Ogier: Mit Meisterschaftskalkül zum zweiten Wohlfühl-Platz

(Motorsport-Total.com) - 3,6 Sekunden haben Weltmeister Sebastien Ogier gestern zum Sieg bei der Rallye Finnland gefehlt. Volkswagen-Markenkollege Jari-Matti Latvala und Beifahrer Miikka Anttila holten sich in einem spannenden Finish den Sieg bei seinem Heimevent und konnten dadurch in der Gesamtwertung ein paar Zähler abknabbern. Doch noch verwaltet Ogier seinen Vorsprung im Championat, und da er dies auch in Finnland bereits bewusst getan habe, sei der Sieg beim Event nicht in Reichweite gewesen, wie er im Anschluss erzählt.

Frage: "Sebastien, wie fühlst du dich mit dem zweiten Platz?"
Sebastien Ogier: "Ich fühle mich noch gut. Jari und Miikka waren in einer großartigen Form und es gab nicht so viel Spielraum, sie nach dem ersten Tag noch zu schlagen, als ich all meine Chancen einbüßte. Nach ihrem gestrigen Problem kam ich zurück, doch selbst als die Lücke nur drei Sekunden groß war, war es beinahe unmöglich. Der Speed, den sie hatten...es waren nur zwei Zehntel Differenz zwischen uns heute, ich konnte mich nie in den gleichen Spirit wie Jari versetzen."

"Mit Sicherheit habe ich viel mehr an die Meisterschaft gedacht. Am Ende hatte ich Probleme mit dem Selbstvertrauen und habe einige kleine Fehler beim Fahren gemacht. Daher bin ich immer noch glücklich über den zweiten Platz. Es gab viele Unsicherheiten über die Rallye, und es ist gut für Jari und Miikka, sie haben den Sieg verdient."

Frage: "Wie war dein Gefühl, als du in den Morgen gegangen bist?"
Ogier: "Wie ich gesagt habe: Ich konnte meinen Geist nie umlenken. Ich habe mir gesagt, dass ich mit dem Plan weitermache, aber niemals das Extra-Risiko gehe. Gestern Nachmittag haben wir das Setup ein wenig verändert und ich habe mich wohler gefühlt, aber ich war nie in der Lage, sie einzuholen - außer an einigen Stellen."

"Myhinpää war sehr beeindruckend. Vielleicht haben noch zwei Sekunden mehr in Myhinpää gesteckt, aber ich habe es beim Ersten verloren. Es hätte enger sein können, aber sie würden immer noch gewinnen. Glückwunsch an sie, das ist gut für das Team. Ich hoffe, dass wir in Deutschland das gleiche Resultat einfahren können, aber ich werde mein Bestes geben, um die Reihenfolge umzudrehen."

Frage: "Was denkst du über die Meisterschaftssituation?"
Ogier: "Sie ist wirklich gut, um ehrlich zu sein. Finnland mit 21 weiteren Punkten im Gepäck zu verlassen, ist gut, und hier von einem Finnen geschlagen worden zu sein, ist nun wirklich keine Schande. 44 Punkte Vorsprung sehen für uns ganz gut aus, aber ich wiederhole: Es ist noch nichts entschieden."

"Es kann noch alles passieren, darum bleibe ich fokussiert auf mein Ziel: die Weltmeisterschaft gewinnen. Wenn diese Situation noch einmal kommt, dann müssen wir clever sein und die Punkte mitnehmen. Jetzt gehen wir nach Deutschland, zum Heimevent von Volkswagen. Wir haben die Möglichkeit, und hoffentlich können wir sie dort ergreifen."