• 02.01.2014 18:31

  • von Dominik Sharaf

Schönreden gibt's bei Latvala nicht: "Karriere enttäuschend"

Der Volkswagen-Pilot will an seiner mentalen Verfassung arbeiten, um Teamkollege Sebastien Ogier Paroli zu bieten - Vorfreude auf Hyundai-Einstieg in Monte Carlo

(Motorsport-Total.com) - Über Jari-Matti Latvala lässt sich vieles behaupten: Von einer Vorliebe für Kleinholz bis zu einem Dasein als unverbesserlicher Bruchpilot. Der Finne muss sich aber sicher nicht den Vorwurf gefallen lassen, ein angepasster Schönredner zu sein. Geht es darum, seine bisherige Karriere, in fünf Worten zu beschreiben, reicht Latvala ein einziges: "Enttäuschend", erklärt er 'Crash.net' unumwunden und weiß, woran es hapert: "Ich brauche mehr Konstanz. Ich muss mich allen voran mental verbessern."

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Mann der klaren Worte: Latvala redet nicht lange um den heißen Brei herum Zoom

Zwar ist der 28-Jährige davon überzeugt, es hinter dem Steuer mit jedem Piloten aus dem Rallye-Geschäft aufnehmen zu können, zweifelt aber an seiner Konzentration auf das Wesentliche. Nichtsdestotrotz: Seit seinem Debüt in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) im Jahre 2002 hat es für acht Lauferfolge und eine Vizeweltmeisterschaft gereicht. Anlaufschwierigkeiten mit dem Volkswagen Polo R WRC räumt Latvala ein: "Es hat länger gedauert, als ich gedacht hätte, um mit dem Auto perfekt zu harmonieren."

Deshalb habe er seinem überragenden Stallgefährten Sebastien Ogier in der abgelaufenen Saison nicht das Wasser reichen können. Hinzu kommen die psychologischen Defizite: "Um so gut zu sein wie er, muss ich beständiger werden und darf nicht den kleinsten Fehler begehen", weiß Latvala und trauert einer verpassten historischen Chance nach: "Ich war in Deutschland meinem ersten Sieg auf Asphalt so nahe - und das für Volkswagen. Das wird immer der Erfolg sein, den ich von der Angel gelassen habe."

Die Diskussion um mangelnde Attraktivität der WRC nach dem Karriereende des Sebastien Loeb kann Latvala nur teilweise nachvollziehen und die Szene im Aufwind: "Oberflächlich betrachtet lässt sich doch sagen, wir hätten einen Seb durch den anderen ersetzt", spielt er auf Ogier an und sieht trotz der Dominanz seines Arbeitgebers äußert spannenden Sport. "Ich kann nicht sagen, was die Leute beim Zuschauen erleben. Ich weiß aber, dass der Wettbewerb härter wird und es großartig ist, dass Hyundai in Monte Carlo mit von der Partie sein wird."