powered by Motorsport.com
  • 11.01.2008 19:54

  • von Britta Weddige

"Grünes Licht" für den Pirelli-Schotterreifen

Jetzt hat die FIA auch die Freigabe für den Schotterreifen von Pirelli, "Scorpion" gegeben - Der Pneu wurde verstärkt, um Reifenschäden vorzubeugen

(Motorsport-Total.com) - "Scorpion" heißt der Schotterreifen, den Pirelli 2008 in der WRC einsetzen wird. Mit der Namensgebung soll ein direkter Bezug geschaffen werden zum gleichnamigen Serienreifen für Geländewagen und SUVs. Die WRC-Version wurde nun von der FIA geprüft und hat die Freigabe erhalten. Der Reifen wurde während mehrerer Tests in ganz Europa entwickelt. Die Tests wurden von Paolo Andreucci mit einem Peugeot 307 WRC von Bozian Racing gefahren.

Titel-Bild zur News: Pirelli Schotterreifen

Pirelli hat nun auch die Freigabe für den neuen Schotterreifen bekommen

"Der neue WRC-Schotterreifen von Pirelli ist ein innovatives Produkt, das sowohl robust als auch umweltfreundlich ist", hieß es in einer Mitteilung des italienischen Reifenherstellers. "Aufgrund des aktuellen FIA-Reglements kann keine 'Mousse' eingesetzt werden. Deshalb wurde der diesjährige Reifen verstärkt, um widerstansfähiger gegen Risse, Abrieb und Schäden von scharfen Steinen und Schlaglöchern zu sein."#w1#

Beim Design des Reifens war das Ziel, den Pneu so anpassungsfähig wie möglich zu machen, da er sowohl auf hartem, kompaktem Schotter als auch auf Matsch und losem Schotter zum Einsatz kommt. Nach mehreren Tests hat man sich für ein asymetrisches Design entschieden, um beim Beschleunigen und Bremsen maximalen Grip zu gewährleisten. Ebenso soll er eine gute seitliche Haftung bieten. Da das Nachschneiden von Hand 2008 verboten ist, wurde das Design so ausgelegt, dass es grundsätzlich einer Vielzahl von Anforderungen gerecht wird.

Das Reifenprofil wurde vertieft um den Pneu haltbarer zu machen und die diagonalen Profilblöcke wurden neu gestaltet. Ihr Winkel variiert nun zwischen der Außenseite des Mantels und der Innenseite, damit der Reifen in Kurven besser reagieren kann.

Der komplette Aufbau wurde verstärkt

Nach dem Verbot des "Mousse-Systems" wurde der gesamte Aufbau verstärkt. Die meisten Verstäkrungen befinden sich rund um die Seitenwände. Das ist die verwundbarste Stelle eines Reifens, da man sich dort durch scharfe Steine oder andere Gegenstände am Straßenrand leicht einen Schaden einfahren kann. Mit eingeflossen sind auch Lösungen aus der "Run-Flat"-Technologie, die Pirelli bei seinen Serienreifen einsetzt.

Laut Pirelli kann man mit dem neuen Reifen trotz eines Schadens die Prüfung beenden ohne zuviel Zeit zu verlieren oder sich die Karosserie oder andere Komponenten zu beschädigen. Auf der nächsten Verbindungsetappe könne der Reifen dann gewechselt werden.

Wie bei den Asphaltreifen bietet Pirelli auch bei den Schotterreifen zwei Compounds an: Die weiche Mischung eignet sich für weichen Untergrund und Matsch - zum Beispiel bei Läufen wie Großbritannien - und die harte Mischung ist gedacht für grobe Oberflächen, die bei einigen Läufen der WRC zu finden sind.

Laut Pirelli entsprechen auch alle Reifencompounds bereits den Umweltvorgaben, die 2010 in Kraft treten werden: Bei der Produktion wird vollständig auf den Einsatz von chemischen aromatischen Ölen verzichtet.