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  • 17.01.2013 23:17

Volkswagen zieht positive Halbzeit-Bilanz

Volkswagen-Werksfahrer Sebastien Ogier liegt nach der zweiten Etappe der Rallye Monte Carlo weiterhin auf Platz zwei - Jari-Matti Latvala hatte kleinere Probleme

(Motorsport-Total.com) - Überzeugender Auftritt beim Klassiker: Volkswagen hat auch am zweiten Tag der Rallye Monte Carlo einen guten Eindruck hinterlassen. Bei der Premiere des Polo R WRC liegt das Volkswagen Duo Sebastien Ogier/Julien Ingrassia nach knapp mehr als der Hälfte der Distanz und einer weiteren Prüfungsbestzeit auf der zweiten Position des Gesamtklassements. Am Mittwoch hatten Ogier/Ingrassia bereits die Auftaktprüfung der "Monte" mit Bestzeit beendet.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier liegt nach zehn Wertungsprüfungen auf dem zweiten Platz Zoom

Bei extrem anspruchsvollen äußeren Bedingungen mit Schnee, Eis und starkem Wind folgen ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila nach dem zweiten "Monte"-Tag auf der sechsten Position. Insgesamt schlugen für Volkswagen auf den sechs Wertungsprüfungen des zweiten Rallyetages fünf Top-3-Zeiten zu Buche."Die 'Monte' ist unsere erste Rallye mit dem Polo R WRC. Und es ist großartig zu sehen, wie gut das Team bereits mit dem Auto arbeitet und wie reibungslos die Abläufe beim Service schon auf Anhieb sind", lobt Motorsport-Direktor Jost Capito.

"Diese Erkenntnis ist genauso wichtig wie die Prüfungszeiten selbst. Natürlich kommt uns entgegen, dass die Autos bisher absolut problemfrei laufen und die Fahrer trotz der schwierigen Bedingungen meist nur mit wenigen Kratzern an ihren Fahrzeugen zum Service zurückkehren. Alles in allem ist die Teamleistung nach der Hälfte der Distanz einfach spitze. Umso schöner, dass Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala die gute Vorbereitung vor und die tolle Arbeit der Mechaniker bei der Rallye immer wieder mit Top-Zeiten belohnen. Das haben sich die Jungs verdient."

Speziell Ogier konnte sich bisher in Szene setzen. "Die Bedingungen waren heute bei der 'Monte' noch schwieriger als gestern. Dass wir bei so viel Wind, Eis und Schneeverwehungen erneut die Auftaktprüfung des Tages gewonnen haben, war wieder eine willkommene Überraschung", findet der Franzose. "Obwohl wir es vorsichtig angegangen sind, haben wir auf der zweiten Prüfung des Tages in einer Linkskurve einen Dreher gehabt."

"Dennoch: Die Rallye läuft bisher perfekt. Noch perfekter wäre es, wenn wir am Samstagabend das Ziel erreichen. Bis dahin konzentriere ich mich nur auf mich. Dass wir auch heute in der Spitzengruppe dabei waren, sollte niemand überbewerten: Erst bei der Rallye Portugal werden wir verlässliche Aussagen darüber treffen können, wie konkurrenzfähig wir mit dem Polo R WRC tatsächlich sind."

Dagegen hatte Latvala etwas zu kämpfen: "Auf den ersten drei Wertungsprüfungen des Tages habe ich eine weichere Fahrzeugabstimmung versucht. Das hat leider zu einem nervöseren und unpräziserem Fahrverhalten geführt", berichtet der Finne. "Dazu kam am Vormittag noch, dass wir gleich in der ersten Prüfung einen Reifenschaden hatten, nachdem wir an einer engen Stelle einen Stein getroffen haben, dem wir nicht ausweichen konnten."

"Dabei habe ich den Motor kurz abgewürgt. Das erklärt den Zeitverlust. Danach haben wir besser zu unserem Rhythmus gefunden. Für morgen habe ich bereits eine Idee, wie wir das Setup besser an meinen Fahrstil anpassen können." Die Reifenwahl spielt bei der Rallye Monte Carlo eine sehr große Rolle. Gerade bei der 2013er-Ausgabe sind Spike-Reifen angesichts extrem eisiger Bedingungen ein rares Gut: Maximal 20 Stück stehen pro Fahrzeug zur Verfügung.

Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat noch nicht das optimale Gefühl im neuen Polo gefunden Zoom

Damit wird das Haushalten mit den Spikes zum permanenten Pokerspiel. Die stets zu stellende Frage lautet: Wann ist der richtige Zeitpunkt, mit gebrauchtem, wann mit neuem Material die Prüfung anzugehen? Wer sich die Reifen wie eingeteilt hat, werden die abschließenden Prüfungen der "Monte" zeigen - unter anderem der Klassiker an der Nacht von Samstag auf Sonntag am Col de Turini.

Und da war dann noch Ogiers Eisspion Nicolas Vouilloz, der Volkswagen bei der Rallye Monte Carlo mit aktuellen Informationen zum Zustand der Wertungsprüfungen versorgt. Was ihn mit Ogier eint? Der Adrenalinreiche Sport: Vouilloz ist zehnmaliger Downhill-Weltmeister, fünfmaliger Weltcup-Sieger und viermaliger Europameister mit dem Mountainbike. Damit nicht genug, als Rallye-Pilot startete er eine zweite Karriere: 2008 errang Vouilloz bei der Intercontinental Rally Challenge (IRC) den Fahrertitel.