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Salazar schreibt Motorsportgeschichte

Der 57-jährige Chilene Eliseo Salazar komplettiert mit einem Start bei der Rallye Argentinien sein Lebenswerk - Prodrive stellt Mini bereit

(Motorsport-Total.com) - Eliseo Salazar wird mit seinem Start bei der Rallye Argentinien zum ersten Mann, der an allen bedeutenden Arten des Weltmotorsports teilgenommen hat. Der Chilene fuhr bereits das Indy 500, die 24 Stunden von Le Mans, den Formel-1-Grand-Prix in Monaco und die Rallye Dakar. Ein Start bei einem Rallye-WM-Lauf fehlt bisher noch in der bemerkenswerten Karriere.

Titel-Bild zur News:

Ex-Formel-1-Pilot Eliseo Salazar freut sich auf seinen ersten Rallye-WM-Lauf

Rückblick: In seiner Formel-1-Zeit nahm Salazar zwischen 1981 und 1983 an 37 Rennen teil. 1989 wurde er mit Jaguar Achter in Le Mans. Danach verschlug es ihn nach Amerika, wo er IMSA, CART und IRL fuhr. 2000 schaffte er es in Indianapolis aufs Podest. Zwei Jahre später hatte Salazar einen schweren Unfall und wechselte danach in die American Le Mans Series. Zwei Dakar-Teilnahmen runden die bisherige Karriere ab.

Chance durch Kontakte

"Durch David Richards, den ich aus der Formel 1 kenne, und Prodrive erhielt ich die Gelegenheit, in Argentinien zu fahren", erklärt Salazar. "Wenn ich 30 Jahre jünger wäre, würde ich die gesamte Saison fahren." Marc Marti wird sein Co-Pilot sein. Zur Vorbereitung absolvierte er einen Test in Portugal.

"Obwohl er bald 60 Jahre alt ist und vermutlich nicht auf dem neuesten Stand ist, besitzt er immer noch das Wettbewerbsdenken", wird Mini-Pilot Kris Meeke auf 'WRC.com' zitiert. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass er in die Punkte fahren kann, wenn alles passt. Argentinien ist eine schwierige Rallye, doch er ist ein versierter Kerl."

"Wenn man sich seine Vergangenheit ansieht, dann erkennt man, dass er alles gemacht hat. In ein paar Bereichen musste ich ihn beim Test in die richtige Richtung lenken, doch das war einfach. Es war eine Freude, mit ihm zu arbeiten", so Meeke.


Fotos: WRC: Rallye Portugal


Salazar mit viel Respekt vor der Rallye

Salazar hat in Chile bereits Erfahrungen bei einigen Rallyes gesammelt. "Ich habe mit einem Mitsubishi Lancer Evo VIII begonnen und fahre nun einen Evo X. Die meiste Zeit habe ich mit einem Evo IX verbracht. Ich habe einige Wertungsprüfungen gewonnen, doch es ist kein Profiengagement", schildert er.

"Rallyes sind in Chile eine große Sache. Wir fahren in verschiedenen Regionen. Ich zähle zu den etablierten Piloten, dachte aber nie daran, eine Chance in der WM zu haben", bemerkt Salazar und ist sich der Herausforderung bewusst: "Ich begegne der Sache mit viel Respekt und Bescheidenheit."

Im Vergleich zu seinen Rundstreckenerfahrungen sind es die Ansagen des Co-Piloten, die den größten Unterschied darstellen. "Die Fahranweisungen sind mit Abstand die größte Umstellung. Sie sind die großen Fragezeichen. Ich habe unterschiedliche Systeme probiert, doch es ist schwierig, wenn einem jemand sagt, was man tun muss", berichtet der Rallye-WM-Neuling. "Das ist ganz klar der größte Unterschied."

Nach der Rallye kann Salazar also auch diesen Punkt auf seiner Liste abhaken. Sogar eine Wiederholung ist denkbar: "Wenn es gut läuft, dann würde ich gerne die nächstjährige Argentinien Rallye fahren. Aber im Moment sehe ich das erst einmal als letzte Station an."