• 09.06.2014 12:32

Latvala: "Ich brauche eine saubere Rallye"

Führung, Reifenschaden, Platz drei: Jari-Matti Latvala ist auf Sardinien stark unterwegs und sieht die positiven Aspekte - Wenn alles klappt, kann er gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Jari-Matti Latvala war bei der Rallye Italien auf dem Weg zu seinem zweiten Sieg in Folge, bis in der 13. Wertungsprüfung nach einem kleinen Fehler ein Reifenschaden auftrat. Das warf den zweiten Volkswagen-Werksfahrer auf Platz drei zurück. Am Sonntag konnte Latvala Mads Östberg (Citroen) nicht überholen, sammelte aber zwei wichtige Bonuspunkte in der Power Stage. Latvala hat auf Sardinien seine Stärke gezeigt und hatte eine Chance, seinen Teamkollegen Sebastien Ogier erneut im direkten Duell zu schlagen. Seine Gedanken nach dem dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala, Miikka Anttila

Jari-Matti Latvala (re.) und sein Co-Pilot Miikka Anttila (li.) Zoom

Frage: "Jari-Matti, du bist hier in Italien Dritter geworden. Bis Samstagnachmittag hast du geführt, dann bist du auf Platz drei zurückgefallen. Wie bewertest du dieses Ergebnis?"
Jari-Matti Latvala: "Ich schätze, ich war in dieser Hamburger-Situation das Brot an der Spitze! Das Problem war, dass ich das Fleisch in der Mitte wurde. In der Hitze schmolz ich und deshalb trat das Problem auf. Ich hatte Zeit, darüber nachzudenken, als er (Mads Östberg; Anm. d. Red.) über den Hamburger gesprochen hat. Ich wollte einen großen Burger haben, aber diesmal ist es ein kleiner geworden."

"Abgesehen von der ersten Prüfung hatte ich einen guten Start in die Rallye. Dort hatten wir ein Problem mit der Entlüftungsschraube der Bremse. Sie wurde locker und Flüssigkeit tropfte heraus. Deshalb haben wir in der ersten Prüfung etwas Zeit verloren. Es war nicht viel, aber es war ein stressiger Start in die Rallye. Am Freitag bin ich aber perfekt gefahren. Auch der Samstag war gut, aber wir hatten dann ein Problem mit einem Sensor."

"Deshalb verloren wir Zeit, weil ich dachte, es ist eine Warnung für die Wassertemperatur. Sie zeigte 132 Grad an. Das heißt, dass man stehenbleiben muss, weil der Motor kocht. Als ich stehenblieb, fiel die Temperatur schlagartig in den Keller. Alles war in Ordnung und ich fuhr weiter. Am Samstag hatte ich beim Fahren nicht das beste Gefühl. Ich versuchte es und führte weiterhin, aber dann machte ich einen kleinen Fehler."

"Es lag ein großer Stein auf der Straße und ich konnte das Auto nicht auf der Linie halten. Ich versuchte es, aber das Auto rutschte weg, ich traf den Stein und hatte einen Reifenschaden. Dort verlor ich meine Siegchancen. Am Sonntag versuchte ich um Platz zwei zu kämpfen, aber Mads hat am Vormittag gut gearbeitet. Er war am Vormittag stärker. Somit hatte ich keine Chance ihn einzuholen."


Fotos: Jari-Matti Latvala, WRC: Rallye Italien


Pace stimmt Latvala zuversichtlich

Frage: "Wie viel Risiko hast du genommen, um noch Zweiter zu werden?"
Latvala: "Ich musste am Vormittag den Rhythmus finden. Ich konnte nicht alles für Platz zwei machen, denn ich muss auch an die Punkte für die Weltmeisterschaft denken. Wenn ich hier alle Punkte verliere, dann zieht Ogier in der WM vorne weg und es wäre fast schon vorbei. Ich wusste, dass ich mir keine Superman-Sachen leisten konnte, weil ich nicht Superman bin. Ich konzentrierte mich auf meine eigene Fahrt. Als ich den Rhythmus gefunden hatte, gingen uns die Kilometer aus, um Mads noch einzuholen."

Frage: "Du hast zwei Bonuspunkte in der Power Stage gesammelt. Das ist für die WM gut. Aber positiv ist in erster Linie deine Pace an diesem Wochenende. Du musst damit zufrieden sein?"
Latvala: "In der Power Stage war es eine perfekte Fahrt. Ich konnte es nicht besser machen, aber ich freue mich sehr über diese zwei Punkte, denn sie sind im Duell mit Seb sehr wichtig. Vom Speed her war es eine sehr gute Rallye. Das können wir nach Polen mitnehmen. Es gab aber kleinere Probleme mit dem Auto und meinen Fehler. Ich muss also eine saubere Rallye fahren. Wenn mir das gelingt, dann wird es ein guter Kampf."

Jari-Matti Latvala, Miikka Anttila

Jari-Matti Latvala führte die Rallye Italien lange an Zoom

Frage: "Du hast Polen angesprochen. Für dich war die Rallye im Jahr 2009 sehr schwierig. Gibt es für dich dort unerledigte Arbeit?"
Latvala: "Ich kann sagen, dass es meine schlechteste Rallye überhaupt war, und der schlimmste Moment in meinem Leben. Ich will das diesmal korrigieren."