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Race of Champions künftig olympisch?

Gibt es bei den Olympischen Spielen künftig eine Disziplin Motorsport? Dem Race of Champions (RoC) werden diesbezüglich die größten Chancen eingeräumt

(Motorsport-Total.com) - Die Frage, ob der Motorsport als olympische Disziplin durchgehen würde, beschäftigt sowohl Befürworter wie Gegner nicht erst seitdem Bernie Ecclestone mit der Idee eines Formel-1-Rennens im Olympischen Park von London konfrontiert wurde.

Titel-Bild zur News:

Das RoC als olympische Disziplin: Fredrik Johnsson schließt es zumindest nicht aus

Das Internationale Olympische Kommittee (IOC) sieht in seinen Bestimmungen eine maximale Anzahl von 28 Disziplinen für die alle vier Jahre stattfindenden Spiele vor. Bei der derzeit in London stattfindenden Ausgabe gibt es insgesamt 26 Disziplinen. Zwei weitere wären demnach für die Zukunft noch zu besetzen.

Die Chancen, dass der Motorsport eine von beiden ist, sind durch verschiedene Entwicklungen während der zurückliegenden Jahre nicht unbedingt kleiner geworden. Im Jahr 2007 entfernte das IOC den Passus, wonach "Sportarten, Disziplinen oder Veranstaltungen, bei denen die Leistung vordergründig durch mechanischen Antrieb erbracht wird, nicht akzeptiert werden".

Im Jahr 2010 schloss sich der Automobilweltverband FIA den internationalen Anti-Doping-Vorschriften an. Im Januar dieses Jahres trat die FIA - noch provisorisch - der olympischen Familie bei. Vor wenigen Wochen stattete IOC-Chef Rogge der Formel 1 anlässlich des Grand Prix von Großbritannien in Silverstone einen Besuch ab und zeigte sich vor allem von der Organisation angetan.

Formel 1 als Olympia-Disziplin ungeeignet

Was speziell im Hinblick auf die Formel 1 gegen eine Aufnahme als olympische Disziplin spricht, ist jedoch die Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugen. Im Sinne des olympischen Gedanken sollte das Hauptaugenmerk auch nach Entfernung des "Mechanik-Passus" nach wie vor auf den menschlichen Fähigkeiten und nicht auf der Technik liegen.

Da liegt die Idee, das ohnehin in Stadien ausgetragene Race of Champions (RoC) olympisch zu machen, schon näher. Dessen ist man sich auf Seiten der Organisation des alljährlichen Wettstreits der weltweit erfolgreichsten Motorsportler bewusst. "In der Tat sehen viele Leute das Race of Champions als die Olympischen Spiele des Motorsports an", wird RoC-Organisator Fredrik Johnsson von 'Autosport' zitiert.

"Wenn es eine Möglichkeit gäbe, der olympischen Familie beizutreten, würden wir von dieser Gelegenheit gern Gebrauch machen", versichert der Schwede und merkt an: "Ich glaube zwar nicht, dass es einfach wäre, aber bei Olympia ist man sich bewusst, dass es neue Sportarten braucht."

RoC-Rückkehr nach London als erster Schritt?

"In ein paar Jahren könnten es vielleicht Realität sein", spricht Johnsson den Traum an, mit dem RoC neben den traditionellen Disziplinen unter anderem aus dem Leichtathletik-Bereich vorzufahren. Einen ersten Schritt auf diesem Weg plant der RoC-Organisator mit einer Austragung seines Steckenpferds im Londoner Stratford Stadium - in diesen Tagen das Olympia-Zentrum.

"Das wäre auf jeden Fall durchführbar", ist Johnsson überzeugt und verweist auf entsprechende Dialoge mit den Stadion-Betreibern in London: "Es hat bereits Gespräche darüber gegeben, das Race of Champions künftig dort auszurichten. Es waren außerordentlich positive Gespräche und wir werden dieses Thema in Zukunft auf jeden Fall verfolgen."

Der frühestmögliche Termin wäre laut Johnsson das Jahr 2014. In den Jahren 2007 und 2008 wurde das RoC zweimal im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen. In diesem Jahr gastiert das Event nach zwei Jahren in Düsseldorf erstmals in Bangkok.