• 13.08.2012 13:09

  • von Pete Fink

Silly Season: Die Puzzleteile fallen ...

Langsam aber sicher bekommt die NASCAR-Saison 2013 ein Gesicht: Richard Petty will verlängern, Hornish hat gute Chancen und drei Unterschriften stehen an

(Motorsport-Total.com) - Das NASCAR-Wochenende von Watkins Glen brachte rein sportlich gesehen nicht nur ein mitreißendes Last-Lap-Drama, sondern hinter den Kulissen auch einige ganz konkrete Tendenzen in der aktuellen Silly Season 2012. Sowohl in Sachen Cockpitbesetzung als auch in der Herstellerfrage, was vor allem durch den etwas überraschenden Rückzug von Dodge zum Saisonende ausgelöst wurde.

Titel-Bild zur News: Marcos Ambrose und Richard Petty in der Victory Lane in Watkins Glen 2012

Der "King" wollte mit Ford direkt am Sonntag Nägel mit Köpfen machen...

Richard Petty Motorsports und Furniture Row Racing waren zwei Sprint-Cup-Mannschaften, die sich ernsthaft für ein Dodge-Engagement 2013 interessiert hatten. "Dadurch können wir uns ganz auf die anstehenden Verhandlungen konzentrieren", sagte Furniture-Row-Teamchef Joe Garone und meinte damit natürlich Gespräche mit Richard Childress, von dem man seit einigen Jahren Chassis und Motoren bezieht.

Vom Tisch scheint damit auch ein etwaiges Engagement von Kurt Busch zu sein, denn unter diesen Vorraussetzungen will die kleine Ein-Wagen-Mannschaft aus Denver im US-Bundesstaat Colorado mit Regan Smith weitermachen. "Wir haben keine bestehenden Verträge für 2013", unterstrich Garone. "Aber wir werden alles evaluieren und die fraglichen Themen nun rasch abarbeiten."

Auch Richard Petty, der in Watkins Glen seinen ersten Saisonsieg feiern durfte, gab sich selbstbewusst. "Ich habe heute ein paar Ford-Leute gesehen und ihnen gesagt, dass Marcos und ich das Rennen gewonnen haben", witzelte der "King" nach dem Ambrose-Sieg. "Ich hatte den neuen Vertrag in meiner Hosentasche und wollte sie gleich an Ort und Stelle unterschreiben lassen. Das ist scheinbar nicht ganz so gut angekommen."

"Ich hatte den neuen Vertrag in meiner Hosentasche und wollte die Ford-Leute an Ort und Stelle unterschreiben lassen." "King" Richard Petty

Hornish in der Favoritenrolle

Matt Kenseth, der Roush-Ford zum Saisonende verlassen wird, hielt sich nach wie vor bedeckt, doch in der NASCAR-Garage geht niemand mehr davon aus, dass der Champion des Jahres 2003 in der kommenden Saison nicht für Joe Gibbs Racing fahren wird. Fraglich ist bei Gibbs nur noch das weitere Schicksal von Joey Logano, der in Watkins Glen davon sprach, "zwei Optionen" zu besitzen.

Neben einer Vertragsverlägerung als vierter Gibbs-Pilot mit Kenseth, Kyle Busch und Denny Hamlin wird Logano auch als Ersatzmann von A.J. Allmendinger bei Penske gehandelt, wobei sich jedoch Sam Hornish Jr. mit seinem fünften Platz ebenfalls eine gute Ausgangsposition geschafft hat. Roger Penske deutete vor dem Rennen jedenfalls an, dass er gegenüber seinem langjährigen Stammpiloten Hornish "eine gewisse Loyalität" verspüre.

Sam Hornish Jun.

Hornishs Chancen auf einen Verbleib in der 22 sind nicht kleiner geworden Zoom

Nach den Turbulenzen um Kurt Busch zum Saisonende 2011 und kurze Zeit später um Allmendinger ist Penskes Wunsch nach einer berechenbaren Größe nachvollziehbar. Das starke Hornish-Resultat dürfte in der aktuellen Situation sicherlich nicht schädlich gewesen sein. Penske fügte zudem an, dass man sich bis zum Chicagoland-Wochenende Mitte September entscheiden will.

Dazu hat Jamie McMurray nach eigenen Angaben seinen Vertrag bei Earnhardt/Ganassi Racing verlängert und auch im Fall Martin Truex Jr. und Michael Waltrip Racing steht dieser Schritt unmittelbar bevor. Ähnliches gilt für Ryan Newman und Stewart/Haas-Racing, wo nach den Informationen von 'Fox Sports' Quicken Loans als neuer Großsponsor für die zurück getretene U.S. Army einspringen soll.