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NASCAR 2017: Kurt Busch siegt erstmals beim Daytona 500

Kurt Busch heißt der Sieger des 59. Daytona 500 - Erster Sieg für Stewart-Haas-Pilot - Kampfbetontes Rennen mit zahlreichen Kollisionen und einem "Big One"

(Motorsport-Total.com) - In einem Rennen voller Unfälle und Aggression durfte zum ersten Kurt Busch (Stewart-Haas-Ford) in die Victory Lane des 500-Meilen-Rennens von Daytona einfahren. Der Meister von 2004 führte nur eine einzige Runde im Rennen, doch genau diese zählte. Busch sicherte sich den Sieg mit einem Move in der letzten Runde, der ihn an Spitzenreiter Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet; 12.) vorbei brachte. Platz zwei holte sich Ryan Blaney (Wood-Brothers-Ford), gefolgt von A.J. Allmendinger (JTG-Daugherty-Chevrolet).

Titel-Bild zur News: Kurt Busch

Kurt Busch hat sich seinen Traum erfüllt: Sieg beim Daytona 500! Zoom

Die Schlussphase war ein Dauergrün von über 40 Runden - eine Seltenheit in einem Daytona 500 mit vielen Unfällen. Acht Gelbphasen und sogar eine Rennunterbrechung wurden in den 200 Runden ausgerufen, kaum ein Fahrzeug kam ohne Schrammen durch. Durch die lange Grünphase kamen mehrere Fahrzeuge in Probleme mit dem Sprit, darunter Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota; 13.), der lange Zeit aussichtsreich im Rennen lag, und Polesetter und Duel-Sieger Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet; 14.), der viele Runden lang die Schlussphase anführte und das Geschehen von der Spitze aus kontrollierte.

Elliotts Hoffnungen auf seinen ersten Sieg in der Cup-Serie waren drei Runden vor Schluss beendet, als die Benzinversorgung zum ersten Mal aussetzte. Die vielen Führungsrunden hatten zu viel Sprit gekostet, er konnte nur noch nach Hause cruisen. Larson übernahm die Führung und lag eingangs der letzten Runde in Führung, als auch ihm das Benzin ausging, just als Busch die Attacke ritt. Er konnte den Angriff unten in Kurve zwei noch blocken, doch Busch ging sofort high und außen herum durch.

Benzin gab den Ausschlag

Geistesgegenwärtig ging Blaney mit nach oben und zog sich so mit Busch an Larson vorbei, der auf der Gegengeraden dann keinen Vortrieb mehr hatte. "Ich habe schon zehn Runden vor Schluss einen Angriff versucht, aber keiner kam mit mir, danach war ich eingebaut", erinnert sich Blaney nach seinem besten Karriereergebnis. "Nicht ganz was wir wollten, aber ein guter Start in die Saison." Allmedinger kam ebenfalls mit und das Trio kassierte die Zielflagge innerhalb einer halben Sekunde.

Aric Almirola (Petty-Ford) und Paul Menard (Childress-Chevrolet) profitierten auf den Plätzen vier und fünf davon, tief im Feld versunken Benzin zu sparen und am Ende noch genug übrig zu haben, um voll durchzuziehen. Joey Logano (Penske-Ford) war als Sechter der erste, der trocken über die Linie fuhr. Er hatte zuvor Blaney geschoben. Die Top 10 komplettierten Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet), Routinier Michael Waltrip (Premium-Toyota) bei seinem letzten Start in einem NASCAR-Rennen, Matt DiBenedetto (Go-Fas-Ford) und Brendan Gaughan (Beard-Chevrolet) aus dem Limited Schedule.

Haufenweise Blechschäden und Unfälle in Daytona

Zahlreiche Favoriten wurden bei diversen Unfällen aus dem Rennen gerissen, darunter Kyle Busch (Gibbs-Toyota). Er löste eine Kollision aus, die ihn, seinen Teamkollegen Matt Kenseth und Dale Earnhardt jun. (Hendrick-Chevrolet) nebst Rookie Erik Jones (Furniture-Row-Toyota) aus dem Rennen riss. Ein Reifenschaden war der Verursacher. "Es hat mich einfach weggedreht", flucht der Meister von 2015. "Wir haben gleich drei Gibbs-Autos erwischt und auch noch Dale. Ich fühle mich grauenhaft." Er gibt scharfe Schüsse in Richtung Reifenlieferant Goodyear ab: "Jedes Jahr haben wir das hier!"

Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Schon in der zweiten Runde des dritten Segments kam es zu einem Massencrash, der mindestens 16 Fahrzeuge involvierte. Trevor Bayne (Roush-Fenway-Ford) drehte Rekordmeister Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) eingangs Kurve drei, das Pack raste rein. Für Johnson begann die Jagd nach dem achten Titel mit einem Ausfall. Ungewöhnlich hohe Aggression im Angesicht des neuen Formats führten zu zahlreichen Kollisionen. Nahezu jedes Auto wies Kampfspuren auf, selbst Kurt Busch gibt zu: "An diesem Auto war so gut wie nichts mehr gerade."

Vor dem Wreck trug sich Kyle Busch als erster Sieger eines Rennsegments der NASCAR Cup-Serie in die Geschichtsbücher ein, la er Segment eins gewann. Ihm folgten Kevin Harvick (Stewart-Haas-Ford), Blaney, Brad Keselowski (Penske-Ford) und Earnhardt jun. Nach dem Unfall in Segment zwei war es Harvick, der sich den zweiten Playoff-Punkt sicherte, indem er vor Logano, dem späteren Sieger Kurt Busch, Keselowski und Danica Patrick (Stewart-Haas-Ford) gewann.