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  • 29.01.2013 10:56

  • von Pete Fink

Montoya und das Jahr der Entscheidung?

Wie lange kann der Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Daytona den Hausfrieden bei Ganassi garantieren? Die NASCAR-Abteilung steht 2013 unter Druck ...

(Motorsport-Total.com) - "Ich hoffe, dass in diesem Jahr noch ein paar Siege mehr kommen", orakelte Juan Pablo Montoya auf seinen beiden Social-Media-Accounts nach dem Ganassi-Triumph am vergangenen Wochenende. Kurz zuvor hatte er beim 24-Stunden-Rennen von Daytona entscheidend zum Ganassi-Erfolg beigetragen. Und in der Tat: Der schwächelnden NASCAR-Truppe der ansonsten so erfolgreichen Mannschaft um Chip Ganassi steht vermutlich ein entscheidendes Jahr ins Haus.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya, Scott Pruett, Charlie Kimball, Chip Ganassi

Juan Pablo Montoya (li.) gewann am Wochenende das Daytona 24 Zoom

Siege in der Grand-Am, Siege bei den IndyCars, aber gähnende Leere in der NASCAR. Seit dem Herbst 2010, als Jamie McMuray das Bank of America 500 auf dem Charlotte Motor Speedway gewann, steht die Erfolgsliste von Earnhardt/Ganassi Racing bei Null. Dabei war 2010 ein gutes NASCAR-Jahr: McMurray siegte zudem im Daytona 500 und in Indianapolis, wo Montoya den Sieg wegwarf. Der Kolumbianer revanchierte sich kurz darauf in Watkins Glen.

Die Talfahrt begann 2011. Montoya und McMurray gelangen nur noch 12 Top-10-Platzierungen, Siege oder gar eine Chase-Qualifikation waren weit weg. Chip Ganassi reagierte und baute im Winter 2011/2012 die Mannschaft massiv um. Vier neue Leute kamen in die Management-Etage, Montoya bekam mit Crewchief Chris Heroy einen neuen starken Mann, der wiederum die Mannschaft der 42 komplett umkrempelte.


Fotos: 24 Stunden von Daytona


Das Ergebnis liest sich bitter: Statt acht Top-10-Plätzen 2011 fuhr Montoya 2012 nur noch zweimal unter die besten Zehn. McMurray steuerte magere drei Top-10-Ränge hinzu. Am Ende des Jahres befand sich kein Earnhardt/Ganassi-Pilot in den Top 20 der Gesamtwertung. Nebliges Mittelmaß und als Fazit steht heute fest: Es ging 2012 noch weiter abwärts, vom erhofften Umschwung keine Spur.

Lieber Antworten auf der Strecke

Was nun 2013 kommen könnte, ist das, was die Amerikaner ein "Make-or-Break"-Jahr nennen: Entweder es geht deutlich bergauf oder Chip Ganassi zieht die Notbremse. An mehreren Stellen, auch bei den Piloten. Traditionell verkündet das Team keine Details über Vertragslaufzeiten, doch es sickert immer mehr durch, dass Montoya und McMurray bei Ganassi wahrscheinlich nur bis Ende 2013 unterschrieben haben.

In diesem Kontext ist auch die Frage zu verstehen, die der Kolumbianer am Sonntagabend in Daytona beantworten musste. Auf der Sieger-Pressekonferenz im 24-Stunden-Rennen wurde Montoya gefragt, ob er dieses Jahr um seinen Job fahren würde. Seine lakonische Antwort: "Als Rennfahrer fährst du immer um deinen Job." Und der befindet sich eben genau nicht in der Grand-Am-Serie, sondern in der NASCAR.

Jamie McMurray, Juan Pablo Montoya

Seit Ende 2010 sieglos: Die beiden Earnhardt/Ganassi-Chevys Zoom

Kein Zweifel, der Druck ist da. "Ich denke schon, dass wir viele Richtungen eingeschlagen haben, in die es gehen muss", sinnierte Montoya. "Aber wie weit sind wir dabei schon gekommen? Ich weiß es nicht und ich würde die Antworten viel lieber auf der Strecke geben als darüber zu sprechen." Auf seiner Haben-Seite 2013 stehen die starken Hendrick-Motoren, das neue Gen6, das die Kräfteverhältnisse wieder ausgleichen könnte, und ein Jahr Zusammenarbeit mit den neuen Leuten im Team.

Wenn alle an einem Strang ziehen

Montoya weiß: "Du kannst richtig clevere Leute ins Team bringen, aber wenn sie noch nie zuvor zusammengearbeitet haben, sich nicht kennen und auch nicht wissen, was erledigt werden muss, dann ist es schwer, sich zu verbessern. Aber ich glaube, jetzt läuft es in einer gemeinsamer Linie, denn gegen Ende der letzten Saison gab es viele wichtige Änderungen und die Performance stieg langsam aber sicher an."

McMurray sieht es ganz ähnlich wie der Teamkollege: "Wenn du fünf neue Leute aus fünf unterschiedlichen Organisationen mit fünf unterschiedlichen Hintergründen holst, dann hat jeder eine andere Idee, was zu tun ist. Damit haben wir uns 2012 beschäftigt und jetzt muss das Ziel sein, dieses Jahr Erfolg zu haben. Und das geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen und an die Werkzeuge glauben, die uns zur Verfügung stehen."

Juan Pablo Montoya, Jamie McMurray

Juan Pablo Montoya und Jamie McMurray stehen unter Druck Zoom

Natürlich herrscht im Ganassi-Team derzeit durch den Erfolg beim Lieblingsrennen des Chefs mit Sicherheit gute Stimmung. Aber das Grand-Am-Wochenende war nur der Auftakt der Daytona-Speedweeks. Ab dem 16. Februar wird es so richtig ernst, wenn die NASCAR-Abteilung Farbe bekennen muss. Und wie es um die mittel- und langfristige Laune von Chip Ganassi steht, das wird ab dem 24. Februar 2013 entschieden werden, wenn die Sprint-Cup-Saison Fahrt aufnimmt.

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