• 20.05.2011 18:02

  • von Pete Fink

Zweites Training: Erster Mauerkuss von Räikkönen

Kimi Räikkönen kämpfte auch im zweiten Truck-Training von Charlotte mit dem Fahrverhalten seines Kyle-Busch-Trucks - am Ende gab es einen Mauerkontakt

(Motorsport-Total.com) - "Loose" bedeutet im NASCAR-Jargon nichts anderes als Übersteuern. Genau das war auch das ganz große Problem am Toyota Tundra mit der Startnummer 15, den am Freitag auf dem Charlotte Motor Speedway Kimi Räikkönen fährt. In diesem Fall sogar soviel Übersteuern, dass der ehemalige Formel-1-Weltmeister auf dem 1,5 Meilenoval beizeiten eher wie ein Rallye-Pilot daher kam, als ein NASCAR-Rookie.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen kam im Training noch überhaupt nicht mit seinem Truck zurecht

Räikkönens Truck gab sich auf der Hinterachse derart bockig, dass es sogar seinem Teamchef Kyle Busch bei einer Manöverkritik in der Box die Gesichtszüge verbog. Nach den 90 Minuten des zweiten Freien Trainings rangierte der Finne mit 31.471 Sekunden erneut auf Rang 30 und lag dabei um zwei Zehntelsekunden hinter seiner Zeit aus dem ersten Freien Training - trotz aller Handlingskorrekturen seitens Kyle Busch Motorsports.

"Unsere beiden Trucks kamen mit einem identischen Setup hierher", bestätigte Kyle Busch, der ebenfalls mit Übersteuern haderte. "Die Front ist okay, aber das Heck ist viel zu leicht", schilderte der Räikkönen-Boss die gemeinsamen Probleme. Seine Vermutung: "Gegenüber seinen Testfahrten fahren wir hier einen ganz anderen Reifen. Ich bin daran gewöhnt, aber für Kimi könnte das schon einen Unterschied machen."

Die kritische Stelle ist - klassisch Charlotte - ausgangs Turn 4. Nach dem zeitraubenden Umbau präsentierte sich die schwarze 15 an dieser immer heiklen Ecke plötzlich am Untersteuern - und Räikkönen machte prompt zum ersten Mal Bekanntschaft mit einer NASCAR-Mauer. Am Ende landete er auf Rang 29, Kyle Busch wurde Neunter.


Fotos: NASCAR-Allstar-Wochenende


Schnellster war Austin Dillon (30,339 Sekunden) in der legendären Dale-Earnhardt-Startnummer drei. Die trägt er übrigens zurecht, denn immerhin ist er der Enkel des langjährigen Earnhardt-Teamchefs Richard Childress. Normalerweise wird diese Startnummer in der NASCAR nicht mehr vergeben, die ganz große Ausnahme heißt eben Austin Dillon.

Als nächstes folgt die Truck-Qualifikation von Charlotte, die heute Abend um 22:00 Uhr beginnt. Dann muss Räikkönen im Einzelzeitfahren über zwei fliegende Runden zwei Konkurrenten (gegenüber der Meldeliste gab es fünf Stornos) schlagen, um ins Rennen vorzustoßen. Das Truck-Rennen von Charlotte beginnt in der Nacht von Freitag auf Samstag um 2:00 Uhr MESZ.

Die Truck-Top-10 aus Charlotte:

01. 3 Austin Dillon (Chevrolet) - 30.339 Sekunden
02. 13 Johnny Sauter (Chevrolet) - 30.551
03. 31 James Buescher (Chevrolet) - 30.552
04. 17 Timothy Peters (Toyota) - 30.565
05. 60 Cole Whitt (Chevrolet) - 30.616
06. 32 Brad Sweet (Chevrolet) - 30.631
07. 5 Travis Kvapil (Toyota) - 30.694
08. 9 Max Papis (Toyota) - 30.708
09. 18 Kyle Busch (Toyota) - 30.748
10. 8 Nelson Piquet Jr. (Chevrolet) - 30.756
30. 15 Kimi Räikkönen (Toyota) - 31.471