• 17.03.2009 16:26

  • von Britta Weddige

WRC ohne Turbo: Deans hält davon wenig

Um den WRC-Einstieg einfacher zu machen, verzichtet die FIA auf ein Turbo-Kit bei S2000-Autos, doch Ford-Chef Mark Deans hält das für den falschen Weg

(Motorsport-Total.com) - Nach den heutigen Entscheidungen des FIA-Weltrats in Sachen künftiges technisches Reglement der WRC kann man nun bei Ford überdenken, ob man weiter in der Weltmeisterschaft bleibt. Ford ist neben Citroën der derzeit einzige werksseitig in der WRC engagierte Hersteller. Mark Deans, der Direktor von Ford Motorsport Europa, hatte bereits im Vorfeld erklärt, dass man die Weltratssitzung abwartet und dann die Zukunftsplanung anpackt. Ihm war es wichtig, endlich konkret zu wissen, wohin der Weg künftig geht. "Solange man das neue Reglement nicht kennt, kann man zwar weiter Entwürfe anfertigen, aber nichts entscheiden, da es zu teuer wäre, ein Auto zu entwickeln", sagte Deans gegenüber 'eurosport.fr'.

Titel-Bild zur News: Rallye Monte Carlo, 75e Rallye Automobile Monte Carlo

Mark Deans und Ford werden nun überlegen, wie ihre Zukunft aussehen wird

Der Weltrat hat unter anderem entschieden, dass es 2011 und 2012 keine Turbo-Motoren in der WRC gibt. Die Autos basieren dann auf S2000-Fahrzeugen, die mit zusätzlicher Aerodynamik aufgerüstet werden. Der ursprünglich geplante zusätzliche Turbolader ist vom Tisch. Mit dem Reglement ohne Turbo-Kit soll es neuen Herstellern noch einfacher gemacht werden, in die WRC einzusteigen. Doch Deans ist sich nicht sicher, ob dieser Plan aufgeht: "Es besteht das Risiko, dass dieses Reglement manche Hersteller davon abhält, in die WRC zu kommen", gab er zu bedenken.#w1#

"Wenn ein Hersteller keinen guten Motor mit einem gewissen sportlichen Temperament hat, wird er nicht kommen, wenn mit normalen Zwei-Liter-Serien-Motoren gefahren wird. Mit einem Turbo dagegen kann man die Leistung eines durchschnittlichen Motors steigern. Deshalb wäre das gut für den Sport", so Deans.

Doch das technische Reglement ist nicht der einzige Faktor, der für Ford bei der Entscheidung über Verbleib oder Ausstieg zählt. Ebenso wichtig ist der Kalender. Und die großen Marken halten nicht viel davon, dass einige Klassiker gestrichen werden. "Der Kalender ist das wichtigste Element", sagte Deans. "Ist der Kalender schlecht, ist keiner interessiert, selbst wenn er ein fantastisches Auto hat. Im Gegenteil: Wenn man einen guten Kalender hat, könnte man die Rallyes sogar mit Tretautos bestreiten und würde trotzdem noch davon profitieren."

"Wenn man einen guten Kalender hat, könnte man die Rallyes sogar mit Tretautos bestreiten." Mark Deans

"Wir brauchen einen besseren Gegenwert für unsere Investitionen", forderte Deans. "Es ist wichtig, dass man zur richtigen Zeit tolle Rallyes hat, um dem Fernsehen ein gutes Paket anzubieten." Deans findet die Idee gut, im Winter zu fahren und im Sommer zu pausieren, um den Bedürfnissen des Publikums gerecht zu werden. "Der Motorsport ist teuer, also muss jetzt auch verstärkt darüber diskutiert werden, wie viele Rallyes man fährt, zwölf oder 14. Wir brauchen Klassiker im Kalender, die die Fans faszinieren. Ebenso brauchen wir neue Rallyes, so wie Jordanien im vergangenen Jahr."

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