WP11-15: Lappi führt souverän, Breen scheidet aus

Esapekka Lappi (Skoda) ist auf dem Weg zu einem souveränen Sieg bei der "Circuit of Ireland"-Rallye - Sepp Wiegand mit Chancen auf Platz zwei - Ausfall von Craig Breen

(Motorsport-Total.com) - Skoda ist bei der traditionsreichen "Circuit of Ireland"-Rallye auf dem Weg zu einem vollen Erfolg. Esapekka Lappi führt den vierten Saisonlauf der Europameisterschaft drei Prüfungen vor dem Ende souverän an, denn Lokalmatador Craig Breen schied in WP11 mit einem technischen Defekt aus. Somit erlebte Peugeot mit dem neuen 208 T16 R5 einen Totalausfall, nachdem Kevin Abbring schon am Freitag mit technischem Defekt aufgeben musste. Lappi führt mit einem Vorsprung von 1:49.4 Minuten vor Robert Barrable, der einen Ford Fiesta R5 fährt.

Titel-Bild zur News: Esapekka Lappi

Esapekka Lappi ist auf dem Weg zu seinem zweiten ERC-Saisonsieg Zoom

Spannend ist es weiterhin im Duell um Platz zwei, denn Sepp Wiegand markierte seine ersten Prüfungsbestzeiten bei dieser Rallye und holte mit großen Schritten auf Barrable auf. Nach WP15 fehlen dem deutschen Nachwuchstalent nur noch 8,7 Sekunden auf den zweiten Platz und somit einem möglichen Doppelerfolg für Skoda. Die Vormittagsschleife der zweiten Etappe verlief turbulent, denn mehrere Fahrer gerieten auf den engen und schnellen Asphalt-Straßen in Schwierigkeiten.

Die Rallye nahm gleich zu Beginn der zweiten Etappe eine dramatische Wendung. Breen blieb in WP11 "Bulls Brook" nach rund drei Kilometern stehen. Lappi, der direkt nach dem Nordiren fuhr, sah den gestrandeten Peugeot in einer Rechtskurve am Straßenrand stehen. "Er steht zwei oder drei Kilometer nach dem Start. Der Kühler wurde im Service gewechselt, aber er musste schon auf der Verbindungsstrecke Wasser nachfüllen", berichtet der Finne. "Die Motorhaube stand offen und er parkte am Straßenrand. Als ich ihn sah, wurde es für mich sofort schwierig, denn jetzt muss ich überleben und es ohne Fehler ins Ziel schaffen."

Breen war Lappis einziger Konkurrent um den Sieg gewesen. Nach WP11 hatte der Skoda-Werksfahrer auf einen Schlag 1:40 Minuten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger. Der neue Peugeot 208 T16 R5 schaffte es in Nordirland nicht ins Ziel. Schon am Freitag war Abbring mit einem gebrochenen Kühler ausgefallen. Breen konnte sein Pech nicht fassen, denn er hatte sich den Sieg vor heimischem Publikum fest vorgenommen.

Craig Breen

Craig Breen kann sich seinen Traum vom Heimsieg nicht erfüllen Zoom

"Wir wissen nicht, was genau passiert ist. Im Auto ist etwas gebrochen und ich blieb stehen. Wir sind uns nicht sicher, was es genau ist", rätselt der 24-Jährige. "Die ganze Power war weg. Wir versuchten zu starten, aber es wollte nicht klappen. Wir wissen nicht, ob es ein elektrisches Problem ist, aber es hat nichts mit dem Kühler zu tun. Das passierte nur zum gleichen Augenblick. Es ist sehr enttäuschend. Das ist eine der Tiefpunkte meines Lebens, denn ich habe mein ganzes Leben auf einen Sieg beim 'Circuit of Ireland' gewartet."

Der turbulente Vormittag setzte sich in der zwölften WP, der 29,02 Kilometer langen "Bronte Homeland"-Strecke fort. Diesmal bekam Sam Moffett Schwierigkeiten. In WP11 hatte sich der Lokalmatador mit der Bestzeit in Szene gesetzt, denn er kämpfte mit Barrable und Wiegand um die Podestplätze hinter Lappi. Sein Ford Fiesta RRC erlitt schließlich einen technischen Schaden. "Ich sah ihn in der Prüfung stehen", berichtet diesmal Wiegand die Geschehnisse.


ERC: Circuit of Ireland

Wiegand mit Chancen auf Platz zwei

"Natürlich hat das etwas Druck von meinen Schultern genommen, aber ich bin mit meiner Fahrweise noch nicht zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass ich schneller fahren kann, aber ich schaffe es nicht. Ich versuche mein Bestes, damit ich es auf das Podium schaffe." Von diesem Traum musste sich Moffett verabschieden. "Das Auto ging plötzlich aus und wir standen für einige Minuten, bevor es sich wieder starten ließ", beschreibt der Lokalmatador.

"Es stotterte weiter bis zum Ende der Prüfung, aber leider ist die Rallye für uns vorbei. Ich telefonierte mit dem Team, aber für uns ist es mysteriös, was passiert ist. Wir müssen schauen, ob wir das Problem lösen können." Moffett verlor durch diesen Defekt 13 Minuten. Nach WP 12 führte somit Lappi mit einem Vorsprung von 1:44.8 Minuten vor Barrable. Dieser hatte Wiegand im Nacken sitzen, denn der Deutsche lag nur 14 Sekunden zurück auf Platz drei.

Sepp Wiegand

Sepp Wiegand stellte am Vormittag zwei Prüfungsbestzeiten auf Zoom

Wiegand griff an und stellte in "Gregorlough", der 13. WP, seine erste Bestzeit bei dieser Rallye auf. Damit rückte er Barrable bis auf 9,5 Sekunden nahe. "Es ist schwierig", meint der deutsche Hoffnungsträger dennoch. "Ich bin Dritter, aber das Risiko, den dritten Platz zu verlieren, ist groß. Es ist schwierig zu wissen, wie schnell man fahren muss. Ich bin jetzt auf Podestkurs. Ich kann schneller fahren, aber vielleicht reicht es aus."

Die Vormittagsschleife wurde mit einer kurzen Superspecial in Lisburn abgeschlossen, die zweimal befahren wurde. Wiegand und Lappi sicherte sich vor begeistertem Publikum die Bestzeiten. Die 2WD-Werung wird weiterhin von Daniel McKenna angeführt. Im Produktionswagen-Cup hat Josh Moffett die Nase vorne. Bei den ERC-Junioren schied Chris Ingram in WP13 durch einen heftigen Crash aus. Dadurch übernahm Jan Cerny die Führung. Die Rallye wird am Nachmittag mit drei weiteren Prüfungen abgeschlossen.

Gesamtwertung nach 15 von 18 Prüfungen (Top 10):
01. Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) - 1:34:01.2 Stunden
02. Robert Barrable (Ford Fiesta R5) +1:49.4 Minuten
03. Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000) +1:58.1
04. Robert Consani (Peugeot 207 S2000) +4:07.9
05. Neil Simpson (Skoda Fabia S2000) +5:07.9
06. Josh Moffett (Mitsubishi Lancer Evo IX) +8:09.3
07. Daniel McKenna (Citroen DS3 R3T) +8:17.2
08. Jan Cerny (Peugeot 208 R2) +9:34,8
09. Jonathan Greer (Citroen DS3 R3T) +10:06.2
10. Alexander Parpottas (Ford Fiesta R2) +11:14.4