• 15.11.2012 14:14

  • von Dominik Sharaf

Breite Brust: Hirvonen rasselt mit den Säbeln

Sein Co-Pilot lanciert eine kernige Ansage in Richtung Yves Matton, während Neuville nach mehr Konstanz und Latvala nach seinen Deutsch-Vokabeln sucht

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Loeb hat seine Karriere als Vollzeit-Rallyepilot beendet, jetzt sucht der Motorsport seinen neuen König abseits befestigter Straßen. Bewerber gibt es viele - etwa der designierte Nachfolger des Abo-Weltmeisters bei Citroen, Mikko Hirvonen. "Ich fühle mich wirklich, wirklich gut. Auf Schotter bin ich mir sicher, dass ich um den Titel kämpfen kann", blickt der Finne gegenüber 'Autosport' voraus. "Ich bin wirklich froh, einen Teil eines so starken Teams zu bilden. Ich werde zur Stelle sein."

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Hirvonen hat gut lachen: Er ist 2013 die Nummer eins bei Citroen Zoom

Mit noch breiterer Brust spricht sein Beifahrer Jarmo Lehtinen: "Die Vorbereitung auf das kommende Jahr ist beinahe abgeschlossen. Wir kennen Auto und Team, wir setzen uns unsere eigenen Ziele." Und die habe er gemeinsam mit Hirvonen bislang immer erreicht, findet er: "Das erste war es, das Auto kennenzulernen, das zweite der Konstrukteurs-Titel", zählt Lehtinen auf. Ziel Nummer drei darf durchaus als Seitenhieb auf den Chef, als auch als Kampfansage verstanden werden.

"Herrn Yves Matton in die Verlegenheit zu bringen, uns eine Stallorder auszugeben und uns dazu anzuhalten, langsam zu machen - so wie wir es bei einigen Rallyes getan haben", erklärt Lehtinen. Sein Chaffeur ist sich sicher, bald mehr Gegner als den eigenen Boss zu haben: "Es wird eine ganz andere Saison, mit Jari-Matti Latvala und Sebastien Ogier im Volkswagen-Team - es wird spannend zu sehen, wie das Tempo des neuen Autos ist", meint Hirvonen, der auch Thierry Neuville hätte hinzuzählen können.

Der Belgier kannte die WRC-Pisten bislang kaum, beeindruckte aber mit Leistung. Mit mehr Streckenkenntnis will er 2013 angreifen: "Wir hatten eine gute Saison. Aber manchmal auch Pech, manchmal haben wir Fehler gemacht", räumt Neuville im Gespräch mit 'wrc.com' ein. Der 24-Jährige findet aber auch, dass er eine Menge gelernt hat. "Es geht jetzt darum, noch konstanter zu sein. Mit unseren Planungen sieht es gut aus, aber ich weiß noch nicht, an wie vielen Rallyes ich teilnehmen werde."


Fotos: WRC: Rallye Spanien


Latvala hingegen kann sich sicher sein, ständig an den Start zu rollen. Und er hat noch einen Joker im Gepäck, wenn es um die Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Team geht. "Ich habe in der Schule vier Jahre lang Deutsch gelernt, ich kenne also die Grundlagen", verrät er 'wrc.com'. "Leider ist davon einiges verloren gegangen, weil ich mit einem englischsprachigen Team gearbeitet habe. Aber etwas Konversation ist noch drin", erklärt Latvala - künftig wohl auch auf Deutsch.