• 13.09.2010 16:16

Auf der Suche nach dem passenden Reifendruck

Das Renault-Team erklärt das Geheimnis der Reifendrücke in der Formel 1 und nennt Fakten zum Suchen und Finden der richtigen Luftmenge

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 ist es nicht damit getan, die Reifen aus dem Bridgestone-Truck zu holen, die Pneus an den Rennwagen zu schrauben und selbigen auf die Strecke zu schicken. Vielmehr zerbrechen sich die Ingenieure der "Königsklasse" vor und während eines Rennwochenendes den Kopf darüber, mit welchen Reifendrücken man am besten fahren sollte. Das Renault-Team gibt einen kleinen Einblick.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Die Reifen von Bridgestone nehmen in der Formel 1 eine große Schlüsselrolle ein

Ähnlich wie die Aerodynamik oder die Strategie eines Rennstalls, so gleicht auch das Suchen und Finden des richtigen Reifendrucks einer Wissenschaft. "Da spielen diverse Faktoren eine Rolle, denn das hängt sowohl vom Layout der Strecke als auch vom jeweiligen Fahrer ab", erklärt das Renault-Team. "Aus Sicherheitsgründen müssen wir zudem einen gewissen Mindestdruck verwenden."#w1#

Dieser Wert wird von Exklusivausrüster Bridgestone vorgegeben und soll verhindern, dass die Pneus im Renneinsatz Schaden nehmen, was ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte - bei zu wenig Druck wäre der Reifenverschleiß ungeheuer groß. Aber wie findet man denn den passenden Druck für einen Formel-1-Reifen? Renault lässt sich diesbezüglich ein kleines bisschen in die Karten schauen.

"Als Faustregel gilt: Je weniger Reifendruck du hast, umso mehr Grip entwickeln die Pneus", heißt es aus dem Lager des französisch-britischen Rennstalls. "Gleichzeitig werden sie aber instabiler und das Auto rutscht mehr. Auf einer Strecke wie Monaco, wo es keine schnellen Kurven gibt, versucht man immer, einen möglichst geringen Reifendruck zu haben", erläutern die Ingeniere des Teams.¿pbvin|512|2880|reifen|0|1pb¿

"Die Fahrer sind dort stets auf der Suche nach mechanischem Grip. Das andere Extrem wären Kurse wie Silverstone und Suzuka, wo es viele schnelle Richtungswechsel gibt. Dort brauchst du einen höheren Reifendruck, um ein stabiles Auto zu haben. Seit diesem Jahr verwenden wir zudem einen schmäleren Vorderreifen. Wir haben daher tendenziell immer etwas mehr Druck in diesen Gummis."

Selbstverständlich müssen die unterschiedlichen Reifenmischungen von Bridgestone sorgfältig vorbereitet werden - jede Mischung verlangt einen anderen Druck: "Bei der weicheren Mischung versucht man, ein bisschen mehr Reifendruck zu fahren, um dem Herumrutschen zu entgehen." Gleiches gilt für die härtere Option an einem Wochenende - aber nur im Zeittraining am Samstag.

In dieser Trainingseinheit versuchen die Teams, ihre Reifen möglichst rasch in ein optimales Arbeitsfenster zu bekommen. Renault ist im Qualifying "gerne mit etwas mehr Druck unterwegs, damit sich die härteren Pneus besser aufheizen und somit besser funktionieren", erklären die Ingenieure. Robert Kubica sei außerdem stets mit minimal weniger Reifendruck auf der Strecke als Vitaly Petrov.