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WP2-3: Ogier führt vor Loeb

Sebastien Ogier nutzt seine späte Startposition perfekt und geht in Schweden vor Sebastien Loeb in Führung - Mikko Hirvonen nach Unfall aussichtslos zurück

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen-Werksfahrer Sebastien Ogier nutzte am Vormittag der ersten Etappe der Rallye Schweden seine späte Startposition perfekt. Der Franzose markiert auf der zweiten und dritten Wertungsprüfung die Bestzeit und führt mit einem Vorsprung von 6,2 Sekunden vor Weltmeister Sebastien Loeb (Citroen). Jari-Matti Latvala liegt 9,4 Sekunden zurück und hält den dritten Platz. Dagegen sind die Siegchancen für Mikko Hirvonen vorbei: Der Finne flog schon in der ersten Prüfung des Tages von der Strecke und blieb im Schnee stecken. Er konnte den Citroen zwar wieder in Gang bringen, doch 25 Minuten waren verloren.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Mit zwei Bestzeiten hat Sebastien Ogier die Führung in Schweden übernommen Zoom

Die erste Etappe begann mit der 15 Kilometer langen "Lesjöfors"-Prüfung. Die Topfahrer kannten die Strecke, denn sie war im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Es herrschten Temperaturen von bis zu minus sieben Grad und die Straße war verschneit. Gleich zum Auftakt wurden zwei Mitfavoriten um die Siegchance gebracht. Hirvonen rutschte schon nach wenigen Kilometern von der Strecke und blieb stecken. An dieser Stelle standen keine Zuschauer und der Finne hing fest. Es dauerte knapp 25 Minuten bis Hirvonen weiterfahren konnte. Mit diesem Zeitrückstand liegt der zweifache Schweden-Sieger schon aussichtslos zurück.

Probleme hatte auch Mads Östberg, der aber als Fünftschnellster ins Ziel kam. "Ich habe Motorprobleme", sagt der Norweger verärgert. "Es ist wirklich schlimm. Der Motor überhitzt massiv und ich habe keine Power." Im Ziel verlor sein Fiesta Kühlflüssigkeit. Anschließend telefonierte Östberg mit den M-Sport-Mechanikern und klebte ein Rohr ab. Dazu füllte er die Kühlflüssigkeit auf und machte sich auf den Weg zur nächsten Prüfung.

Sportlich gesehen zahlten sich die späten Startpositionen aus, denn mit jedem Fahrer wurde die Strecke sauberer und der Neuschnee von der Ideallinie geräumt. Die Bestzeit ging an Ogier, der als letzter Topfahrer auf die Strecke ging. "Ich sah Mikko neben der Strecke und verlor die Konzentration", sagt der Franzose im Ziel. "Anschließend war ich sehr vorsichtig, weil die Bedingungen nicht einfach waren." Um 2,2 Sekunden langsamer war sein Teamkollege Latvala. Damit gab es nach der zweiten Wertungsprüfung eine Volkswagen-Doppelführung.


Fotos: WRC: Rallye Schweden, Freitag


Die beiden waren um lediglich 0,2 Sekunden voneinander getrennt. Auf Platz drei meldete sich Loeb, der sieben Autos vor Ogier starten musste. In der Gesamtwertung verlor der Weltmeister seine Führung und rutschte auf Platz drei ab. Sein Rückstand auf Ogier betrug aber lediglich eine Sekunde. Eine starke Leistung zeigte Lokalmatador Pontus Tidemand (Ford), der die viertschnellste Zeit markierte. In der Gesamtwertung lag er damit hinter Östberg auf Platz fünf.

Schwierigkeiten hatten die beiden WRC-Rückkehrer Matthew Wilson (Ford) und Khalid Al-Qassimi (Citroen). Sie flogen rund drei Kilometer vor dem Ziel in der gleichen Kurve ab. Wilson büßte rund vier Minuten ein und Al-Qassimi deren sieben. Jari Ketomaa hatte Probleme mit der Servolenkung an seinem Ford und Michal Kosciuszko (Mini) zog im Ziel eine Ölspur nach, die im Schnee deutlich zu sehen war.

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen hat durch den Ausrutscher seine Siegchancen verspielt Zoom

Anschließend wurde die 23,77 Kilometer lange "Värmullsasen"-Prüfung absolviert. Verglichen mit den Dramen beim Auftakt verlief es diesmal ruhiger. Ogier markierte die Bestzeit und war um 3,1 Sekunden schneller als Östberg. Dessen Ford lief trotz der Überhitzungsprobleme weiterhin stark. Loeb büßte 5,2 Sekunden auf Ogier ein und belegte Rang drei. Latvala war als Vierter um weitere vier Sekunden langsamer. Dadurch änderte sich das Bild in der Gesamtwertung. Erster Verfolger hinter Ogier ist nun Loeb, dem 6,2 Sekunden fehlen. Latvala ist auf Platz drei abgerutscht, aber mit einem Rückstand von 9,4 Sekunden ist der Finne weiterhin in Schlagdistanz.

Zu Platz vier wurde der Abstand schon größer. Überraschungsmann Tidemand liegt 25,5 Sekunden zurück und hält nach drei Prüfungen den vierten Platz. Dahinter folgen Nowikow und Östberg. Juho Hänninen (Ford), Dani Sordo (Citroen), Thierry Neuville (Ford) und Routinier Henning Solberg (Ford) komplettieren die Top 10. In der WRC2 führt Yazeed Al-Rajhi (Ford) vor Anders Gröndal (Subaru) und Sepp Wiegand (Skoda).

Gesamtwertung nach 3 von 22 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 24:40,8 Minuten
02. Sebastien Loeb (Citroen) +6,2 Sekunden
03. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +9,4
04. Pontus Tidemand (Ford) +25,5
05. Jewgeni Nowikow (Ford) +28,6
06. Mads Östberg (Ford) +40,1
07. Juho Hänninen (Ford) +47,6
08. Dani Sordo (Citroen) +52,2
09. Thierry Neuville (Ford) +1:09,4 Minuten
10. Henning Solberg (Ford) +1:11,8