SS21-22: Latvala wird "Guanajuatito" zum Verhängnis

(Motorsport-Total.com) - Die dritte und letzte Etappe der Rallye Mexiko begann mit einer kurzen Special-Stage zum Aufwärmen, bevor die längste Prüfung der Veranstaltung auf dem Programm stand. Die Königsetappe "Guanajuatito" hatte eine Länge von 54 Kilometern und stellte Mensch und Material vor große Herausforderungen. Das Glück war Jari-Matti Latvala auch diesmal nicht hold. Der Ford-Werkspilot überschlug sich und verlor zusätzlich durch einen Reifenwechsel über sieben Minuten. Dadurch rutschte der Finne in der Gesamtwertung auf Platz sieben ab. Auch die Ford-Privatiers Jewgeni Nowikow und Chris Atkinson schieden aus. Keine Probleme hatte Citroen: Sebastien Loeb führt vor den letzten beiden Prüfungen 35,8 Sekunden vor Mikko Hirvonen.

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Jari-Matti Latvala hat seinen Podestplatz durch einen Überschlag weggeworfen

Zunächst startete der Tag mit einer kurzen Super-Special im Autodromo de Leon. Die Fahrer traten ähnlich wie beim Race of Champions gegeneinander an. Aufgrund der Startreihenfolge ergaben sich interessante Duelle. So setzte sich Solberg im Norweger-Duell gegen Mads Östberg (Ford) durch. Latvala und Hirvonen waren im Vorjahr noch Teamkollegen bei Ford. Diesmal kämpfte der Citroen und der Ford-Pilot gegeneinander. Latvala behielt die Oberhand. Loeb trat als Letzter gegen Paulo Nobre (MINI) an. Der Weltmeister gewann das Duell deutlich, während Nobre von der Erfahrung schwärmte, gegen den Ausnahmekönner gefahren zu sein.

In der Gesamtwertung änderte sich nach der 4,42 Kilometer kurzen Prüfung nichts. Bemerkenswert war die Bestzeit von Thierry Neuville. Der Belgier vom Citroen-Juniorteam gewann seine erste WRC-Prüfung. Er gab aber zu, dass er eine Kurve etwas "abgekürzt" hatte. Die meisten Toppiloten gingen es ruhig an, um die Reifen für die längste Prüfung des Tages zu schonen.

Mit der 54,3 Kilometer langen "Guanajuatito"-Prüfung wartete am letzten Tag noch ein richtiger Härtetest auf die Rallye-Asse. Aufgrund der Länge konnte noch alles passieren. Gleich mehrere Fahrer hatten Probleme und das Klassement wurde etwas auf den Kopf gestellt. Zunächst blieb Atkinson stehen. An seinem Ford Fiesta RS WRC war die Vorderradaufhängung gebrochen. Kurz darauf überschlug sich Nowikow und schied ebenfalls aus.

Noch schlimmer erwischte es Latvala. Der Finne war bei den ersten Zwischenzeiten schnell unterwegs, doch dann überschlug er sich ersten Informationen zufolge an der gleichen Stelle wie Nowikow. Er konnte weiterfahren, doch durch einen Reifenwechsel gingen weitere Minuten verloren. Unter dem Strich büßte Latvala 7:22 Minuten ein und fiel in der Gesamtwertung auf den siebten Platz zurück. Das Podium war in weite Ferne gerückt.

Einmal mehr war Latvala schnell, doch er konnte den Speed nicht in ein zählbares Ergebnis umsetzen. Alles richtig machte dagegen die Citroen-Werksmannschaft. Hirvonen brauchte für die 54 Kilometer 36:30 Minuten und sicherte sich die Bestzeit - seine zweite bei dieser Rallye. Weltmeister Loeb war lediglich um sieben Zehntelsekunden langsamer. In der Gesamtwertung läuft alles auf einen Citroen-Doppelsieg hinaus. Loeb hat vor den letzten beiden Prüfungen einen Vorsprung von 35,8 Sekunden auf seinen Teamkollegen.

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Sebastien Loeb macht einmal mehr alles richtig und steht kurz vor dem Sieg Zoom

Solberg konnte das Tempo der Citroen halten und war nur um 3,9 Sekunden langsamer. Durch das Missgeschick seines Teamkollegen war der Norweger Dritter. Sein Rückstand auf Loeb beträgt allerdings 2:12 Minuten. Die lange Prüfung trennte auch die Spreu vom Weizen. Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah nutzte seine gesamte Erfahrung und fuhr die viertschnelslte Zeit (+20,4 Sekunden). Ott Tänak (Ford/+34,5) und Neuville (+43,3) waren die letzte Fahrer innerhalb einer Minute zum Hirvonen/Loeb-Express.

Die Unterschiede zeigten sich auch in der Gesamtwertung. Östberg ist neuer Vierter, liegt aber 4:46 Minuten zurück. Im Kampf um Platz vier könnte es noch spannend werden, denn Tänak hat lediglich zehn Sekunden Rückstand. Al-Attiyah hat sich auf Rang sechs verbessert, gefolgt vom glücklosen Latvala. Armindo Araujo im einzig verbliebenen MINI ist als Achter auf Punktekurs. Sebastien Ogier (Skoda Fabia S2000) und Ken Block (Ford) komplettieren die Top 10.

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Thierry Neuville hat seine erste Prüfungsbestzeit in der WRC erzielt Zoom

Es steht noch die zehn Kilometer lange "Derramadero"-Prüfung und die abschließende Power Stage aus.

Gesamtwertung nach 22 von 24 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Loeb (Citroen) - 4:05:04.9 Stunden
02. Mikko Hirvonen (Citroen) +35,8 Sekunden
03. Petter Solberg (Ford) +2:12,8 Minuten
04. Mads Östberg (Ford) +4:46,4
05. Ott Tänak (Ford) +4:56,5
06. Nasser Al-Attiyah (Citroen) +6:31,0
07. Jari-Matti Latvala (Ford) +9:14,6
08. Armindo Araujo (MINI) +12:10,2
09. Sebastien Ogier (Skoda) +14:03,9
10. Ken Block (Ford) +22:00,6