• 28.07.2014 17:07

Vorschau Rallye Finnland: Schneller, höher, weiter

Die Rallye Finnland 2014: Viele neue Prüfungen und mehr als 1.600 Kilometer - Highspeed und Weitenjagd durch die finnischen Wälder

(Motorsport-Total.com) - Jetzt wird es richtig schnell: Am kommenden Wochenende (31. Juli bis 3. August) fliegen die Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft über Finnlands Highspeed-Schotterpisten und sorgen mit spektakulären Sprüngen und scharfen Drifts für ein Motorsportspektakel der Extraklasse. Die sogenannte "Rallye der 1000 Seen" tauchte erstmals 1973 im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft auf. Seitdem hat sich der Schotterlauf im Norden Europas mit seinen atemberaubenden Sprüngen - Flugeinlagen von über 50 Metern sind dort keine Seltenheit - und strapaziösen Hochgeschwindigkeitsstrecken in den Herzen der Fahrer und Fans fest verankert.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

De spektakulären Sprünge sind ein Markenzeichen der Rallye Finnland Zoom

Umgeben von idyllischen finnischen Seen und Wäldern donnern die WM-Piloten durchschnittlich mit mehr als 120 km/h über die Pisten. Die Rallye-Fans dürfen sich freuen, denn in diesem Jahr verlängern die Organisatoren den Event um einen Tag. So endet die Rallye Finnland nicht wie im vergangenen Jahr bereits am Samstag, sondern erst am Sonntag nach 26 Wertungsprüfungen (WP), die sich über 360 Kilometer erstrecken. Inklusive der Verbindungsetappen liegen insgesamt 1.600,49 Kilometer vor den WM-Akteuren.

22 Prüfungen feiern in diesem Jahr ihre Premiere, sodass sich die Rallye-Asse auf größtenteils unbekannten Strecken bewegen und die Finnlanderprobten Piloten unter ihnen nur wenige Vorteile haben. Los geht es am Donnerstag um 8:00 Uhr Ortszeit mit dem Shakedown, bevor am Nachmittag um 16:08 Uhr die erste WP "Lankamaa" auf dem Programm steht - ihr folgen drei weitere Prüfungen.

Der Freitag (1. August) hält ein besonderes Highlight bereit: die neue 20,5 Kilometer lange Wertungsprüfung "Kakaristo". Sie besteht aus einer verkürzten Version der berühmten WP "Ouninpohja". Sie gehörte zu den schwierigsten sowie schnellsten ihrer Art und suchte weltweit ihresgleichen - zahlreiche Sprungkuppen ließen die World-Rally-Cars bis zu 60 Meter weit fliegen, das Durchschnittstempo lag hier bei 130 km/h. Somit wissen die Rallye-Routiniers in etwa, worauf sie sich bei der "Kakaristo" einstellen müssen.

Die bisherige Superspecial-Zuschauerprüfung auf der Trabrennbahn von Killeri wird am Freitag durch die neue Prüfung "Harju" ersetzt, die im Zentrum von Jyväskylä auf unterschiedlichen Untergründen stattfindet. Diese WP wurde in dieser Form zuletzt vor 16 Jahren gefahren. Am Samstag haben die Crews mit insgesamt neun Wertungsprüfungen die meiste Arbeit vor sich, bevor die Rallye Finnland am Sonntag mit der 7,1 Kilometer "Ruuhimäki" endet. Auf dieser sogenannten Power Stage können sich die schnellsten drei Fahrer zusätzliche WM-Punkte sichern.


Jari-Matti Latvala testet für Finnland

Finnen dominieren, aber die Franzosen holen auf

In ihrer Heimat trumpften bislang vor allem die finnischen Drifter auf: 52 Mal siegten sie bei der "Rallye der 1000 Seen". In den vergangenen drei Jahren lagen jedoch stets Franzosen vorn. 2013 gewann der amtierende Weltmeister Sebastien Ogier die Veranstaltung mit seinem Michelin bereiften Volkswagen Polo R WRC. Auch in der aktuellen Fahrerwertung rangiert der Franzose souverän an der Spitze auf Platz eins. Ogiers finnischer Teamkollege Jari Matti-Latvala - der übrigens 2010 seine Heim-Rallye gewann - hat auf Rang zwei 50 Punkte Rückstand.

Auf Platz drei folgt der Volkswagen-Motorsport-Junior Andreas Mikkelsen vor seinem norwegischen Landsmann Mads Östberg, der einen Citroen DS3 WRC steuert. Dahinter sortieren sich der Ford Fiesta RS WRC mit Mikko Hirvonen am Volant und der Hyundai Motorsport-Stammfahrer Thierry Neuville auf den Plätzen fünf und sechs ein. Der Hyundai i20 WRC bestreitet seine erste Saison in der Königsklasse des Rallye-Sports und rollt ebenso wie die anderen genannten Teilnehmerfahrzeuge auf Reifen von Michelin.