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Kahne nach Wechsel von Hendrick zu Leavine: "Ganz anders"

Nach sechs Jahren bei Hendrick tritt Kasey Kahne in der NASCAR-Saison 2018 für die Leavine Family an: Interessante Einblicke zu Unterschieden und Erwartungen

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Papier hat Kasey Kahne für die NASCAR-Saison 2018 mit dem Wechsel vom großen Vier-Wagen-Team Hendrick Motorsports (HMS) zum kleinen Ein-Wagen-Team Leavine Family Racing (LFR) einen Schritt zurück gemacht.

Titel-Bild zur News: Kasey Kahne

Der neue Dienstwagen von Kasey Kahne: Der #95 Leavine-Chevrolet Zoom

Der Umstieg aus dem zwölfmaligen Meisterteam um Rick Hendrick zu der mit begrenzten Ressourcen operierenden Truppe um Bob Leavine geschah nicht ganz freiwillig, schließlich musste Kahne seinen Platz im Hendrick-Quartett nach sechs überwiegend durchwachsenen Jahren für den 20-jährigen Rookie William Byron räumen.

Abgesehen vom Vorsaisontest in Las Vegas, sammelte Kahne bei den Speedweeks in Daytona seine ersten Erfahrungen als Leavine-Pilot. "Die Größe der beiden Teams, der beiden Unternehmen, ist natürlich der größte Unterschied", sagt der Neuzugang und holt aus: "Die Abläufe, zum Beispiel wie ein Auto an die Strecke gebracht wird, sind ganz anders. Unser Rennteam, also die Mitarbeiter, die am Auto arbeiten, besteht ja momentan nur aus 26 Leuten."


Fotos: Kasey Kahne, NASCAR 2018: Daytona 500


Unter diesen neuen Voraussetzungen lag Kahne beim Daytona 500 gut im Rennen, bevor er bei Halbzeit der Distanz im Zuge des zweiten "Big Ones" aus dem Rennen gerissen wurde. In diesen Crash waren unter anderem auch Kahnes Ex-Teamkollege Chase Elliott sowie die von der NASCAR-Bühne abgetretene Danica Patrick verwickelt.

Kahnes erstes Rennen für seinen neuen Arbeitgeber war aber nicht das Daytona 500. Als Sieger des Brickyard 400 in der Saison 2017 war er am Wochenende vor dem "Great American Race" bereits beim nicht zur Meisterschaft zählenden Advance Auto Parts Clash mit von der Partie. Das dort von LFR eingesetzte Auto war wie bei allen Teams nicht das Daytona-500-Auto, sondern ein anderes.

Diese Zweigleisigkeit brachte die kleine Leavine-Truppe an ihre Grenzen, wie Kahne anmerkt: "Nach dem Clash war das Team komplett am Ende. Der Aufbau zweier Autos und das Übertragen der Dinge, die gut funktionierten, auf das andere Auto, war eine echte Herausforderung für die Jungs."

Kooperation mit Childress und Co., aber...

Vermisst Kahne nun als Fahrer eines Ein-Wagen-Teams die Zusammenarbeit mit einem Teamkollegen? "Wir haben eine Kooperation mit RCR. Das heißt, ich kann mich mit Austin und Ryan austauschen", sagt Kahne auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' und merkt an: "Ob ich einen direkten Teamkollegen vermisse, wird die Zeit zeigen. Ich war ja noch nie zuvor bei einem Ein-Wagen-Team angestellt. Das ist eine neue Erfahrung für mich."

Seit 2004 geht Kahne in der NASCAR-Topliga an den Start. Vor seiner sechsjährigen Anstellung bei Hendrick Motorsports (2012 bis 2017) griff er für die Teams Evernham Motorsports, Richard Petty Motorsports und Team Red Bull ins Lenkrad und hatte dort jeweils mindestens einen Teamkollegen. Nun ist er bei LFR Einzelkämpfer.

Austin Dillon, Richard Childress

Bei Daytona-Sieger Austin Dillon und Opa Richard Childress kann Kahne Rat holen Zoom

Komplett auf sich allein gestellt ist Kahne dennoch nicht. Leavine Family Racing unterhält eine Kooperation mit Richard Childress Racing (RCR). Somit kann Kahne im Fall der Fälle den Dialog mit den RCR-Piloten, unter anderem dem frischgebackenen Daytona-500-Sieger Austin Dillon, suchen. Mit Blick auf das Austauschen von Informationen spricht der Leavine-Neuzugang aber einen interessanten Aspekt an.

"Im Laufe der Jahre habe ich eines gelernt: Wenn wir an zwei Autos eine identische Set-up-Veränderung vornehmen, kann es vorkommen, dass beispielsweise Jimmie Johnson ganz andere Rückmeldungen über diese Veränderung gibt als ich es tue. Ich glaube, was mir im Verlauf meiner Karriere vielleicht am meisten geschadet hat, ist, dass ich in größeren Teams in eine bestimmte Richtung gedrängt wurde", so Kahne.

So kommt der 37-Jährige zum Schluss: "Sicherlich ist es eine Hilfe, wenn es Leute gibt, mit denen man sich austauschen kann. Das Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten ist aber immer noch das Wichtigste. Es würde einfach nicht funktionieren, wenn ich jetzt beispielsweise versuchen würde, den Fahrstil von Austin Dillon zu kopieren."

Was ist mit Leavine Family Racing drin?

Die von Kahne angesprochene Kooperation mit RCR ist übrigens nicht die einzige, die LFR in der Saison 2018 genießt. Auch der neue Childress-Partner Richard Petty Motorsports (beim Daytona 500 Zweiter mit Darrell Wallace) und Germain Racing, wo in Person von Ty Dillon der jüngere Bruder von Daytona-500-Sieger Austin Dillon fährt, sind Kooperationspartner des Leavine-Teams.

Kasey Kahne

Als Levine-Pilot will Kasey Kahne in der Saison 2018 überraschen Zoom

Und so ganz ist für Kahne auch die Verbindung zu Hendrick beziehungsweise zur Hendrick-Vergangenheit nicht abgebrochen. Der Crewchief am #95 Leavine-Chevrolet ist nämlich Travis Mack, der zuvor der Carchief am #88 Hendrick-Chevrolet von Dale Earnhardt Jr. war.

Bezogen auf seine eigenen Erwartungen und die des Leavine-Teams hält Kahne fest: "Daytona ist immer ein Sonderfall. Solange wir nicht wissen, wo wir stehen, ist es immer schwierig, Erwartungen zu formulieren. Solange es uns aber gelingt, das, was wir gelernt haben, in der darauffolgenden Woche auf der Strecke umzusetzen, werden wir unsere Erwartungen auch erfüllen. Welche Ergebnisse das sein werden, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich glaube aber, wir können in diesem Jahr eine Menge Leute überraschen."

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