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Hintergrund: Die Formula One Teams Association

Jeder spricht von der FOTA, aber worum handelt es sich dabei eigentlich? Wir stellen die Vereinigung der Formel-1-Teams für Laien vor...

(Motorsport-Total.com) - So ziemlich jeder unserer Leser dürfte inzwischen mitbekommen haben, dass die Abkürzung FOTA für Formula One Teams Association steht. Dass es sich dabei um eine Art Gewerkschaft der Formel-1-Teams handelt, haben auch noch die meisten realisiert. Aber was steckt genau dahinter und wie ist die FOTA eigentlich aufgebaut?

Titel-Bild zur News: FOTA-Logo

Hat jetzt auch ein eigenes Logo: Die Formula One Teams Association

Vorweg sei erklärt, dass es seit Bernie Ecclestones 1971 gegründeter Formula One Constructors Association (FOCA) keine echte Teamvereinigung mehr gegeben hat. Im Zuge des Machtkampfs zwischen Ecclestone/CVC, der FIA und den Teams um mehr Einfluss und Geld wurde den Rennställen jedoch klar, dass sie mit einem einheitlichen Auftreten mehr bewirken können. Erste Signale in diese Richtung wurden Anfang 2008 ausgesendet.#w1#

Offizielle Gründung am 11. September

Am 29. Juli des vergangenen Jahres trafen schließlich Vertreter von allen Teams bei Ferrari in Maranello zusammen, um die Gründung der FOTA zu beschließen. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo wurde zeitlich beschränkt zum Vorsitzenden gewählt, Toyota-Teampräsident John Howett zu seinem Stellvertreter. Bei einer konstituierenden Sitzung am 11. September in Monza wurde die FOTA-Gründung auch auf Papier niedergeschrieben.

Unter Montezemolo und Howett wurden in Monza drei Arbeitsgruppen gegründet und deren Leiter festgelegt: Martin Whitmarsh (McLaren) ist für den sportlichen Bereich zuständig, Ross Brawn (Brawn) für den technischen und Flavio Briatore (Renault) für den kommerziellen. Außerdem wurde Simone Perillo zum Generalsekretär bestellt. Gleich nach der konstituierenden Sitzung nahmen die drei Arbeitskreise ihre Arbeit auf.

Hauptquartier in der neutralen Schweiz

Am 4. Oktober wurden in Shanghai die ersten Vorschläge für 2009 präsentiert, heute in Genf folgte eine umfassende Präsentation der FOTA-Vision für die Zukunft. Die Wahl des Standortes erfolgte keineswegs zufällig: Die FOTA hat am Boulevard du Théâtre in Genf ihr Hauptquartier eingerichtet - also auf neutralem Boden und nicht in unmittelbarer Nähe eines der Teams. Dass alle zehn aktuellen Teams FOTA-Mitglieder sind, muss an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden.

Doch selbst wenn die FOTA nach außen hin Einigkeit demonstriert, so gibt es intern natürlich manchmal auseinander gehende Meinungen. Wie kommt es dann zur Entscheidungsfindung? Dafür hat man sich auf einen klar strukturierten Prozess verständigt: Abstimmungen, die Regeländerungen in der laufenden Saison betreffen, erfordern Einstimmigkeit, während Regeländerungen für die nächste Saison schon mit einer 70-Prozent-Mehrheit durchgehen.