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  • 13.12.2012 14:45

  • von Pete Fink

Testfazit: NASCAR zunächst zufrieden

Die ersten großen Testfahrten von Charlotte brachten NASCAR wieder einen Schritt weiter: Zufriedenheit, aber der Prozess ist noch nicht abgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Aus der Sicht von NASCAR geht es jetzt in den Endspurt. Die Erwartungen an das neue Auto der sechsten Generation sind hoch und müssen es auch sein. NASCAR legt großen Wert darauf, das mitunter eintönige Racing der vergangenen Jahre zu verbessern. Der Träger dieser Botschaft ist der "Gen6"-Bolide, wie das neue Car of Tomorrow bereits genannt wird. Die ersten Eindrücke der Charlotte-Tests sind positiv.

Titel-Bild zur News: Joey Logano

Joey Logano und Matt Kenseth bei den Testfahrten von Charlotte Zoom

"Wir haben quer durch die Garage ein positives Feedback erhalten", bestätigte Robin Pemberton. Der Vize-Rennchef freut sich: "Es sieht so aus, als würde sich die harte Arbeit aller Beteiligten auszahlen. Meiner Meinung nach haben wir den Teams das bisher am besten vorbereitete Auto überhaupt übergeben, um gemeinsam in eine neue Saison zu starten."

Der größte Unterschied liegt bekanntlich in der neuen Optik. Die drei Hersteller Chevrolet, Ford und Toyota sind nun auf den ersten Blick in aller Deutlichkeit zu differenzieren, der "Gen6" kommt wesentlich weniger klobig daher wie das alte CoT. Die Motorhaube (aus Karbon) ist wesentlich länger, das Heck kürzer und das Gesamtgewicht des Boliden erheblich leichter.

Trotzdem sprechen die Piloten bereits davon, dass es in der neuen Saison mehr Abtrieb geben wird. "Erstens das und zweitens gibt es dir ein wesentlich besseres Fahrgefühl", schilderte etwa Kasey Kahne, der am Ende der beiden Testtage die Bestzeit fuhr. Sein Hendrick-Chevrolet kratzte bereits am Pole-Rekord des Oktober-Rennens.

Nach wie vor eine Menge Arbeit

"Es fühlt sich einfacher an, diese Speeds zu erzielen", so Kahne. "Vieles wird sich darum drehen, die mechanische Seite intensiv zu bearbeiten. Also die Federn und die Stoßdämpfer. Das wird 2013 eine große Sache werden." Plus: Durch das niedrigere Gesamtgewicht sollte Reifenlieferant Goodyear in der Lage sein, einen weicheren Reifen zubringen. Dessen schnellerer Verschleiß, so die Hoffnung der Verantwortlichen, würde den Piloten dann ein weiteres Strategieelement aufzwingen.

Kasey Kahne

Kasey Kahne berichtet über ein sehr positives Fahrgefühl Zoom

In Charlotte wurde auch das kritische Pulk-Fahren bei unterschiedlichen PS-Zahlen simuliert, denn NASCAR will soviel Side-by-Side-Racing wie möglich implementieren. Dazu gesellten sich neue Vorgaben für die Aufhängung, unter anderem ein negativer Sturz für das rechte Hinterrad. Damit will man die Setups aus der Saison 2012 verhindern, die dafür sorgten, dass die Autos auf den Geraden extrem schräg daherkamen und gleichzeitig eine höhere Durchgangsgeschwindigkeit in den Kurven bekamen.

So kündigte Pemberton bereits an, dass man bis zum Saisonstart noch mit einigen Konfigurationen experimentieren wird. "Wir haben noch eine Menge Arbeit, denn auch an diesen beiden Tagen haben wir viele Dinge entdeckt", so der Vize-Rennchef. "Es wird also noch Änderungen geben und dabei wird es vor allem darum gehen, dass die Autos im Pulk besser unterwegs sein werden und im hinteren Teil des Pulks nicht mehr so große aerodynamische Defizite aufweisen."


Fotos: NASCAR 2013: Die neuen Lackierungen


Noch ist Zeit, denn im Januar 2013 hat NASCAR zwei weitere große Testfahrten in Daytona und noch einmal in Charlotte angesetzt. Penske-Youngster Joey Logano ist sich jetzt schon sicher: "Das neue Auto unterscheidet sich sehr vom alten. Viele Dinge, die du bis jetzt nutzen konntest, funktionieren jetzt nicht mehr, weshalb sich alle Piloten umstellen müssen."