Rallye Zlin: Heimsieg für Pech - Wiegand auf dem Podium

Während Vaclav Pech die Rallye Zlin ungefährdet gewinnt, erobert Sepp Wiegand nach einem spannenden Kampf gegen Tomas Kostka Platz zwei

(Motorsport-Total.com) - Einsame Fahrt an der Spitze, spannende Kämpfe um die Verfolgerpositionen: Unter diesem Motto stand der dritte und letzte Tag der Rallye Zlin, achter Saisonlauf der Rallye-Europameisterschaft (ERC). Vaclav Pech (Mini), der mit einem Vorsprung von fast einer Minute in den Schlusstag gegangen war, verwaltete diesen bei den sechs Wertungsprüfungen (WP) des Sonntags souverän und landete bei seiner Heimrallye einen ungefährdeten Sieg.

Titel-Bild zur News: Vaclav Pech

Vaclav Pech feierte bei der Rallye Zlin einen ungefährdeten Sieg Zoom

Dahinter ging es jedoch spannend zu, denn Skoda-Werksfahrer Sepp Wiegand und Tomas Kostka (Ford) lieferten sich ein enges Duell um den zweiten Platz. Kostka, der mit einem Rückstand von 18,6 Sekunden auf den Deutschen in den Schlusstag gegangen war, fuhr die Lücke zu Wiegand Prüfung für Prüfung zu und ging nach WP 13 in der Gesamtwertung am Skoda-Piloten vorbei.

Der riskierte zu diesem Zeitpunkt aber längst nicht mehr alles, sondern fuhr auf Ankommen. "Wir müssen auf die Meisterschaft schauen, und da macht es keinen großen Unterschied, ob ich Zweiter oder Dritter werde. Ich will nicht dumm sein und zu viel pushen", sagte Wiegand am Mittag. Nachdem sein Teamkollege Esapekka Lappi am Samstag ausgefallen war, bestand für Wiegand die Möglichkeit, viele der 40 Punkte Rückstand in der ERC-Gesamtwertung gutzumachen.

Wiegand in letzter Sekunde auf Rang zwei

Doch der Kampf um Platz zwei war noch nicht entscheiden, denn auf der Schlussprüfung verlor Kostka überraschend Zeit, weil sein Fiesta nicht mehr rund lief. "Wir hatten bei dieser und der Prüfung vorher Motorenprobleme", berichtet der Tscheche. Bei Wiegand herrschte nach der Zieldurchfahrt Verwirrung. "Ich weiß nicht genau, aber egal ob Zweiter oder Dritter, ich bin zufrieden", sagte der Deutsche. Der Blick auf den Zeitenmonitor brachte Aufklärung: Wiegand lag nach 15 Wertungsprüfungen 0,2 Sekunden vor Kostka.

Eng ging es auch im Kampf um Position vier zu. Dort waren Jaroslav Orsak, Jaromir Tarabus (beide Skoda) und Kajetan Kajetanowicz (Ford) am Ende nur durch 1,6 Sekunden voneinander getrennt. Drei von sechs WP des Schlusstages gingen an Lappi, der nach seinem Ausfall am Samstag aber nicht mehr in den Kampf um die Punkteränge eingreifen konnte. In der Einzelwertung des Sonntags belegte Lappi Platz drei und gewann so nur fünf statt möglicher sieben Punkte. "Es war nicht die Maximalpunktzahl, aber es ist okay", so sein Fazit.


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Eine Schrecksekunde erlebte Peugeot-Pilot Robert Consani bei der 14. WP. "Das Auto fing während der WP Feuer. Ich musste anhalten, es gab eine Menge Rauch." Consani gelang es, den Brand zu löschen, der Franzose verlor aber über zehn Minuten und fiel aus den Top 10 heraus. Zusätzlich wurde er zur rollenden Schikane für Wiegand. "Nach 10 Kilometern wurde Consani richtig langsam, ich weiß nicht, warum er mich nicht gesehen hat", klagte der Deutsche.

Griebel erobert Podiumsrang in der Junior-ERC

Wiegand hatte jedoch Glück und verlor keine Zeit, nachdem die WP kurz darauf wegen eines Unfall von Roman Odlozilik (Ford) neutralisiert werden musste. Der Tscheche war mit seinem Fiesta angeschlagen und musste das Auto abstellen. Odlozilik und Beifahrer Martin Turecek blieben ersten Meldungen zu Folge unverletzt, sicherheitshalber wurde aber dennoch medizinisches Personal zu Routineuntersuchung an die Unfallstelle geschickt, weshalb die Prüfung neutralisiert werden musste.

Marijan Griebel

Marijan Griebel fuhr nach starker Leistung am Schlusstag aufs Junior-Podium Zoom

In der Junior-Wertung der ERC gelang Marijan Griebel (Opel) mit Platz zwei in der Klasse sein bisher bestes Ergebnis. Der junge Deutsche war am Schlusstag bei drei der sechs WP schnellster seiner Klasse. "Absolut unglaublich, das war eine wirklich tolle Rallye. Ich dachte, gestern wäre schon richtig gut gewesen, aber heute war es noch besser", freute sich Griebel im Ziel.

In der Gesamtwertung der ERC führt drei Rallyes vor dem Saisonende weiterhin Lappi, allerdings ist der Vorsprung auf seinen Teamkollegen Wiegand von 40 auf 21 Punkte geschmolzen. Die nächste ERC-Rallye findet vom 19. bis 21. September auf Zypern statt. Dort erwartet die Fahrer eine Strecke mit einer Mischung aus Asphalt- und Schotterstraßen.

Endergebnis Rallye Zlin (Top 10):

01. Vaclav Pech (Mini John Cooper Works S2000) - 2:16:28.7 Stunden
02. Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000) +51,5 Sekunden
03. Tomas Kostka (Ford Fiesta R5) +51,7
04. Jaroslav Orsak (Skoda Fabia S2000) +1:12,8 Minuten
05. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) +1:13,6
06. Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) +1:14,4
07. Ott Tänak (Ford Fiesta R5) +2:41,5
08. Martin Vicek (Skoda Fabia S2000) +5:30,2
09. Antonin Tlustak (Skoda Fabia S2000) +6:05,8
10. Brunos Magalhaes (Peugeot 208 T16) +7:07,3