Jännerrallye: Kajetanowicz dominiert, Breen ausgeschieden

Schnee und Eis bei der Jännerrallye: Kajetan Kajetanowicz führt den EM-Auftakt in Österreich souverän an - Pech für Craig Breen und Hermann Neubauer

(Motorsport-Total.com) - Der erste Vormittag bei der österreichischen Jännerrallye, dem Auftakt der Europameisterschaft, stand ganz im Zeichen von Kajetan Kajetanowicz. Der Pole meisterte die verschneiten und vereisten Straßen im oberösterreichischen Mühlviertel perfekt und stellte in den ersten sechs Wertungsprüfungen die Bestzeiten auf. Damit führt Kajetanowicz, der einen Ford Fiesta R5 steuert, nach dem ersten Viertel der Rallye mit einem komfortablen Vorsprung von 1:09.1 Minuten. Erster Verfolger ist der Franzose Robert Consani in einem älteren Peugeot 207 S2000. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) hält Rang drei.

Titel-Bild zur News: Kajetan Kajetanowicz

Kajetan Kajetanowicz stellte auf den ersten sechs Prüfungen die Bestzeiten auf Zoom

Es war ein turbulenter Auftakt in die Rallye, denn viele Fahrer hatten gleich in der Früh in der ersten Prüfung Schwierigkeiten. Reihenweise flogen die Fahrer in "Pierbach" von der Straße. Jonathan Hirschi (Peugeot 208 T16) drehte sich gleich dreimal. Stephane Lefebvre rutschte ebenfalls von der Strecke und musste anschließend den Kühler seines Citroen DS3 R5 vom Schnee säubern. Alexei Lukjanuk parkte seinen Ford Fiesta R5 für einige Momente, da sein Motor wegen eines verstopften Kühlers zu überhitzen drohte.

Der große Verlierer von WP1 war Craig Breen. Der Nordire flog in einer vereisten Kurve von der Straße und der Peugeot 208 T16 blieb im Schnee stecken. "Es war ein Unfall mit zehn km/h", ärgert sich Breen über sein Missgeschick. "Ich wurde langsamer und hatte die Kurve schon zur Hälfte geschafft, aber als ich wieder Gas gab, drehte sich die Frontpartie des Autos. Es gab keine Beschädigungen, aber der Wagen saß auf der Ölwanne auf und wir konnten es nicht bewegen." Breen war somit ausgeschieden, er wird am Dienstag nach Rallye2-Regel wieder an den Start gehen.

Ein weiteres Ausfallopfer war Hermann Neubauer. Der Österreicher mischte in der Anfangsphase im Spitzenfeld mit und lag nach WP4 auf dem vierten Platz. Anschließend traten in WP5 "Liebenau 2" Probleme auf. "Es gab Schwierigkeiten mit dem Öldruck, wir steckten kurz im Schnee fest", sagt Neubauer. Er brachte den Ford Fiesta S2000 mit Rückstand ins Ziel der Prüfung. Kurz darauf musste er den Boliden wegen eines Motorproblems abstellen.


ERC: Jännerrallye

Bester Österreicher war nach sechs Prüfungen Martin Fischerlehner auf dem sechsten Platz. Der Freistädter nutzte seine Streckenkenntnisse und lies mit seinem Mitsubishi Lancer Evo IX deutlich schnellere Fahrzeuge hinter sich. Publikumsliebling Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) ist bei der Jännerrallye ebenfalls am Start. Der zwölffache österreichische Staatsmeister geht aber nicht in der ERC-Wertung sondern nur in der nationalen Wertung an den Start. In der nationalen Wertung liegt "Mundl" hinter Kajetanowicz und vor Tarabus auf dem zweiten Platz.

Hermann Neubauer

Der Österreicher Hermann Neubauer musste nach WP5 die Segel streichen Zoom

Gegen Kajetanowicz hatte die Konkurrenz keine Chance. Mit seiner überzeugenden Vorstellung brachte sich der mehrfache polnische Rallye-Meister in die Favoritenrolle. "Vielleicht ist es etwas langweilig, aber im Auto sind die Emotionen groß", sagt Kajetanowicz nach seiner sechsten Bestzeit in Serie. "Alles funktioniert soweit sehr gut." Nach WP6 "St. Oswald 2" kehrten die Crews zum zweiten Mal an diesem Tag in den Servicepark bei der Messehalle Freistadt zurück.

Am Montagnachmittag stehen im Mühlviertel noch die Prüfungen "Pregarten" und "Schönau - St. Leonhard" auf dem Programm, die je zweimal befahren werden.

ERC-Gesamtwertung nach 6 von 18 Prüfungen:
01. Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) - 56:00.8 Minuten
02. Robert Consani (Peugeot 207 S2000) +1:09.1
03. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) +3:54.3
04. Alexei Lukjanuk (Ford Fiesta R5) +6:35.2
05. Stephane Lefebvre (Citroen DS3 R5) +7:14.7
06. Martin Fischerlehner (Mitsubishi Lancer Evo IX) +7:26.2
07. Jean-Michel Raoux (Ford Fiesta R5) +8:46.3
08. Vojtech Stajf (Subaru Impreza WRX STI) +9:22.0
09. Antonin Tlustak (Skoda Fabia S2000) +10:14.6
10. Slawomir Ogryzek (Peugeot 208 R2) +10:36.9