• 07.09.2008 10:09

  • von Roman Wittemeier

Hirvonen: "Ich gebe nicht auf"

Mikko Hirvonen bleibt trotz des herben Rückschlages in Neuseeland voller Kampfeslust: "Habe nichts zu verlieren"

(Motorsport-Total.com) - Mikko Hirvonen hat die herbe Niederlage von Neuseeland sicher noch nicht ganz verdaut, aber der Finne gibt sich bereits wieder kämpferisch: "Ich verspreche euch allen, dass ich den Kampf nicht aufgeben werde!" Der Ford-Pilot sah nach vielen taktischen Spielchen und diversen Zwischenfällen schon wie der sichere Sieger aus, doch auf der vorletzten Prüfung warf ihn ein Reifenschaden auf den dritten Rang zurück - Titelkonkurrent Sébastien Loeb konnte den Sieg abstauben. Die Weltmeisterschaft hätte offener denn je sein können, doch nun beträgt der Abstand acht Punkte.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Aufgeben gibt es nicht: Mikko Hirvonen kämpft weiter um die WRC-Krone

"Das war sicher eine der größten Enttäuschungen meiner gesamten Karriere", gab Hirvonen zu. "Aber ich kann mich damit nicht mehr auseinandersetzen, denn es ändert nichts mehr. Der Slogan 'Was dich nicht umbringt, macht dich nur noch härter' passt perfekt zu diesem Moment. Natürlich könnte die Situation anders sein. Ich könnte nur zwei Punkte hinter Sébastien Loeb liegen, nun sich es aber acht und ich muss damit leben. Ich muss einfach alles versuchen, solange es mathematisch noch möglich ist. Ich werde nicht aufgeben!"#w1#

Die Sommerpause scheint dem Finnen nicht besonders gut getan zu haben - zumindest sportlich ging es danach nicht mehr sonderlich gut. Nach dem Sieg in der Türkei konnte Hirvonen keinen Erfolg mehr verbuchen, während Loeb einen Sieges-Hattrick hinlegte. "Bei meinem Heimspiel in Finnland kassierte ich eine bittere Niederlage vor den Augen meiner Landsleute. Aber es war wenigstens ein beherzter Kampf an der Spitze. Drei Tage lang fuhren wir voll am Limit und es war eigentlich ein Wunder, dass uns nicht irgendein Stein auf der Straße schon frühzeitig aus dem Rennen schickte."

Asphalt-Rallyes: Hirvonen ernsthafte Konkurrenz für Loeb?

"In Deutschland fuhren wird dann nach sechs Monaten erstmals wieder auf Asphalt und ich war überrascht, wie gut es von Anfang an lief. Wir wunderten uns wirklich, dass wir auf den trockenen Asphalt wirklich so gut waren. Aber dann hatte ich den Plattfuß in Baumholder und im Kampf um den Sieg bedeutete das 'game over'. Wir haben uns auf Asphalt deutlich verbessert und daher kann ich bei den beiden Rallyes in Spanien und Frankreich sicher mit um den Sieg kämpfen."

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen lag bis zur vorletzten Prüfung in Neuseeland an der Spitze Zoom

Während Hirvonen aus den Niederlagen in Finnland und Deutschland wenigstens noch positive Seiten abgewinnen konnte, fiel ihm das im Rückblick auf Neuseeland deutlich schwerer: "Ich habe lange überlegt, wie ich das Wochenende in Neuseeland zusammenfassen könnte. Es reicht ein Satz: 'Es war alles total besch...en am letzten Tag, aber so ist eben der Motorsport'." Der Finne fügte an: "Je länger die Saison dauert, umso intensiver und interessanter werden die Kämpfe."

Bei noch vier ausstehenden Rallyes in der aktuellen Saison ist mathematisch sicherlich für den Ford-Piloten noch alles drin. Doch gilt sein Konkurrent aus dem Citroën-Lager in Katalonien und Frankreich als klarer Favorit - zu lange schon ist Loeb auf Asphalt ungeschlagen. "Mein Speed wird auf Schotter, aber vor allem auch auf Asphalt immer besser. Ich werde also überall auf Sieg fahren", machte sich der Finne Mut. "Ich hatte viel Pech, aber das Spiel ist noch nicht vorbei. Es wird sicher hart werden, aber Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden..."