Loeb: "Ein toller Sieg für das Team"

Geschützt durch die Teamorder von Citroen fuhr Sebastien Loeb in Argentinien zum 70. WM-Sieg seiner Karriere und baut die Führung in der Gesamtwertung aus

(Motorsport-Total.com) - In Südamerika hat Sebastien Loeb einen weiteren Schritt in Richtung seines neunten WM-Titels gemacht. Der Citroen-Pilot gewann die Rallye Argentinien und damit den dritten WM-Lauf in dieser Saison. Es war zugleich Loebs 70. Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft. Teamkollege Mikko Hirvonen als Zweiter komplettierte den Citroen-Doppelsieg. "Nach Portugal, wo wir keine Punkte erzielt haben, ist das ein toller Sieg für das Team. Es war wichtig, darauf zu reagieren, und das ist mir und Mikko mit den Plätzen eins und zwei wirklich gut gelungen. Es war eine sehr lange Rallye, dort Erster und Zweiter zu werden, ist großartig", wird Loeb auf 'wrc.com' zitiert.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb und Daniel Elena triumphierten 2012 zum dritten Mal

Allerdings hat der Sieg einen bitteren Beigeschmack, denn er stand bereits am Samstagmittag fest. Nach dem frühen Ausfall ihres einzigen ernsthaften Konkurrenten Petter Solberg im Ford, hatten sich die beiden Citroen-Werksfahrer bis dahin ein packendes Teamduell geliefert, in dem sie nur um wenige Sekunden voneinander getrennt waren. Doch dann wurde den Teamverantwortlichen die Sache zu heikel.

"Wir können es uns nicht leisten, durch den Zweikampf einen möglichen Doppelsieg wegzuwerfen", sagte Teamchef Yves Matton. Per Teamorder wurden beide Fahrer angewiesen, ihre Positionen zu halten. Ab dann ließen es Loeb und Hirvonen locker angehen, was sie sich angesichts eines Vorsprungs von über 1:30 Minuten auf den Drittplatzieren Dani Sordo auch erlauben konnten. "Wir wussten, dass in dieser Situation bald eine Teamorder kommen würde. Wir wollten beide vorne sein und haben eine Menge Druck gemacht", nimmt Loeb die bei vielen Fans umstrittene Entscheidung zur Kenntnis.

Am ersten Tag der Rallye hatte der Rekordweltmeister mit einer ungewohnt hohen Fehlerquote überrascht. Auf den ersten beiden Wertungsprüfungen drehte er sich gleich drei Mal. Schuld daran war laut Loeb eine missratene Änderung des Setups seines DS3 WRC. "Wir haben das Setup ein wenig verändert, und das Auto hat in einigen Situationen nicht exakt zu reagiert, wie ich es erwartet habe, was mich überrascht hat. Normalerweise passieren mir keine drei Dreher bei zwei Wertungsprüfungen", sagt der Franzose.


Fotos: WRC: Rallye Argentinien


"Also mussten wir einige Dinge an der Abstimmung verändern, und damit kehrte auch das Vertrauen zurück." Nach einigen Änderungen am Differential und der Balance fuhr Loeb dann wieder wie ein Uhrwerk seinem dritten Saisonsieg entgegen, mit dem er auch seine Führung in der WM ausbaute. "Nach allem, was in Portugal passiert ist, ist die Situation nicht schlecht, aber Mikko und Petter sind nicht allzu weit hinter mir", beurteilt Loeb seine Lage.