WP15-16: Vorsicht dominiert auf dem Col de Turini

Noch zwei Wertungsprüfungen und die Powerstage, dann ist eine der schwierigsten Monte-Carlo-Rallyes aller Zeiten überstanden - Loeb führt weiterhin vor Ogier

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich während der 14. Wertungsprüfung (WP) der Rallye Monte Carlo, der ersten von drei Teilstücken über den berühmt-berüchtigten Col de Turini, gleich drei Top-10-Fahrer verabschieden, ließen die meisten Teilnehmer auf der zweiten Turini-WP Vorsicht walten. "Es regnet und es ist daher sehr schwierig, die Linie zu halten. Wenn du auch nur ein bisschen aufs Gas steigst, schiebt es dich schon raus", beschreibt Martin Prokop (Ford), mit 23:27.3 Minuten Rückstand Siebter der Gesamtwertung, die extrem schwierigen Verhältnisse.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loebs siebter Sieg in Monte Carlo ist wohl nur noch Formsache Zoom

Die schnellste Zeit auf der 23,54 Kilometer langen WP16 von Moulinet nach La Bollene Vesubie erzielte Spitzenreiter Sebastien Loeb in 22:08.8 Minuten. Der Citroen-Pilot war damit um fast zwei Minuten schneller als Markenkollege Bryan Bouffier bei der ersten Turini-WP des heutigen Tages, schimpfte anschließend aber wie ein Rohrspatz: "Es ist uninteressant, so zu fahren. Es gibt nur eine Linie, und wenn du die verlässt, bist du weg. Das macht weder uns noch den Zuschauern Spaß. Ich habe einmal die Kontrolle verloren, als ich neben der Linie war. Da ist es unmöglich, das Auto zu kontrollieren."

Loeb baute seinen Vorsprung auf Sebastien Ogier (Volkswagen) auf 1:39.9 Minuten aus; Dritter ist Daniel Sordo (Citroen) mit 3:49.0 Minuten Rückstand. Der Spanier ließ es nach seinem Sieg auf WP15 etwas ruhiger angehen und belegte Platz drei. "Ich habe eine Zwischenzeit von Mikko gesehen, bei der er um 35 Sekunden langsamer war. Da habe ich dann auch Tempo rausgenommen und bin kein Risiko mehr eingegangen", erklärt er seine vorsichtige Herangehensweise.

Doch den Gedanken, aus Sicherheitsgründen Tempo rauszunehmen, hatten auch andere: "Die Strategie ist, die Position zu halten und sicher ins Ziel zu fahren. Aber das ist bei solchen Bedingungen gar nicht so einfach", berichtet Mikko Hirvonen (Citroen), den inzwischen schon 1:37.3 Minuten von einem Podestplatz trennen. Und weil Bouffier ("Die Zeit ist nicht gut, aber ich werde so weiterfahren, denn ich fühle mich bei diesen Bedingungen nicht wohl") auf WP16 an Mads Östberg (Ford) vorbeigezogen ist, liegen nun vier Citroen-Piloten unter den ersten Fünf.

Östberg büßte auf WP16 fast sechs Minuten ein, weil er sich schon auf den ersten Kilometern ein Problem mit dem rechten Hinterrad einhandelte: "Ich rutschte nach außen und traf etwas mit dem Heck", gibt der Norweger zu. "Ich habe auch ein Problem mit den Bremsen, aber vor allem ist das Hinterrad gebrochen. Wir versuchen, das zu reparieren." In der Gesamtwertung ist er auf Platz sechs zurückgefallen, immerhin beruhigende 11:23.6 Minuten vor Martin Prokop (Ford).

Weiterhin Achter und WRC2-Führender ist Sepp Wiegand (Skoda), obwohl er nicht problemlos durch WP16 kam: "Wir hatten einen Dreher auf dem Platz auf dem Col de Turini. Wir fahren jetzt langsam durch." Eine Leitplanke traf auf dem Col de Turini auch Michael Kosciuszko (10./Mini), während Armin Kremer (Subaru) "total auf Sicherheit" fuhr und sogar von Juri Protosow (12./Subaru) überholt wurde: "Wir versuchen nur, das Auto auf der Strecke zu halten", erklärt Kremer, der weiterhin sicherer WRC2-Zweiter ist.

Stand nach WP16 von 18:
01. Sebastien Loeb (Citroen DS3) - 5:18:57.2 Stunden
02. Sebastien Ogier (Volkswagen Polo R) +1:39.9 Minuten
03. Daniel Sordo (Citroen DS3) +3:49.0
04. Mikko Hirvonen (Citroen DS3) +5:26.3
05. Bryan Bouffier (Citroen DS3) +8:13.1
06. Mads Östberg (Ford Fiesta RS) +12:03.7
07. Martin Prokop (Ford Fiesta RS) +23:27.3
08. Sepp Wiegand (Skoda Fabia S2000) +29:34.5
09. Olivier Burri (Peugeot 207 S2000) +35:38.4
10. Michael Kosciuszko (Mini J. Cooper) +36:28.0
11. Armin Kremer (Subaru Impreza) +38:00.3


Fotos: WRC: Rallye Monte Carlo, Samstag