• 13.04.2017 20:52

Motorsport-Geschichte: Formel-1-Stars beim Indianapolis 500

Viele Formel-1-Größen versuchten sich auch beim Indy 500: Welche Fahrer Erfolg hatten und welche scheiterten - Von Fangio über Clark bis Mansell und Barrichello

(Motorsport-Total.com/Classic-Car.TV) - Indianapolis statt Monaco: Fernando Alonso ist der erste Formel-1-Pilot seit Jim Clark im Jahr 1965, der sich für den Start bei den 500 Meilen entscheidet und den Klassiker im Fürstentum auslässt. In unserer History-Fotostrecke beleuchten wir, welche Formel-1-Stars - und Sternchen - ebenfalls das "Abenteuer Indy" auf sich genommen haben.

Titel-Bild zur News: Alberto Ascari 1952 beim Indy 500

Alberto Ascari 1952 beim Indy 500 Zoom

Am 30. Mai 1911 fand das erste Indy 500 statt, der Sieger hieß Ray Harroun und fuhr einen hellgelb lackierten Marmon Wasp. Er benötigte für die 500 Meilen - oder 804,5 Kilometer - sechs Stunden, 42 Minuten und elf Sekunden. Das entsprach einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 72,6 Meilen oder 116,9 Kilometer pro Stunde.

Von 1950 bis 1960 war das Indy 500 noch Teil der Formel-1-Weltmeisterschaft. In den Jahren 1965 und 1966 gewannen mit Jim Clark und Graham Hill zwei Briten. Ansonsten waren zwischen 1919 und 1988 nur Amerikaner siegreich, denn das Indy 500 wurde von den Europäern - vielleicht mit Ausnahme von Alberto Ascari 1952 - hartnäckig ignoriert.

Europa hatte nie größeres Augenmerk auf Indianapolis

1961 tauchte mit dem Cooper von Jack Brabham zum ersten Mal ein leicht modifizierter Formel-1-Bolide auf. Die Amerikaner belächelten das "seltsame kleine Auto aus England", denn Brabhams zierlicher Cooper hatte einen Heckmotor. Aber Brabham war nur ein Vorbote, denn ein Jahr später lud Dan Gurney Lotus-Chef Colin Chapman nach Indianapolis ein, der sich schockiert zeigte.

"Es hat mich erschreckt als ich sah, wie sehr das Design der dortigen Autos stagniert hat", erinnerte sich Chapman Jahre später. Gurney und Chapman überzeugten Ford, einen Motor zu liefern, der in einen heckgetriebenen Lotus eingebaut werden konnte. Jim Clark steuerte das Auto und gewann schon 1963 beinahe auf Anhieb.

Michael Andretti gilt als tragische Figur: In seinen 15 Rennstarts bei den Indy 500 kam er achtmal in die Top 10, ohne ein einziges Mal zu gewinnen. 1991 wurde er hinter Rick Mears knapp Zweiter, 1992 ging ihm - in Führung liegend - der Motor neun Runden vor Schluss hoch und 2006 beendete er das Rennen hinter Sam Hornish jun. und seinem Sohn Marco auf Rang drei, nachdem er wenige Runden vor Schluss noch in Führung gelegen hatte. Weitere bekannte Indy-500-Sieger sind unter anderem Emerson Fittipaldi (1989 und 1993), Al Unser jun. (1992 und 1994), Jacques Villeneuve (1995) sowie Juan Pablo Montoya (2000).


Fotostrecke: Formel-1-Stars beim Indianapolis 500

Europa hatte nie größeres Augenmerk auf Indianapolis. Das änderte sich nur einmal, als der amtierende Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell 1993 das Indy 500 beinahe auf Anhieb gewann. Nur seine Unerfahrenheit bei den Restarts verhinderte den Erfolg, den sich übrigens mit Emerson Fittipaldi ebenfalls ein Formel-1-Champion unter den Nagel riss.

Die Geschichte des Indianapolis Motor Speedway

Der Indianapolis Motor Speedway ist die älteste noch immer im laufenden Rennbetrieb befindliche Rennstrecke der Welt. Erbaut 1908, sah der 2,5 Meilen lange Superspeedway sein erstes Rennen im Jahr 1909. Der Originalbelag bestand aus einer Mischung aus Teer und Steinen, was schnell zu einer Serie schwerer Unfälle führte.

Daraufhin beschlossen die Streckenbesitzer, das Oval mit 3,2 Millionen Ziegelsteinen (Bricks) zu pflastern. Eine neben dem Kurs beheimatete Ziegelei produzierte jene Ziegelsteine, die dann die komplette Fahrbahn des Ovals bildeten.

Der Spitzname der Strecke war geboren: "Brickyard". Doch wer auf die Idee kommt, der Name entstamme dem heute einen Yard breiten Ziegelsteinstreifen auf der Start-Ziel-Geraden, der irrt. Brickyard bedeutet nichts weiter als Ziegelei. Erst 1939 wurde das Oval mit einem Asphaltband belegt, nur ein größerer Abschnitt auf der Hauptgeraden blieb noch als Ziegelsteinstrecke übrig.