• 22.01.2015 16:26

  • von David Evans (Haymarket)

Geänderte Startreihenfolge kann WM-Kampf offen gestalten

Sebastien Ogier befürchtet, dass ihn die neue Startreihenfolge einige Siege kosten wird - Der WM-Führende wird bei vielen Rallyes im Sommer "bestraft"

(Motorsport-Total.com) - Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier ist der Meinung, dass die Regeländerungen für die WRC-Saison 2015 bis zum letzten Saisondrittel kein klares Bild im WM-Kampf ermöglichen werden. Durch die veränderte Startreihenfolge in diesem Jahr muss der WM-Führende an den ersten beiden Tagen als Erster die Prüfungen eröffnen. Potenziell findet der WM-Führende dadurch die schlechtesten Straßenbedingungen vor.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier, Julien Ingrassia

Werden die Regelanpassungen Volkswagen vor Probleme stellen? Zoom

Ogier glaubt, dass das ein Handicap für den WM-Führenden darstellt und kein Fahrer in der WM davonziehen kann. "Wenn man einen guten WM-Start hat, wird es sehr schwierig, denn man wird mit der Startposition bestraft und muss aufholen", sagt der Volkswagen-Werksfahrer. "Am Ende muss aber dennoch der beste Fahrer in einem guten Auto Weltmeister werden. Es könnte aber auch bedeuten, dass sich die WM erst im letzten Saisondrittel entscheidet. Ich bin mir sicher, dass mir diese Regel einige Siege kosten wird."

Hyundai-Werksfahrer Thierry Neuville glaubt, dass einige Fahrer wegen dieser Regel ihre Herangehensweise bei den ersten beiden Saisonläufen in Monte Carlo und Schweden verändern könnten. "Vielleicht kann man bei diesen Rallyes mehr pokern", sagt der Belgier. "Okay, wir greifen immer an, aber vielleicht greift man noch mehr an und geht mehr Risiken ein, um einen Vorteil zu haben. Denn wenn man ausscheidet und nicht viele Punkte sammelt, ist man später in Mexiko in einer besseren Position."

Ogier stimmt Neuville in diesem Punkt zu: "Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht versuchen werde, die ersten beiden Rallyes zu gewinnen, nur um zu vermeiden, dass ich in Mexiko die Straßen sauberfahren muss. Ich bin aber der Meinung, dass diese Strategie passieren könnte. Der erste Teil der Saison ist aber nicht so wichtig wie in der Vergangenheit. Wenn man zu erfolgreich in die Saison startet und in der WM vorne ist, wird man später bei vielen Rallyes bestraft."

"In der zweiten Saisonhälfte wäre dein Leben dann härter. Trotzdem darf man die anderen Fahrer in der WM nicht zu weit wegziehen lassen. Für mich persönlich ist das erste Saisondrittel nicht mehr so wichtig wie in der Vergangenheit", meint Ogier. Die Saison startet an diesem Wochenende mit der Rallye Monte Carlo. Anschließend geht es nach Schweden, Mexiko und Argentinien, bevor Ende Mai mit der Rallye Portugal die richtige Europasaison beginnt.