In den letzten zehn Kilometern wechselten wir deshalb den Reifen. Es war eine schwierige Strecke mit viel 'Fesh-Fesh' und ich bin froh, dass wir im Ziel sind." Am Freitag muss Al-Attiyah nicht die Strecke eröffnen und kann den Spuren einiger Autos folgen. Aber auch de Villiers hat morgen die Chance, Zeit gutzumachen.

"Heute waren wir sehr konservativ und vorsichtig unterwegs", meint von Zitzewitz und gesteht: "Vielleicht ein bisschen zu vorsichtig und zu konservativ. Bei Kilometer 190 mussten wir einen Reifen wechseln und haben dabei nicht bemerkt, dass uns Yazeed Al-Rajhi überholt hat. Hätten wir das mitbekommen, wäre das sicher ein guter Weckruf gewesen und wir hätten eventuell etwas mehr riskiert."

De Villiers und von Zitzewitz rechnen sich für die zweite Dakar-Woche noch einiges aus: "Ich denke, dass unsere Taktik bisher gut funktioniert", findet der Deutsche. "Denn unser Auto hat heute keinen einzigen Kratzer bekommen und wir hatten nicht einen haarigen Moment. Das war bei unserem Gegner - wie ich gehört habe - ganz anders. Die Zeit für erhöhtes Risiko ist für uns aber noch nicht gekommen. Wir sind super zufrieden." Konträr ist dagegen die Taktik von Al-Attiyah: "Wir wollen die Dakar mit einem guten Start gewinnen. Bisher lief alles gut, hoffentlich geht es so weiter."


Rallye Dakar 2015

Sainz durch Überschlag ausgeschieden

Licht und Schatten gab es einmal mehr bei Peugeot. Stephane Peterhansel hielt mit dem fünften Tagesrang gut mit und war somit auch einen Tick schneller als de Villiers. Allerdings musste Cyril Despres auch heute lange anhalten. Der Grund war diesmal ein gebrochenes Rad und der Franzose wartete lange auf den Assistenz-Truck. Carlos Sainz spielt nach seinen gestrigen Problemen keine Rolle mehr. Außerdem überschlug sich der Dakar-Sieger von 2010 heute fünfmal, als Sainz im Staub eines Quads fuhr. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt.

Titelverteidiger Joan "Nani" Roma (Mini) meldete sich heute als Neunter im Tagesklassement. Großes Pech hatte Guerlain Chicherit: Sein Buggy im Zebra-Look fing schon nach drei Kilometern Feuer. Chicherit konnte den Brand zwar löschen, doch die Dakar war für den Franzosen somit beendet. Am Freitag zieht der Dakar-Tross von Antofagasta Richtung Iquique weiter. Die Autos und Trucks legen im Laufe der sechsten Etappe eine andere und kürzere Route als die Motorräder und Quads zurück. Auf die Autos und Trucks wartet eine Speziale über 277 Kilometer.

Ergebnis der fünften Etappe (Top 10):
01. Wasiljew/Zhiltsow (Mini) - 4:19:18 Stunden
02. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +20 Sekunden
03. Gordon/Campbell (Gordini) +1:25 Minuten
04. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +3:24
05. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +4:04
06. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +5:44
07. Holowczyc/Panseri (Mini) +8:49
08. Roma/Perin (Mini) +10:02
09. Van Loon/Rosegaar (Mini) +11:35
10. Terranova/Graue (Mini) +11:54

Gesamtwertung nach fünf Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 16:53:26 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +10:35 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +20:29
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +48:55
05. Van Loon/Rosegaar (Mini) +53:25
06. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +56:19
07. Wasiljew/Zhiltsow (Mini) +1:09:52 Stunden
08. Lavieille/Maimon (Toyota) +1:13:59
09. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +1:19:17
10. Rakhimbayev/Nikolaew (Mini) +1:21:32

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