powered by Motorsport.com
  • 07.01.2008 13:14

  • von Britta Weddige

Loeb hatte ein "Jahr voller Glück"

Sébastien Loeb schaut noch einmal zurück auf das Jahr 2007 mit sportlichen und privaten Höhepunkten und wagt eine Prognose für 2008

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb hat im Jahr 2007 eigentlich alles erreicht, was er sich hätte wünschen können. Nach dem spannenden Duell gegen Erzrivale Marcus Grönholm sicherte sich der Citroën-Star seinen vierten Weltmeister-Titel in Folge, dazu wurde er zum ersten Mal Vater. Und am Jahresende haben ihn die Franzosen zum "Champion der Champions" gewählt. Er ist nach Alain Prost erst der zweite Motorsportler überhaupt, dem diese Ehre zuteil wird.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb, Weltmeister und junger Vater, blickt gern zurück auf 2007

"Das ist ein sehr schöner Abschluss für dieses Jahr, das durch und durch wunderbar war", sagte Loeb im Interview mit der 'Équipe'. "Es war ein Jahr voller Glück, von der Geburt meiner Tochter Valentine bis hin zu meinem vierten Titel, den ich nach diesem unglaublichen Duell gegen Marcus Grönholm gewinnen konnte."#w1#

Man könnte ja meinen, Rekord-Weltmeister Loeb hat nun schon alles erreicht in seinem sportlichen Leben, doch ein paar offene Rechnungen hat er doch noch, die er 2008 begleichen möchte: "Ein Sieg bei der Rallye Finnland und in Großbritannien fehlen noch auf meiner Liste. Und dann wäre da noch der fünfte Weltmeistertitel - damit wäre ich alleiniger Rekordhalter."

Dass er nach dem Karriereende seines Rivalen Grönholm einsam an der Spitze des WM-Feldes umherfahren kann, wagt Loeb nicht zu hoffen. Dazu gebe es 2008 noch zu viele Unwägbarkeiten: "Das Reglement wurde geändert und mit dem neuen, alleinigen Reifenhersteller erwarten und noch einige Unbekannte", sagte der Franzose. "Wir sind bei unseren Tests sehr gut vorangekommen und konnten das Auto an die neuen Reifen anpassen, aber wir wissen noch nicht, wie sie sich unter Wettbewerbsbedingungen verhalten. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Im Gegenteil, wir sollten uns nicht zu sicher fühlen, denn es kommen junge Piloten nach und unsere Gegner haben sehr konkurrenzfähige Autos."

"Wir sollten uns nicht zu sicher fühlen, denn es kommen junge Piloten nach und unsere Gegner haben sehr konkurrenzfähige Autos." Sébastien Loeb

Die Familie kommt so oft wie möglich mit

Er selbst werde seine Herangehensweise und Risikobereitschaft übrigens nicht ändern, auch wenn er vor einigen Wochen Vater wurde, versprach Loeb: "Ich weiß, dass viele Leute das tun würden, ich aber nicht. Es wird sich zu Hause viel ändern, aber nicht auf der Rallyepiste."

Bei 15 WM-Läufen, Tests und PR-Aktivitäten wird die kleine Valentine häufig auf ihren Papa verzichten müssen, doch Loeb wird versuchen, seine kleine Familie 2008 so oft wie möglich um sich zu haben: "Meine Freizeit ist sehr knapp. Das ist logisch, denn wir bereiten uns ja nicht dilettantisch auf einen professionellen Sport vor. Meine Frau Séverine und ich haben es bisher immer geschafft, ein normales und ausgeglichenes Familienleben zu führen. So war sie auch bis zur Geburt unserer Tochter bei den meisten Rallyes dabei. Nun wird Valentine bei den meisten Reisen mitkommen, so weit es eben möglich ist."

Einen Teil seiner knappen Freizeit hat Loeb aber auch schon anders verplant: "Ich will in diesem Jahr Flugstunden nehmen, um zu lernen, wie man einen Helikopter fliegt."