Im Daten-Dschungel der Formel 1

Jedes Frmel-1-Team baut an der Rennstrecke sein eigenes Kommunikationsnetz auf - Chris Taylor ist bei Williams für die IT-Systeme zuständig

(Motorsport-Total.com) - Die Kommunikation hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert. Speziell das Internet ist ein unumgänglicher Datenhighway geworden. Auch in der Formel 1 hat sich die Kommunikationstechnologie gewandelt. Immer mehr Sensoren sammeln Informationen über das Auto. Diese Datenmengen müssen übertragen und ausgewertet werden. Bei Williams stellt AT&T die Infrastruktur seit fünf Jahren zur Verfügung.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Bis zu 140 Sensoren sind in den aktuellen Formel-1-Boliden verbaut

Verantwortlich dafür ist IT-Manager Chris Taylor. Seine Aufgabe ist es dafür zu Sorgen, dass die Daten so schnell wie möglich von der Strecke auf die Monitore in der Box, aber gleichzeitig auch in der Fabrik einlaufen. "Es werden bis zu 30 Gigabyte an Daten aufgezeichnet. Diese werden dann nach Groove geschickt", erklärt der Brite. "Diese Daten werden dafür benutzt, die Performance des Designs zu überprüfen und alle Probleme bezüglich des Qualifyings und des Rennens hervorzuheben."

Um die 140 Sensoren sind am Auto angebracht. "Wie man sich vorstellen kann, herrscht ein großer Druck um diese Informationen so schnell wie möglich auszuwerten und zurück zu schicken, damit man wichtige Änderungen vornehmen kann. Speziell während des dritten Freien Trainings in Vorbereitung auf das wichtige Qualifying", setzt Taylor fort.

Damit das alles reibungslos funktioniert, ist die technische Infrastruktur die Grundvoraussetzung. "Wir verbringen eine Menge Zeit mit der Vorbereitung auf eine neue Saison, indem man sehr viel in die Verbesserung der IT-Infrastruktur investiert. Aber das erste Mal, wo die gesamte Ausrüstung wie vorhergesehen zum Einsatz kommt, ist in Melbourne."


Fotos: Williams, Großer Preis von Ungarn


"Es gibt zehn Leute in der IT-Abteilung. Das sind vier unterstützende Angestellte, drei CADCAM Unterstützer, zwei Software-Entwicklungsingenieure und eine Person, die dem Rennteam gewidmet ist." An der Rennstrecke baut das Team seine komplett eigene Infrastruktur auf und ist nicht mit anderen Netzwerken verbunden. "Es ist vollkommen separat und unzugänglich für alle Außenstehenden. Das Netzwerk ist verbunden mit dem Fabrik-Netzwerk"

"Das erlaubt uns sowohl einen sicheren Datenaustausch, als auch das Benutzen von Anwendungen und Datenbanken unseres Heimwerkes in Großbritannien." Bei allen 19 Rennen wird diese Infrastruktur auf- und wieder abgebaut. Die Sicherheit muss speziell beim Datentransfer in die Heimat vorhanden sein. Die Spygate-Affäre von 2007 ist noch gut in Erinnerung.

"Nicht alles kann jedoch todsicher gemacht werden, vor allem wenn die Infrastruktur zu so vielen verschiedenen Orten reist und unter schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten muss. Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, welche vertraglich festgehaltenen Verantwortungen er bezüglich der Datengeheimhaltung hat. Aber nur im Falle: Auffällige Aktivitäten in digitalen Aufzeichnungen können zurückverfolgt werden."