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  • 22.07.2015 12:33

  • von Christian Ebner

Selbst Rennfahrer werden: Rückschläge und Enttäuschungen

Der Weg zum Rennfahrer ist steinig und mit vielen Rückschlägen verbunden - Diese Erfahrung mussten nun auch Christian Ebner und seine Frau Petra machen...

Liebe Leser von Motorsport-Total.com,

Titel-Bild zur News: Christian Ebner im KTM X-Bow

Christian Ebner erlebt momentan die Schattenseiten seines Traums Zoom

Eigentlich sollten Petra und ich am 28. Juni unser erstes Rennen bestreiten. Eigentlich.
Die Zimmer waren gebucht, die Strecke ausgiebig im Simulator trainiert und die Sponsoren dazu gefunden. Doch als es dann fünf vor zwölf war und von manch zugesagtem Kapital noch immer nichts eingegangen war, begab ich mich auf eine Rundreise und fragte bei den entsprechnenden Unternehmen nach. Leider kam ich mit schlechten Nachrichten nach Hause, wo eine enttäuschte Ehefrau wartete. Was das heißt, könnt ihr euch denken...

Leider gibt es eben auch "Dampfplauderer" unter den Firmenchefs, welche Zusagen treffen, diese dann aber nicht einhalten wollen oder können. Somit ist der Traum für's Erste geplatzt und wir arbeiten weiter auf die Saison 2016 hin. Befreundete Rennfahrer meinten, wir sollen das nicht als kompletten Rückschlag nehmen, da wir ja noch Partner haben, die uns unterstützen wollen.

"Wenn wir all das zugesagte Kapital auch immer bekommen würden, könnte ich Formel 1 fahren", klang es aus dem Telefon. Gut, wir sind somit kein bedauerlicher Einzelfall. Und die FIFA ebenso wenig, wie es scheint. Es ist ein heikles Thema, welches ich nicht zu weit ausführen möchte. Aber Korruption gibt es offensichtlich nicht nur beim Fußball, auch was das Sponsoring angeht ist das im Motorsport seit Jahrzehnten gang und gäbe....

Warum die Sponsorensuche so schwierig ist

Auf den ersten Blick verwunderlich ist auch die Bereitschaft, kleinere Beträge (10.000 Euro) von großen Unternehmen zu erhalten. Diese ist nämlich praktisch gleich Null. Sie wollen nur sehr hohe Beträge verteilen. Verstanden wir nicht, bis wir aufgeklärt wurden. Für große internationale Unternehmen sind solche kleinen Beträge deswegen uninteressant, weil sie zu viel "Manpower" verlangen.

Eine Marketingabteilung mit XY Mitarbeitern kann sich nicht so viel Arbeit aufhalsen. 100 Mal 10.000 Euro bedeuten viel mehr Arbeit und Betreuung als zehnmal 100.000 Euro. So gesehen verständlich, man sollte sich also bei den vielen kleinen Betrieben um eine Partnerschaft bemühen. Dies bedeutet für den Sportler selbst mehr Arbeit und Zeit, die investiert werden muss, aber es hilft nicht.

Christian und Petra Ebner

Christian und Petra Ebner müssen vor allem abseits der Strecke schuften Zoom

Eigentlich macht genau diese Suche nach Partnern den Hauptteil der Zeit aus, die man bei so einem Projekt aufwenden muss. Das Gießkannenprinzip, also ein und dieselbe E-Mail an hunderte oder tausende Firmen versenden, ist die falsche Herangehensweise. Man muss jeden einzelnen persönlich anschreiben, diese Firma auch kennen und deren Ziele verstehen, um dann eine persönlich gestaltete Anfrage senden zu können. Ich frage mich, wie das im letzten Jahrtausend ging, als es noch kein Internet gab, wo man sich die vielen Infos zusammensuchen konnte. Da haben wir es heute schon deutlich einfacher.

Unsere Vorbereitungen und Berichte werden trotz des Rückschlags spannend bleiben, das kann ich euch versprechen. Im Moment bin ich am Slowakiaring, zu Gast bei Sascha Halek und dem Zawotec-Team. Es stehen Testfahrten mit dem KTM X-Bow GT4 auf dem Programm, auch das eine oder andere Rennen wird mitgenommen. Und ich darf selbst ans Steuer und dieses Geschoss am eigenen Leib spüren!

"Die Suche nach Partnern macht den Hauptteil der Zeit aus, die man bei so einem Projekt aufwenden muss." Christian Ebner

Selbst Lust aufs Rennfahren?

Wie es mir ergangen ist, wie so ein Testtag mit Ingenieuren und so weiter aussieht und vor allem wie diese BoP-Teile aussehen, dazu mehr im nächsten Bericht. Ein bisschen Motorsport und Wettbewerb soll aber auch sein, zusammen mit drei Lesern! Wenn ihr Spaß am Autofahren habt und den KTM X-Bow selbst um die Rennstrecke jagen wollt,
seid ihr herzlich eingeladen, an unserem Gewinnspiel teilzunehmen!

Am 15.8.2015 starten wir fünf, Petra und ich sowie drei von euch, in der Teamwertung des X-Bow Sommercups von Razoon Racing am Wachauring (Österreich) - Und wir gehen davon aus, dass wir zusammen mit euch den Tagessieg erreichen werden! Die Rennstrecke ist sehr selektiv, professionelle Rennfahrer werden uns jedoch mit Tipps und Tricks zur Seite stehen.

Christian Ebner bei Erwin Göllner

Bei Formel-1-Physio Erwin Göllner ließ sich Christian Ebner fit machen Zoom

Die Teilnahme ist ganz einfach: Unter diesem Link meldet ihr euch zum Gewinnspiel an, am 7. August wird der Zufallsgenerator drei Gewinner auswählen. Ihr werdet von Petra und mir persönlich verständigt. Auch über den Ausgang der Teamchallenge werden wir selbstverständlich berichten. Auch wenn im Moment vieles nicht so läuft, wie wir es uns wünschen, sehe ich das alles positiv. Und sei es nur, dass wir ein paar Leser persönlich kennenlernen dürfen!

Liebe Grüße

Christian Ebner

Bisherige Beiträge aus der Reihe "Selbst Rennfahrer werden":
- Lebe deinen Traum! (8. April 2015)
- Dreher, Verbremser, Abschleppseil (17. April 2015)
- Quälen wie die Champions (22. Mai 2015)

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