Daytona-Test: Biffle-Bestzeit setzt den Schlusspunkt

Greg Biffle (Roush-Ford) dreht bei wenig Fahrbetrieb am Samstag die schnellste Solo-Runde des Vorsaisontests in Daytona - Trevor Bayne bleibt Gesamtschnellster

(Motorsport-Total.com) - Nach dem "Big One" vom Freitag ging der letzte Tag des Preseason Thunder in Daytona ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne. Die auf dem Gelände des imposanten Superspeedways in Florida verbliebenen Teams beließen es am Samstag allesamt bei Single-Car-Runs, also Fahrten in Alleinfahrt. Waren am Freitag vor dem "Big One" noch 34 Autos vom Typ Gen6 auf dem 2,5-Meilen-Oval unterwegs, so drehten am Samstag nur noch deren 21 (Vormittag) beziehungsweise 15 (Nachmitttag) ihre Runden.

Titel-Bild zur News: Greg Biffle

Greg Biffle drehte kurz vor Toresschluss in Daytona die schnellste Runde in Alleinfahrt Zoom

Für elf Piloten ging es angesichts des durch ein Missverständnis zwischen Dale Earnhardt Jr. und Marcos Ambrose ausgelösten Freitagscrashs noch am selben Abend nach Hause. Das Penske-Team mit dem amtierenden NASCAR-Champion Brad Keselowski und Neuzugang Joey Logano packte mangels Ersatzautos genauso ein wie das Waltrip-Team rund um Vizechampion Clint Bowyer, Mark Martin und Martin Truex Jr., das Petty-Duo Ambrose und Aric Almirola, die Hendrick-Piloten Kasey Kahne und Jeff Gordon sowie Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi) und Regan Smith (Phoenix).

Denny Hamlin, Dave Blaney und Scott Speed hatten sich bereits vor dem "Big One" aus dem Testbetrieb herausgezogen. In Abwesenheit der genannten Piloten war es am Samstagvormittag zunächst Gibbs-Neuzugang Matt Kenseth, der sich eine weitere Session-Bestzeit gutschreiben ließ. Der Ex-Champion und langjährige Roush-Pilot scheuchte seinen neuen Toyota Camry in 46.377 Sekunden (194,062 Meilen pro Stunde) um das Daytona-Oval, gefolgt von Trevor Bayne (Wood-Ford) und Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet).

Am Nachmittag ging es noch einen Tick schneller zu. In der sechsten und letzten Session im Rahmen des Preseason Thunder verirrten sich nur noch 15 Piloten auf die Strecke, nachdem die schnelle Childress-Truppe (Kevin Harvick, Jeff Burton, Paul Menard und Austin Dillon) sowie Furniture Row Racing mit Kurt Busch und JTG/Daugherty Racing mit Bobby Labonte in der Mittagspause Feierabend gemacht hatten.


Fotos: Preseason-Thunder in Daytona


Am Ende war es Roush-Pilot Greg Biffle, der mit einer Zeit von 46.169 Sekunden (194,936 Meilen pro Stunde) vor Kenseth und dessen Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch das Tempo vorgab. Biffles kurz vor Toresschluss auf die Bahn gelegte Zeit war die schnellste in Alleinfahrt gedrehte Runde aller drei Tage.

"Langweiliger Test" zieht Tony Stewart nach Oklahoma

Während die wenigen in Daytona verbliebenen Piloten ihre Runden abspulten, hatte Tony Stewart auch mit einem intakten Auto eine möglichst schnelle Abreise im Sinn. "In Daytona zu testen, ist so ziemlich das Langweiligste, was wir als Fahrer im Verlauf eines Jahres zu tun haben", so der Kommentar von Stewart am letzten Testtag.

Tony Stewart

Tony Stewart machte sich frühzeitig auf den Weg zu den Chili Bowl Nationals Zoom

Der Stewart/Haas-Boss brannte sichtlich darauf, den Superspeedway in Florida hinter sich zu lassen, um sich auf den Weg nach Tulsa in Oklahoma machen zu können. Dort steigt am späten Samstagabend seine geliebte Hatz mit Quarter-Midgets auf losem Untergrund: die Chili Bowl Nationals. Nach gut einer der vier angesetzten Stunden der sechsten und letzten Testsession setzte "Smoke" seinen Plan in die Tat um und reiste in Richtung Tulsa ab.

Trevor Baynes Bestzeit vom Freitag bleibt bestehen

Aus der Zusammenfassung der Zeiten aller sechs Testsessions von Donnerstag bis Samstag geht Youngster Trevor Bayne mit der Bestzeit hervor. Seine im Zuge des Pack-Racings in Session vier am Freitagnachmittag gefahrene Zeit von 45.079 Sekunden lag mit umgerechnet 199,650 Meilen pro Stunde knapp unter der 200er-Marke.

Trevor Bayne

Gruß vom schnellsten Mann der Woche: Trevor Bayne im Wood-Ford Zoom

Da Session vier die einzige war, in der das Fahren im großen Pulk praktiziert wurde, fuhr der Großteil der Piloten bei dieser Gelegenheit die persönliche Wochenbestzeit. Penske-Neuzugang Joey Logano ließ sich so die zweitschnellste Zeit der drei Testtage gutschreiben.

Das Waltrip-Toyota-Duo Martin Truex Jr. und Mark Martin sowie Carl Edwards im Roush-Ford (der als einziger Fahrer auf ein Ersatzauto zurückgreifen konnte) komplettierten die Top 5 der zusammengefassten Zeiten der diesjährigen Saisonvorbereitung. Unterm Strich erzielten die schnellsten 22 Piloten der Woche ihre persönliche Bestzeit im Pulk der vierten von sechs Testsessions.

Jimmie Johnson sieht sich bestätigt

Als einer der ganz wenigen Fahrer beteiligte sich Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) am Freitag nicht am Pack-Racing und findet sich demzufolge im unteren Bereich der zusammengefassten Zeitenliste (Platz 31) wieder. Im Unterschied zum Großteil seiner Konkurrenten reist der fünffache NASCAR-Champion aber mit einem intakten Auto aus Daytona ab.

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson verzichtete auf das Pack-Racing und behielt Recht Zoom

"Wir haben einfach keinen Sinn darin gesehen, uns am Fahren im Pulk zu beteiligen, denn wir hätten ohnehin nichts gelernt", sinniert Johnson und kann sich einen Seitenhieb auf die Konkurrenz nicht verkneifen: "Das einzige, was man in einem solchen Fall lernt, ist, wie man sein bestes Auto zerstört."

"Grundsätzlich haben wir derzeit einfach noch nicht ausreichend Autos", spricht Johnson die nach wie vor andauernden Aufbauarbeiten der Gen6-Flotte im Hendrick-Lager an und offenbart mit Blick auf sein Testauto: "Dieses wollen wir als Ersatzauto heranziehen, wenn wir nach Daytona zurückkehren." In das noch nicht fertig aufgebaute Einsatzauto für den Saisonauftakt werden in wenigen Wochen bereits die letzten Erkenntnisse der Testfahrten eingeflossen sein.

Gen6: Wenige Änderungen für die Speedweeks zu erwarten

Weil sich die Piloten durch die Bank zufrieden über die neueste NASCAR-Fahrzeuggeneration äußerten, erwartet Vize-Rennchef Robin Pemberton für die anstehenden Speedweeks wenn überhaupt nur geringfügige Anpassungen am Aero-Paket beziehungsweise an der Größe der Restrictor-Plates.

"Die Speeds in Alleinfahrt sind da und auch das Fahren im Windschatten entspricht im Vergleich zur Vergangenheit nun mehr unseren Vorstellungen. Ich sehe keine großen Änderungen kommen, doch wir werden uns natürlich erst mit den Teams unterhalten", gibt Pemberton einen Ausblick auf die kommenden Tage und Wochen. Die Rückkehr nach Daytona steht für die zweite Februar-Woche auf dem Plan.

NASCAR-Vize-Rennchef Robin Pemberton

Robin Pemberton zeigt sich mit den Erkenntnissen des Tests zufrieden Zoom

Den "Big One" vom Freitag, der für elf Piloten die vorzeitige Heimreise nach Charlotte bedeutete, will der zweite starke Mann hinter NASCAR-Rennchef John Darby nicht überbewerten. "Klar gab es gestern einen kleinen Zwischenfall, doch das gehört beim Testen dazu", so Pemberton gelassen.

In Daytona geht es in fünf Wochen wieder rund, wenn die Speedweeks mit den Trainingsläufen zum Sprint Unlimited so richtig Fahrt aufnehmen. Für die Teams geht es jedoch schon in der kommenden Woche weiter. Am Donnerstag und Freitag lädt der Charlotte Motor Speedway zu einem zweitätigen Test auf dem 1,5-Meilen-Oval.

Die Zeiten vom Samstag-Vormittag (Session fünf):

01. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - 46.377 Sekunden
02. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford) - 46.467
03. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.476
04. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet) - 46.519
05. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.587
06. 33 Austin Dillon (Childress-Chevrolet) - 46.613
07. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet) - 46.673
08. 16 Greg Biffle (Roush-Ford) - 46.696
09. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota) - 46.699
10. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) - 46.717
11. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.717
12. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet) - 46.740
13. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) - 46.868
14. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) - 46.880
15. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - 46.917
16. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford) - 46.976
17. 99 Carl Edwards (Roush-Ford) - 46.978
18. 38 Josh Wise (Front-Row-Ford) - 47.265
19. 13 Casey Mears (Germain-Ford) - 47.307
20. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota) - 47.670
21. 83 Travis Kvapil (BK-Toyota) - 48.283

Die Zeiten vom Samstag-Nachmittag (Session sechs):

01. 16 Greg Biffle (Roush-Ford) - 46.169 Sekunden
02. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - 46.221
03. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota) - 46.254
04. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) - 46.295
05. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) - 46.354
06. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.372
07. 99 Carl Edwards (Roush-Ford) - 46.458
08. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.528
09. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.529
10. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - 46.617
11. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford) - 46.629
12. 13 Casey Mears (Germain-Ford) - 46.826
13. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford) - 46.828
14. 38 Josh Wise (Front-Row-Ford) - 47.295
15. 83 David Reutimann (BK-Toyota) - 48.198

Zusammenfassung der Zeiten aller sechs Testsessions:

01. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford) - 45.079 Sekunden
02. 22 Joey Logano (Penske-Ford) - 45.156
03. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) - 45.178
04. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota) - 45.184
05. 99 Carl Edwards (Roush-Ford) - 45.188
06. 43 Aric Almirola (Petty-Ford) - 45.207
07. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) - 45.226
08. 16 Greg Biffle (Roush-Ford) - 45.236
09. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota) - 45.236
10. 13 Casey Mears (Germain-Ford) - 45.239
11. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford) - 45.243
12. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford) - 45.299
13. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford) - 45.306
14. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) - 45.326
15. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet) - 45.336
16. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet) - 45.347
17. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) - 45.358
18. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet) - 45.372
19. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) - 45.605
20. 33 Austin Dillon (Childress-Chevrolet) - 45.606
21. 51 Regan Smith (Phoenix-Chevrolet) - 45.746
22. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - 45.804
23. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) - 45.986
24. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - 46.063
25. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet) - 46.200
26. 38 Josh Wise (Front-Row-Ford) - 46.295
27. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) - 46.354
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.372
29. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet) - 46.476
30. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) - 46.498
31. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - 46.617
32. 36 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet) - 47.396
33. 95 Scott Speed (Leavine-Ford) - 47.478
34. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota) - 47.670
35. 83 David Reutimann (BK-Toyota) - 48.198
36. 83 Travis Kvapil (BK-Toyota) - 48.283