• 25.08.2011 11:59

  • von Gerald Dirnbeck & Stefan Ziegler

Marmorini: "Der Motor ist Teil des Gesamtpakets"

Obwohl die Technik der Motoren größtenteils eingefroren ist, sind die Triebwerke nach wie vor ein entscheidender Faktor bei einem Formel-1-Boliden

(Motorsport-Total.com) - In der aktuellen Formel 1 sind die Motoren nicht ausschließlich für den Antrieb zuständig. Die Auspuffgase werden gezielt dafür benutzt, den Diffusor anzuströmen. Unter dem Strich gewinnt man damit mehr Abtrieb und ist schneller. Diese Systeme haben natürlich auch Auswirkungen auf die Motoren selbst, wie die zahllosen Diskussionen über die Motorsteuerung in Valencia und Silverstone verdeutlichten. Aber auch auf den verstellbaren Heckflügel mussten die Triebwerkstechniker reagieren, wie Luca Marmorini, der Motoren-Chef bei Ferrari, erläutert.

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Formel-1-Triebwerke des Jahrgangs 2011 helfen auch bei der Aerodynamik

Den meisten Zeitgewinn gibt es beim angeströmten Diffusor. "Das ist zu einem sehr wichtigen Faktor in Bezug auf die Aerodynamik des Fahrzeugs geworden. Indem wir dieses Element des Motorpakets verändern, können wir unseren Kollegen, die sich dem aerodynamischen Bereich des Autos widmen, dabei helfen, die Aeroeffizienz des Rennwagens zu verbessern", erklärt Marmorini.

"Dahingehend werden wir weiterarbeiten. Wir müssen aber sicherstellen, dass unsere Bemühungen keine negativen Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit des Motors haben. Wenn man den Auspuff auf diese Weise nutzt, bezahlt man im Hinblick auf die Motorleistung einen gewissen Preis. An dieser Stelle darf man aber nicht vergessen: Der Motor ist nur ein Teil des gesamten Pakets."

"Wenn wir durch die Nutzung des Motors auf diese Weise weniger schiere Leistung haben, aber die Gesamtleistung des Autos steigern können, dann sind wir zufrieden damit. Auf einer Strecke, wo das Triebwerk so sehr gefordert ist, was auch gewisse Auswirkungen auf die Spriteffizienz hat, ist unsere Kooperation mit Shell ungeheuer wichtig."

"Schmierstoffe und Benzin sind schließlich direkt mit dem Motor verknüpft und in diesem Bereich sind Entwicklungen gestattet. Wir haben für dieses Jahr noch einige weitere Schritte geplant, wobei wir es auf die Verbesserung der Zuverlässigkeit und die Effizienz beim Spritverbrauch abgesehen haben. Im Vergleich zu unseren Konkurrenten haben wir durch unsere lange Partnerschaft mit Shell natürlich einen Vorteil."