• 19.06.2012 00:46

  • von Pete Fink

Earnhardt-Erfolg: War dies der Durchbruch?

Nicht nur die "Junior-Nation" steht Kopf: Dale Earnhardt Jr. hat vier sieglose Jahre beenden können und alle fragen sich: Was kommt nun?

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war es nur ein einfacher Sieg. Aber was für einer. Genau vier Jahre und zwei Tage hatte Dale Earnhardt Jr. kein Sprint-Cup-Rennen mehr gewonnen, dann kam das Quicken Loans 400 von Michigan. Es war genau der Ort, an dem der 37-jährige NASCAR-Superstar seinen Erfolg Nummer 18 geholt hatte. Nun folgte sein Sieg Nummer 19 und wieder war es der Michigan International Speedway.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jun. kann endlich wieder jubeln: Was kommt nun?

Natürlich war dieser Earnhardt-Erfolg in den USA die große Sportstory des Wochenendes. Einer der vielen Kolumnisten stellte sogar den Vorschlag in den Raum, dass NASCAR ab sofort doch bitte schön sechsmal pro Saison auf dem Michigan International Speedway fahren solle. Und alle waren einer Meinung: Dieser Sieg tut der gesamten NASCAR gut. Nicht nur Dale Jr.

Nur Champion Tony Stewart wollte die Euphorie einbremsen: "Leute, das ist doch kein nationaler Feiertag", unkte "Smoke" und scherzte: "Heute morgen haben seine Jungs noch den vierten Jahrestag seines letzten Sieges gefeiert." Dem widersprach "Junior": "Das heute ist für mich sehr wohl ein Feiertag. Das fühlt sich einfach nur gut an. Das werde ich jetzt zwei oder drei Tage genießen und dann werde ich hungrig auf den nächsten Sieg sein."


Fotos: NASCAR in Michigan


Rick Hendrick extrem nervös

Und es hatte sich angedeutet: Sage und schreibe zwölf Mal fuhr Earnhardt in den ersten 15 Saisonrennen 2012 in die Top 10. Sein schlechtestes Resultat war Platz 17 in Darlington. Der Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 88 zeigte sich als Muster der Konstanz, dieser Sieg war längst überfällig. Übrigens in Abwesenheit von Earnhardt-Boss Rick Hendrick, der den US-amerikanischen Vatertag im Kreise der Familie zubrachte.

Es sollte ein ruhiger Tag werden - bis zum Michigan-Finale. "Ich bin nur noch um mein Sofa herumgelaufen", gab Hendrick gegenüber 'SpeedTV' zu. "Ich wollte einfach nur, dass dieses Rennen zu Ende geht. Ich war so nervös, ich konnte einfach nicht mehr still sitzen. Und ich hatte Angst, dass da noch irgendetwas kommt. Eine Caution, ein Unfall oder sonst irgendwas." Es kam nichts mehr.

Dale Earnhardt Jun.

In diesem Augenblick war die Durststrecke von Dale Earnhardt Jr. beendet Zoom

Ganz im Gegensatz zu Crewchief Steve Letarte, der das Michigan-Finale mit stoischer Ruhe auf dem Kommandostand in der Boxengasse beobachtete. "Wenn du damit beginnst, wieder Siegerautos zu haben und du dann endlich gewinnst, dann freust du dich einfach nur", beantwortete Letarte die logische Frage nach dem Gefühl der Erleichterung. "Wir atmen also weniger auf, sondern genießen den Sieg. Aber wir wissen, dass da draußen noch eine Menge Pokale herumstehen und wir wollen mehr davon."

Earnhardt erst am Anfang?

Kann es also sein, dass dieser Earnhardt-Sieg der Beginn einer Serie war? Diese Frage steht in NASCAR-USA seit dem Sonntagabend von Michigan im Raum und es gibt nicht Wenige, die daran glauben. "Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Erfolg der Durchbruch war", schreibt etwa Crewchief-Legende und TV-Experte Larry McReynolds in seiner Kolumne auf 'Speed.com'. Und er weiß, warum.

"Sie fahren konstant an der Spitze mit, nun haben sie ihr erstes Saisonrennen gewonnen. Sie fahren in die Top 5 und wenn das nicht möglich ist, nehmen sie immer noch Top-10-Plätze mit. Das ist genau der Weg, wie du Meisterschaften gewinnst." Earnhardt liegt in der aktuellen Gesamtwertung mit nur vier Punkten Rückstand auf Matt Kenseth (Roush-Ford) auf Platz zwei. Er ist also bester Hendrick-Pilot noch vor Jimmie Johnson, von Jeff Gordon oder Neuzugang Kasey Kahne ganz zu schweigen.


Dale Earnhardt Jr. kann wieder gewinnen

Und noch etwas hat McReynolds beobachtet: "Junior ist in der besten mentalen Verfassung der letzten Jahre. Er hat etwas wiedergewonnen, was für jeden Piloten unabdingbar ist: Selbstvertrauen." Seine Schlussfolgerung lautet also: "Das war ein ganz wichtiger Tag für ihn, seine Fans und unseren gesamten Sport. Der mit Abstand beliebteste Pilot durchbricht eine vierjährige Durststrecke. Das ist wirklich eine sehr große Sache."

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