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Bianchi lobt Formel E: "Müssen dem eine Chance geben"

Jules Bianchi hat den Elektro-Formelrenner der FIA im September 2010 getestet und schildert seine Eindrücke von damals: "Du hörst den Motor nicht"

(Motorsport-Total.com) - 2014 soll die neue Formel E, ein Umwelt-Prestigeprojekt der FIA, mit Rennen in den größten Metropolen der Welt starten. Anfang September wurden die Investoren hinter der Elektro-Meisterschaft bekannt gegeben, und Audi-WEC-Gaststarter Lucas di Grassi soll den Prototypen Formulec EF 01 als Testfahrer weiterentwickeln.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi und Alejandro Agag

Lucas di Grassi mit Investor Alejandro Agag und dem Formel-E-Prototypen Zoom

Jules Bianchi und Alexandre Premat durften das Fahrzeug schon im September 2010 in Magny-Cours erstmals testen. "Es war der erste Test des Autos, und da gab es natürlich ein paar Kinderkrankheiten", räumt Bianchi gegenüber 'Motorsport-Total.com' ein. So konnte er nie mehr als "zehn bis 15 Minuten" ohne Zwischenstopp zum Aufladen fahren, aber: "Das war vor zwei Jahren." Die FIA bereitet sich dennoch auf kurze 20-Minuten-Sprints vor.

Rein optisch sieht der Formulec EF 01 "wie ein Formel 3 aus, nur ohne die Airbox links", beschreibt Bianchi, zuletzt bei den Young-Driver-Formel-1-Tests in Magny-Cours für Ferrari und Force India im Einsatz. Und weiter: "Normalerweise hat man zwei Gänge, aber ich habe nur einen verwendet, weil es die Jungfernfahrt war. Also konnte ich nicht besonders schnell fahren. Ich glaube aber, sie haben das Auto seither stark verbessert", erinnert er sich.

"Das kann eine interessante Geschichte werden", glaubt der Franzose und unterstreicht: "Die Beschleunigung ist enorm, wegen des Elektromotors. Du hörst den Motor nicht, und das ist schon merkwürdig. Vielleicht erzeugen sie ein künstliches Geräusch, aber es ist halt etwas Neues, eine neue Technologie. Wir müssen dem eine Chance geben." Zudem seien 2010 "noch nicht viele Knöpfe am Lenkrad" gewesen.


Formulec EF 01 bei Demo in Moskau

Aus Fahrersicht könnte die Formel E ganz andere Herausforderungen aufwerfen, weil das Drehmoment der Elektromotoren enorm ist. Theoretisch könnte das dazu führen, dass kleine Fehler leichter verziehen werden. Bianchi: "Ich hatte keinen direkten Vergleich, daher kann ich auch nicht sagen, was bei einem Fahrfehler passiert. Aber man muss den Fahrstil sicher umstellen", gibt er abschließend zu Protokoll.