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Von Jetlag und nervigen Sitznachbarn: Mit Vettel um die Welt

Das große Asienpaket stellt für die Formel-1-Piloten wohl die stressigste Phase der Saison dar: Sebastian Vettel erklärt, wie er im Flugzeug zurechtkommt

(Motorsport-Total.com) - Bekanntlich ist der Jetlag eines Menschen bei einem Flug in östliche Richtung stärker als bei einem Flug in westliche Richtung. Die Formel-1-Piloten müssen dies in den kommenden Wochen noch öfters erfahren, sollten sie sich zwischen den Rennen in Singapur, Südkorea, Japan und Indien nicht entscheiden im asiatischen Raum zu bleiben. Eigentlich ist Singapur ja der falsche Ort um über Jetlag zu sprechen, da die Piloten sich körperlich weiter dem europäischen Rhythmus anpassen, doch Sebastian Vettel gibt trotzdem einen kleinen Einblick in seine Reisestrapazen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Nach der langen Zeit im Flugzeug bekommt Sebastian Vettel ein bisschen Bewegung Zoom

Denn bei derzeit 90.000 Kilometern in 69 Tagen kommt auch ein dreifacher Weltmeister nicht um einen Jetlag herum. "Früher hatte ich eigentlich nie Probleme, aber heute tue ich mir hier und da etwas schwer", erklärt der Heppenheimer gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). Besonders bei der Rückreise vom amerikanischen Kontinent (übrigens ostwärts!) kommt sein Körper nicht immer wie gewünscht in Tritt. "Dann bin ich drei Tage fertig", pustet er durch.

Damit das nicht zu sehr ausartet, bereitet sich der Red-Bull-Pilot schon vor seiner Abreise auf die Zeitunterschiede vor: "Vielleicht versuche ich zwei bis drei Tage vorher auch mal früher oder später ins Bett zu gehen", sagt Vettel. Im Flieger stellt er auf jeden Fall sofort die Uhr auf die Zeitzone des Ankunftsziels und versucht auch durch Schlaf, die innere Uhr wieder richtig zum Ticken zu bringen - wenn man ihn denn lässt...

"Einmal hatte ich einen nervigen Nachbarn", fängt der Deutsche an zu erzählen. "Ich wollte unbedingt schlafen, um dem Jetlag vorzubeugen. Der Herr neben mir hatte immerzu etwas bestellt und ich konnte nicht einschlafen. Zur Krönung hat er seinen Tee verschüttet. Zum Glück habe ich schnell reagiert und konnte mich schützen. Aber der Sitz war nass und ich musste den Platz tauschen. Dann konnte ich endlich schlafen."

Doch manchmal ist auch Schlafen nicht das geeignete Mittel, wie Vettel weiß. Dann hört er Musik, schaut Filme, liest oder schreibt seine Gedanken auf. "Normalerweise komme ich nicht dazu, aber im Flieger ist Zeit, Berufliches und Privates mal aufzuschreiben", nickt der 26-Jährige, der im Flugzeug am liebsten auf dem Sitz am Fenster Platz nimmt. Doch noch lieber ist dem Heppenheimer am Ende des Jahres der Platz im eigenen Bett.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Singapur, Freitag


Denn Extra-Urlaub, das muss für den Weltmeister nach einer anstrengenden Saison nun wirklich nicht noch einmal sein: "Viele Leute wundern sich, wenn ich mich am Ende des Jahres genau auf das freue, weswegen die meisten Leute in den Urlaub fahren, nämlich mal im eigenen Bett zu schlafen und sich selbst das Frühstück vorzubereiten." Apropos Frühstück: In Singapur dürfte das an diesem Wochenende gegen 15 Uhr gereicht werden.