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SS15-16: Souveräne Citroen-Doppelführung

Sebastien Loeb (Citroen) vergrößert seinen Vorsprung bei der Rallye Mexiko - Jari-Matti Latvala (Ford) hat erneut einen Reifenschaden

(Motorsport-Total.com) - Im Ford-Lager gingen am Nachmittag der zweiten Etappe die Dramen bei der Rallye Mexiko weiter. Jari-Mati Latvala war zwar erneut der schnellste Mann, doch ein weiterer Reifenschaden sorgte für einen Zeitverlust von 50 Sekunden. Trotzdem konnte der Finne weiterfahren und Platz drei von seinem Teamkollegen Petter Solberg zurückerobern. Dennoch sind die Erfolgschancen für Ford gering, denn auf Sebastien Loeb fehlen über zwei Minuten. Der Weltmeister führt komfortable 28,7 Sekunden vor seinem Citroen-Teamkollegen Mikko Hirvonen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Weltmeister Sebastien Loeb ist auf Kurs zu seinem sechsten Mexiko-Sieg

Die Rallye Mexiko ist in diesem Jahr ein Auf und Ab für das Ford-Werksteam. Latvala entschied fünf der ersten 14 Sonderprüfungen für sich, hatte aber aufgrund eines Aufhängungsbruchs am Freitag einen Rückstand von mehr als einer Minute. Trotzdem machte man sich im Citroen-Lager sorgen um das starke Tempo. "Ich muss sagen, dass ich etwas überrascht davon bin, wie schnell die Ford-Jungs sind", sagt Hirvonen, der noch im Vorjahr für Ford am Steuer saß, gegenüber 'Autosport'.

"Ich habe Jari-Matti gefragt, ob sie ein spezielles Motormapping verwenden und wie lange es hält... Sie haben aber definitiv Fortschritte gemacht." Der Forwärtsdrang Latvalas wurde in SS15 aber je gestoppt. In der 29,9 Kilometer langen "Ibarrilla"-Prüfung handelte sich der Finne vorne links einen Reifenschaden ein. Die Kotflügel hingen im Ziel in Fetzen. "Das war es jetzt. Wir können nicht mehr gewinnen", sagt Latvala enttäuscht.

"Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, den dritten Platz zu halten. Ich traf einen Stein. Wir sind 25 Kilometer mit diesem Schaden gefahren." Der Stein war im Boden versteckt und brach zunächst die Felge. Der Zeitverlust auf Loeb, der fehlerfrei blieb und die nächste Bestzeit setzte, betrug 49,6 Sekunden. "Er ist sehr lange mit dem Reifenschaden gefahren. Er hat nur 50 Sekunden verloren?"


Fotos: WRC: Rallye Mexiko, Samstag


"Wenn ich einen Reifenschaden habe, dann muss ich nicht wechseln", meint der Weltmeister, als er von Latvalas Problemen hört. Es lief wieder alles für den Franzosen. "Ich habe nun einen Vorsprung von über 20 Sekunden. Ab jetzt muss ich Mikko kontrollieren." Der Finne in Citroen-Diensten büßte 3,5 Sekunden ein und lag nun 21,7 Sekunden zurück. "Ich glaube, ich habe einen schleichenden Plattfuß vorne rechts. Kurz vor dem Ziel traf ich einen Stein und das Auto lenkt nicht mehr gut ein", macht sich Hirvonen Sorgen.

Die Gesamtwertung wurde durch Latvalas Pech wieder auf den Kopf gestellt. An der Spitze lag sicher das Citroen-Duo. Latvala fiel hinter seinen Teamkollegen Solberg auf Platz vier zurück. "Es ist sehr gut gelaufen. Ich bin sehr zufrieden, wie ich gefahren bin", sagt der Norweger. Er stellte die zweitbeste Zeit auf (+2,3 Sekunden). In der Gesamtwertung fehlten 2:21,2 Minuten auf Loeb. "Die Bremsen sind jetzt sehr gut. Wir machten im Service Veränderungen am Auto."

Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala wurde erneut von einem Reifenschaden heimgesucht Zoom

"Das hat mir geholfen." Trotzdem lief es für Solberg nicht ganz problemlos: "Ich dachte, dass hinten ein Reifen von der Felge springen würde." Mads Östberg fiel nun endgültig hinter beide Ford-Werkspiloten auf Platz fünf zurück. Spannend wurde es wieder um Rang sechs. Ott Tänak (Ford) hatte ebenfalls einen Reifenschaden und verlor mehr als eine Minute.

"Es passierte gleich zu Beginn in einer Kompression. Wir dachten zunächst, dass es nur ein schleichender Plattfuß ist. Deshalb entschieden wir uns dazu durchzufahren. Wir verloren den Gummi ungefähr zehn Kilometer vor dem Ziel." Trotzdem konnte der Este den sechsten Platz halten.

Ott Tänak

Auch Ott Tänak schleppte seinen Ford mit einem Plattfuß durch die Prüfung Zoom

Jewgeni Nowikow (Ford) hat allerdings nur noch 4,2 Sekunden Rückstand. Chris Atkinson (Ford) war weiterhin sicher Achter, gefolgt von Nasser Al-Attiyah (Citroen). Armindo Araujo (MINI) komplettierte die Top 10. Sebastien Ogier (Skoda Fabia S2000) war Elfter. Ken Block (Ford) folgte auf Platz zwölf und fühlte sich "wie ein Tourist".

SS16: Atkinson crasht nach der Ziellinie

Da zwei Spitzenfahrer von Reifenschäden betroffen wurden, ging es mit Anspannung zum zweiten Mal in die 41,88 Kilometer lange "Otates"-Prüfung. Für Spektakel sorgte Atkinson. Nach der Ziellinie crashte er in einer Zielkurve und blieb am Straßenrand liegen. Dem Australier und seinem Co-Piloten war dabei nichts passiert, aber sofort versammelten sich Fans um den gestrandeten Ford. Den nachfolgenden Autos wurde signalisiert, dass sie langsamer fahren sollten. Ob Atkinson am Abend weiterfahren kann, war zu diesem Zeitpunkt unklar.

Die Bestzeit ging an Latvala. Er war der einzige Fahrer, der in dieser langen Prüfung unter einer halben Stunde Fahrtzeit blieb. Dadurch überholte er seinen Teamkollegen Solberg und war wieder Dritter. "Es war gut, aber die heißen Bedingungen waren hart für die Reifen und das Auto. Manchmal ist die Motortemperatur stark angestiegen, aber es war okay. Das ist die härteste Zeit der Rallye. Mein Speed war okay, aber ich hatte zu viele Zwischenfälle...", lautet sein Kommentar.

Chris Atkinson

Der Australier Chris Atkinson baute nach der 16. Prüfung einen Unfall Zoom

Solberg war um 15 Sekunden langsamer und liegt nun 12,3 Sekunden hinter Latvala auf Platz vier. "Es war nicht so schlecht und hat recht gut funktioniert. Im kurvigen Teil habe ich etwas Zeit verloren, aber sonst war es okay. Es ist sehr hart zu den Reifen. Die Temperaturen waren hoch." Abgesehen vom Ford-Platztausch gab es an der Spitze nichts Neues.

Loeb fuhr kontrolliert, war um 5,4 Sekunden langsamer als Latvala, baute aber seine Führung auf Hirvonen auf 28,7 Sekunden aus. "Es war eine gute Fahrt, keine Fehler. Gegen Ende lagen viele große Steine herum. Ich ging es vorsichtig an, damit ich sie nicht treffe", so der Franzose. Seine Reifen waren im Vergleich zu Hirvonen in einer etwas besseren Verfassung.

Offiziell hat Citroen keine Stallorder ausgegeben, aber anhand der Gesamtwertung ist die Rollenverteilung ohnehin klar. "Es war okay, keine Panik. Ich bin vorsichtig gefahren, damit mir keine Fehler passieren", sagt Hirvonen. "Am Ende war es etwas rutschig, aber ich war vorsichtig." Unter normalen Umständen ist der Citroen-Doppelsieg abgesichert, denn Latvala liegt bereits 2:09 Minuten zurück.

Mads Ostberg

Mads Östberg ist der erste Verfolger der großen Werkstams Zoom

Die Rangfolge der Ford-Privatiers blieb dahinter unverändert. Östberg hält den fünften Platz, gefolgt von Tänak und Nowikow. Der Russe hat allerdings nur 5,8 Sekunden Rückstand auf den Esten. Dafür verbesserte sich Al-Attiyah um einen Rang auf Position acht. Atkinson rutschte auf Platz neun ab. Araujo ist weiterhin als Zehnter klassiert, gefolgt von Ogier.

Am Abend stehen noch vier weitere Prüfungen auf dem Programm.

Gesamtwertung nach 16 von 24 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Loeb (Citroen) - 3:01:10.9 Stunden
02. Mikko Hirvonen (Citroen) +28,7 Sekunden
03. Jari-Matti Latvala (Ford) +2:09,8 Minuten
04. Petter Solberg (Ford) +2:22,1
05. Mads Östberg (Ford) +2:35,0
06. Ott Tänak (Ford) +4:11,8
07. Jewgeni Nowikow (Ford) +4:17,6
08. Nasser Al-Attiyah (Citroen) +5:39,9
09. Chris Atkinson (Ford) +5:42,9
10. Armindo Araujo (MINI) +9:03,4

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