• 02.12.2007 18:08

  • von Britta Weddige

Stobart: Latvala sorgt für neuen Rekord

Erstmals konnte ein Stobart-Pilot alle Prüfungen einer Etappe gewinnen - In der Herstellerwertung trotzdem hinter Subaru auf Rang vier gerutscht

(Motorsport-Total.com) - Beim Heimlauf in Großbritannien haben die Stobart-Jungs noch einmal kräftig aufgedreht, allen voran Jari-Matti Latvala. Der 22-Jährige konnte in 17 Prüfungen zehn Bestzeiten holen: Am gestrigen Samstag gewann er alle sechs "richtigen" Wertungsprüfungen und musste sich nur in der Zuschauerprüfung geschlagen geben. Heute entschied er alle vier noch ausstehenden Prüfungen für sich. Für Stobart ist das ein neuer Rekord, erstmals konnte ein Pilot des Teams alle Bestzeiten einer Etappe holen.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat in zehn von 17 Prüfungen die Bestzeit geholt

Eigentlich hätte Latvala damit den dritten Platz bei den Herstellern allein gegen Subaru verteidigen können, doch der große Traum des kleinen Teams platzte schon am Freitagabend. Beide punktberechtigten Stobart-Piloten, Latvala und Henning Solberg, mussten in der Nachtprüfung aufgeben, weil sie wegen defekter Scheibenwischer und einer defekten Lüftung nichts mehr sahen. Und so wurde die starke Saisonleistung des Privatteams, das es die ganze Saison über mit einem großen Hersteller wie Subaru aufnahm, nicht belohnt.#w1#

"Es ist schade, dass wir dieses großartige Jahr nicht mit dem dritten Platz bei den Herstellern krönen konnten", sagte Latvala. Rein persönlich war er mit seinem Auftritt in Wales zufrieden: "Ich hatte die ganze Rallye über eine gute Pace und habe immer zu rund 95 Prozent gepusht. Ich habe einen guten Rhythmus gefunden und einfach beibehalten. Der Freitagabend war schade, aber ich habe eine konstante Leistung gezeigt und das ist wichtig für mich. ich wollte mich verbessern und ich bin mit dem Erreichten zufrieden."

Das kann auch Teamyoungster Matthew Wilson von sich behaupten. Der 20-jährige Sohn von Teamchef Malcolm Wilson fuhr zum dritten Mal in Folge in die Punkte. Er kämpfte erfolgreich gegen Chris Atkinson im Subaru und wurde beim Saisonfinale Sechster. "Wir haben heute einen guten Rhythmus und eine gute Pace gehabt. Mehr könnte ich nicht verlangen, alle drei Tage waren großartig und in der letzten Prüfung durfte ich mir sogar den Luxus erlauben, ein bisschen vom Gas zu gehen. Für mich war es eine gute persönliche Perfomance, da alle Toppiloten ins Ziel gekommen sind und ich mir diese Position wirklich verdient habe."

"Mehr könnte ich nicht verlangen, alle drei Tage waren großartig." Matthew Wilson

Etwas mehr erhofft hatte sich Henning Solberg. Er wurde nach seinem Ausscheiden am Freitag noch 14. und konzentriert sich jetzt ganz auf die kommende Saison: "Heute hatte ich ein sehr gutes Gefühl, das ist hinsichtlich der kommenden Saison viel versprechend", sagte der Norweger. "In den letzten Prüfungen habe ich mich wirklich nur darauf konzentriert, meinen Fahrstil zu verbessern und das ging ganz gut. Es war nicht einer meiner besten Läufe aber ich habe wenigstens ein paar Fortschritte machen können."

"Das war eine fantastische Saison und es hätte wohl zu Beginn des Jahres niemand erwartet, dass wir Subaru das Leben so schwer machen", bilanzierte Andrew Tinkler, der Chef der Stobart-Gruppe. "Es ist toll zu sehen, wie sich junge Fahrer über eine Saison entwickeln. Vor allem Jari-Matti, der sich sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter enorm verbessert hat. Dieses Ergebnis ist für die kommende Saison sehr ermutigend. Wir haben jetzt die Pace und müssen nur weiter alles geben."