Chase 2011: Zehn Rennen und jede Menge Favoriten

Die zehn Chase-Rennen im Kampf um den NASCAR-Titel versprechen so viel Spannung wie selten zuvor - Auftakt am Wochenende auf dem Chicagoland Speedway

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das letzte Rennen der regulären NASCAR-Sprint-Cup-Saison 2011 in Richmond im Vergleich zur Vorwoche keine Veränderungen mehr in Bezug auf die Chase-Teilnehmer brachte, versprechen die zehn Chase-Rennen selbst so spannend wie selten zu werden.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart, Brad Keselowski, Kurt Busch, Kyle Busch, Jimmie Johnson, Jeff Gordon, Kevin Harvick, Carl Edwards, Ryan Newman, Dale Earnhardt Jun., Matt Kenseth, Denny Hamlin

Fest steht, dass der NASCAR-Champion 2011 in diesen Reihen zu finden ist

Ein klarer Favorit auf den NASCAR-Titel 2011 ist derzeit nicht auszumachen, stattdessen drängt sich gleich eine ganze Reihe von Piloten ins Rampenlicht wenn es darum geht, wer nach dem Saisonfinale in Homestead (20. November) den begehrten Sprint Cup in die Höhe stemmen darf.

Schafft Jimmie Johnson den sechsten Titelgewinn in Folge? Bringt der wiedererstarkte Jeff Gordon den "Drive for Five" in diesem Jahr erfolgreich zum Abschluss? Holen sich Matt Kenseth, Kurt Busch oder Tony Stewart eine weitere Meisterschaft? Können Kyle Busch, Kevin Harvick oder Carl Edwards ihren ersten Sprint-Cup-Titel an Land ziehen? Laufen Ryan Newman, Dale Earnhardt Jr. oder Denny Hamlin erst im Chase zur Bestform auf? Oder gibt es am Ende dank Brad Keselowski eine Überraschung?

Kyle Busch

Nach vier Saisonsiegen im Verlauf der Regular-Season (Bristol, Richmond, Kentucky, Michigan) geht Kyle Busch dank zwölf Bonuspunkten mit 2012 Zählern als Spitzenreiter in die zehn entscheidenden Rennen im Kampf um den NASCAR-Titel 2011. Sollte der Gibbs-Pilot auch nach dem Saisonfinale in Homestead noch die Führung in der Tabelle innehaben, wäre es der erste Sprint-Cup-Titel für ihn.

Kyle Busch

Kyle Busch (Gibbs-Toyota): Vier Saisonsiege - 2012 Punkte Zoom

Trotz seiner inzwischen nicht weniger als 103 Siege über alle drei NASCAR-Klassen (Sprint Cup, Nationwide, Trucks) verteilt, steht für den jüngeren der beiden Busch-Brüder bis dato lediglich der Nationwide-Titel des Jahres 2009 als gewonnene Meisterschaft zu Buche. Die Chancen auf den ersten Sprint-Cup-Titel für Kyle Busch sind in diesem Jahr so gut wie nie. Neben seinem bereits seit Jahren außer Frage stehenden Speed - den er auch in der bisherigen Saison mit den meisten Führungsrunden aller Piloten wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat - zeigt der 26-Jährige aus Las Vegas, der einst als "Rowdy" verschrien wurde, inzwischen eine beeindruckende Konstanz.

Liegt es an seiner Hochzeit mit Samantha Sarcinella in der Winterpause, dass er seine Emotionen in diesem Jahr besser im Griff hat oder doch am Einfluss von Crewchief Dave Rogers, mit dem Kyle Busch in der zweiten vollen Saison ein perfekt eingespieltes Duo bildet? Wie auch immer: 13 Top-5-Platzierungen aus den ersten 26 Rennen der Saison bedeuten für den Fahrer des Toyota Camry mit der Startnummer 18 in dieser Disziplin die alleinige Bestmarke im gesamten Feld und machen ihn zu einem der heißesten Anwärter auf die Krone.

Kevin Harvick

Mit ebenfalls vier Saisonsiegen nimmt "Mr. Where Did He Come From" Kevin Harvick den Chase mit 2012 Punkten auf Augenhöhe mit Kyle Busch in Angriff. Der Kalifornier konnte sich im Verlauf der Regular-Season am Steuer seines Childress-Chevrolet mit der Startnummer 29 bei den Rennen in Fontana, Martinsville, Charlotte und zuletzt in Richmond schadlos halten und repräsentiert in diesem Jahr das einzige Eisen im Titelfeuer aus den Reihen von Richard Childress Racing.

Kevin Harvick

Kevin Harvick (Childress-Chevrolet): Vier Saisonsiege - 2012 Punkte Zoom

Die Tatsache, dass seine vier Saisonsiege auf Ovalen unterschiedlichster Länge zustande kamen, ist im Hinblick auf die zehn Chase-Rennen alles andere als eine schlechte Visitenkarte, ganz im Gegenteil: Mit seinen 35 Jahren präsentiert sich Harvick in dieser Saison so konkurrenzfähig wie selten zuvor.

Nach dem knapp verpassten Titelgewinn in der Vorsaison, als er sich erst beim Finale in Homestead Dauerchampion Jimmie Johnson geschlagen geben musste, ist "Happy Harvick" in dieser Saison auf Wiedergutmachung aus und eindeutig zum engsten Favoritenkreis zu zählen wenn es darum geht, der Johnson-Serie ein mögliches Ende zu bereiten.

Jeff Gordon

Der vierfache Champion Jeff Gordon fährt in dieser Saison beinahe so stark wie in seinen besten Tagen Mitte/Ende der 90er Jahre. Die drei Saisonsiege in Phoenix, Pocono und Atlanta, welche ihn aktuell auf 2009 Meisterschaftspunkte bringen, spiegeln die derzeitige Stärke des Hendrick-Piloten mit der Startnummer 24 allerdings nur bedingt wider.

Jeff Gordon

Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet): Drei Saisonsiege - 2009 Punkte Zoom

Neun Top-10-Platzierungen - darunter achtmal in den Top-6 - bei den elf Meisterschaftsläufen seit dem Juni-Rennen in Michigan machen den Turnaround in der Leistungskurve Gordons eindrucksvoll deutlich. Dazu kommt, dass der inzwischen 40-jährige Kalifornier zuletzt sowohl in Bristol als auch in Atlanta und damit auf zwei völlig unterschiedlichen Streckentypen die meisten Führungsrunden im Rennen verbuchen konnte.

Anders als noch in den Jahren zuvor fürchtet Gordon in diesem Jahr nicht zuletzt dank Crewchief Alan Gustafson an seiner Seite keines der zehn Ovale im Chase-Fahrplan. Sollte dem einstigen "Wonder Boy" der berühmte "Drive for Five" und damit der fünfte Titel in dieser Saison tatsächlich gelingen? Die Performance der vergangenen Wochen macht Gordon jedenfalls zu einem der heißesten Anwärter auf den diesjährigen NASCAR-Thron.

Matt Kenseth

Mit seinen zwei Saisonsiegen in Fort Worth und Dover hat sich Matt Kenseth heimlich, still und leise auf Platz vier der aktuellen Gesamtwertung (2006 Punkte) geschoben. Der Fahrer des Roush-Ford mit der Startnummer 17 ist damit bei Beginn des Chase noch vor Teamkollege Carl Edwards der bestplatzierte Vertreter aus dem Lager von Jack Roush und hat überraschenderweise nach 26 Rennen nicht nur mehr Siege, sondern auch mehr Führungsrunden als Edwards zu Buche stehen.

Matt Kenseth

Matt Kenseth (Roush-Ford): Zwei Saisonsiege - 2006 Punkte Zoom

Der 39-Jährige aus dem US-Bundesstaat Wisconsin hat sich im Jahr 2003 den letzten Titel vor Beginn der Chase-Ära gutschreiben lassen dürfen und ist aufgrund seiner über Jahre hinweg gezeigten Konstanz auch in diesem Jahr wieder locker für die Playoffs qualifiziert - genau wie Jeff Gordon und Tony Stewart zum siebten Mal bei acht Versuchen.

Kenseth ist vor allem auf den 1,5-Meilen-Ovalen, die auch in diesem Jahr wieder das am weitesten verbreitete Streckenlayout im Chase repräsentieren, eine feste Größe. Für die Titelambitionen des Roush-Piloten wird es daher von entscheidender Bedeutung sein, wie er sich auf den kurzen Ovalen in Loudon, Martinsville und Phoenix aus der Affäre ziehen kann.

Carl Edwards

Carl Edwards, der eigentlich als Speerspitze im Roush-Team gilt, wurde seinem Ruf als Tabellenführer über weite Strecken der Regular-Season gerecht. Dem Sieg beim dritten Saisonlauf in Las Vegas konnte der 32-Jährige jedoch keinen weiteren Triumph folgen lassen. Stattdessen brachten ihn die wochenlangen Gerüchte über einen möglichen Teamwechsel doch sichtlich aus der Spur.

Carl Edwards

Carl Edwards (Roush-Ford): Ein Saisonsieg - 2003 Punkte Zoom

Seitdem klar ist, dass er auch die kommenden Jahre im Team von Jack Roush verbringen wird, hat sich der mittlerweile zweifache Familienvater aus dem US-Bundesstaat Missouri wieder gefangen, wie er mit zwei Top-5-Platzierungen hintereinander in Atlanta und Richmond - und damit erstmals seit Mai - angedeutet hat.

Mit 17 Top-10-Platzierungen aus 26 Rennen und vor allem ohne einen einzigen Ausfall ist Edwards in diesem Jahr erstmals seit der Saison 2008 zum engsten Favoritenkreis im Kampf um den Sprint-Cup-Titel zu zählen. Darüber hinaus hat sich der Fahrer des Roush-Ford mit der Startnummer 99 in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Startposition von 10,5 als bester Qualifier im Feld hervorgetan, was seinen Speed und den seines Ford auf den unterschiedlichsten Strecken nachhaltig unter Beweis stellt.

Jimmie Johnson

Der Dauerchampion der vergangenen Jahre ist in diesem Jahr auf nichts anderes als seinen sechsten Titel in Folge aus. Mit der besten durchschnittlichen Platzierung (10,6) aller Piloten im Verlauf der Regular-Season lehrte der Kalifornier die Konkurrenz bereits ansatzweise das Fürchten und stellte als einziger Pilot in der NASCAR-Historie seine achte Teilnahme am achten Chase der Geschichte sicher.

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet): Ein Saisonsieg - 2003 Punkte Zoom

Man kann jedoch nicht nur aufgrund der Performance in den vergangenen Wochen davon ausgehen, dass Johnson gemeinsam mit Crewchief Chad Knaus auch in diesem Jahr wieder rechtzeitig zu Beginn der Playoffs einen Zahn zulegen wird können. Dass Johnson Stand heute gerade einmal einen einzigen Saisonsieg (Talladega) vorweisen kann, ist zwar etwas ungewöhnlich, unterstreicht jedoch nur die Ausgeglichenheit im diesjährigen Sprint-Cup-Feld, das bei 26 Rennen nicht weniger als 15 verschiedene Sieger hervorbrachte - Fortsetzung nicht ausgeschlossen. Umso entscheidender ist in diesem Jahr der Faktor Konstanz.

Der Fahrer des Hendrick-Chevy mit der Startnummer 48 ist auf jeder Strecke im Chase eine Bank und auch bei der Restrictor-Plate-Lotterie in Talladega hatte er in den vergangenen Jahren regelmäßig das nötige Glück auf seiner Seite. Ein kleines Fragezeichen in Bezug auf Johnson - der am Samstag seinen 36. Geburtstag feiert - bleibt lediglich dahinter, inwiefern ihn seine am vergangenen Wochenende in Richmond wieder neu entfachte Rivalität mit Penske-Pilot Kurt Busch im Verlauf des Chase unter Umständen mögliche Punkte kosten wird.

Kurt Busch

Der angesprochene Kurt Busch weist genau wie Carl Edwards und Jimmie Johnson bis dato einen Saisonsieg auf. Dass der ältere der beiden Busch-Brüder diesen auf dem Straßenkurs in Sonoma - und damit auf einem Streckentyp, welcher im Chase nicht vertreten ist - herausgefahren hat, soll jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass mit dem Champion des Jahres 2004 auch im Verlauf der finalen zehn Wochen der Saison 2011 zu rechnen sein wird.

Kurt Busch

Kurt Busch (Penske-Dodge): Ein Saisonsieg - 2003 Punkte Zoom

Zu Beginn der Saison war der Fahrer des Penske-Dodge mit der Startnummer 22 der konstanteste Fahrer im Feld. Seither machte Kurt Busch vorwiegend durch seine drei Poles in Folge im Juni sowie seine Privatfehde mit Jimmie Johnson in mehreren Akten von sich reden. Zudem macht ihm Brad Keselowski teamintern inzwischen mächtig das Leben schwer.

Rechtzeitig zu Beginn der Playoffs scheint sich Kurt Busch aber gefangen zu haben, wie seine beiden Top-5-Platzierungen in Atlanta und Richmond - letztere kam trotz der Rauferei mit Jimmie Johnson zustande - mehr als nur andeuten. Zur Achillesferse für den Penske-Piloten könnte sich das Halbmeilen-Oval in Martinsville entwickeln, wo er in der Vergangenheit wenig Land sah.

Ryan Newman

Loudon-Sieger Ryan Newman glänzt in erster Linie durch die Tatsache, dass er als einziger Chase-Teilnehmer neben Carl Edwards bei allen bisherigen Rennen der Saison 2011 die Zielflagge sah. Für eine Pole-Position ist der 33-jährige "Rocket Man" aus dem US-Bundesstaat Indiana stets zu haben, und auch in den Rennen war er seit Kentucky Anfang Juni bei neun Starts sechsmal in den Top-10 zu finden.

Ryan Newman

Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet): Ein Saisonsieg - 2003 Punkte Zoom

Kann Newman diesen Trend aufrechterhalten, ist der Stewart/Haas-Chevy mit der Startnummer 39 auch im Chase zu beachten. Ernsthafte Titelchancen dürften allerdings daran scheitern, dass es Newman bei seinen bisherigen Auftritten im Chase stets an der notwendigen Konstanz über zehn Wochen hinweg mangelte und er den Gegenbeweis erst noch abliefern muss.

Im Vergleich zu den beiden vergangenen Jahren wirkt das Stewart/Haas-Team in dieser Saison nicht ganz so fokussiert. Die Entlassung von Wettbewerbsdirektor Bobby Hutchens - und damit einer der tragenden Säulen im Team - war der Performance auf der Strecke wenig zuträglich. Einen Nachfolger sucht man bei SHR nach wie vor vergebens.

Tony Stewart

Newmans Teamkollege und Stewart/Haas-Boss Tony Stewart weist im Gegensatz zum "Rocket Man" noch keinen Saisonsieg auf. Dreht "Smoke" nach einem für seine Verhältnisse ungewöhnlich farblosen Sommer anders als in jüngster Vergangenheit diesmal erst mit Beginn des Chase so richtig auf?

Tony Stewart

Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet): Kein Saisonsieg - 2000 Punkte Zoom

Stewart, der in puncto Alter genau wie Jeff Gordon in diesem Jahr die 40 vollgemacht hat, wird seinen Wert von bisher lediglich drei Top-5-Platzierungen aus 26 Rennen in den kommenden Wochen steigern müssen, will er ernsthaft Ansprüche auf seinen dritten Sprint-Cup-Titel anmelden.

Mehr noch als Newman litt Stewart am Steuer des Chevrolet mit der Startnummer 14 im Verlauf der Regular-Season unter teilweise abenteuerlichem Handling und nicht zuletzt unter jeder Menge Pech. Die Zahl der Rennen, in denen bei "Smoke" allein in der Boxengasse etwas schiefging, schien im gleichen Tempo anzusteigen wie die mittlerweile bis in den Oktober 2010 zurückdatierende sieglose Serie Stewarts.

Dale Earnhardt Jr.

Der unumstrittene Publikumsliebling Dale Earnhardt Jr. dürfte allein durch seine erste Chase-Teilnahme seit der Saison 2008 in diesem Jahr für höhere Einschaltquoten im NASCAR-Mutterland sorgen. Nach der Hendrick-internen Rochade, die "Junior" zu Crewchief Steve Letarte und in den selben Shop wie Champion Jimmie Johnson wechseln sah, präsentiert sich der 36-Jährige in dieser Saison zumindest konstanter als in den Jahren zuvor.

Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet): Kein Saisonsieg - 2000 Punkte Zoom

Ob das allerdings ausreicht, um im Titelkampf ein Wörtchen mitzureden, bleibt abzuwarten. Eine einzige Top-10-Platzierung seit dem Juni-Rennen in Pocono deutet in Bezug auf einen endgültigen Turnaround für den Sohn des siebenfachen Champions Dale Earnhardt Sr. klar in die falsche Richtung.

"Juniors" Schwäche ist neben der Tatsache, dass er seit inzwischen mehr als drei Jahren auf einen Sieg wartet, vor allem das Qualifying. Kein anderer der diesjährigen Chase-Teilnehmer startet regelmäßig von so weit hinten im Feld (21,4) wie der Fahrer des Hendrick-Chevy mit der Startnummer 88. Daraus resultiert auch Earnhardts erschreckend niedriger Wert von gerade einmal 50 Führungsrunden im Verlauf der Regular-Season - Kyle Busch brachte es im selben Zeitraum auf nicht weniger als 1.181 Umläufe an der Spitze des Feldes.

Brad Keselowski

Penske-Pilot Brad Keselowski ist in den Reihen der zwölf Chase-Piloten sicher derjenige, den zu Saisonbeginn die wenigsten auf der Rechnung hatten. Dank seiner drei Saisonsiege in Kansas City, Pocono und Bristol - von denen zwei mit gebrochenem Knöchel zustande kamen - hat sich der einst als "Bad Brad" verschriene Senkrechtstarter aus dem US-Bundesstaat Michigan die erste von zwei Wildcards diskussionslos verdient.

Brad Keselowski

Brad Keselowski (Penske-Dodge): Drei Saisonsiege - 2000 Punkte Zoom

Spannend wird sein, ob Keselowski seine überragende Form der vergangenen Wochen - Platz zwölf in Richmond markierte die schlechteste Platzierung der zurückliegenden sieben Rennen - auch im Rahmen seiner ersten Chase-Teilnahme wird aufrecht erhalten können. Bisher spricht nichts dagegen, aber viel dafür.

Fakt ist, dass sich der legendäre Penske-Dodge mit der Startnummer 2 mittlerweile auch in den Händen von Keselowski zu einem regelmäßigen Frontrunner gemausert hat. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für den 27-Jährigen ist sicherlich die Tatsache, dass er nichts zu verlieren hat. Insofern ist die vermeintliche Nummer zwei im Penske-Stall mehr als nur ein Geheimtipp für die spannenden zehn Wochen bis zum Saisonfinale in Homestead.

Denny Hamlin

Dank seines Sieges im Juni-Rennen in Michigan und regelmäßiger Platzierungen auf den vorderen Rängen sicherte sich Denny Hamlin die zweite Wildcard. Angesichts lediglich zehn Top-10-Platzierungen im Verlauf der Regular-Season wird der Vize-Champion des vergangenen Jahres in den kommenden Wochen allerdings einen Zahn zulegen müssen.

Hamlin litt in dieser Saison wie kein anderer Fahrer am defektanfälligen Toyota-Triebwerk in den Reihen des Gibbs-Teams. Dennoch ist der 30-Jährige aus dem US-Bundesstaat Virginia neben Jimmie Johnson der einzige NASCAR-Pilot, der sich ausnahmslos immer für den Chase hat qualifizieren können. Da Hamlin erst im Jahr 2006 seine erste volle Sprint-Cup-Saison fuhr, nimmt er in diesem Jahr somit zum sechsten Mal Anlauf auf die Krone.

Denny Hamlin

Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): Ein Saisonsieg - 2000 Punkte Zoom

Genau wie Kevin Harvick musste sich Denny Hamlin im dramatischen Endspurt der Saison 2010 erst beim Finale in Homestead Jimmie Johnson geschlagen geben - und das, nachdem er als Tabellenführer nach Florida gereist war. Den denkbar knappen Verlust der Meisterschaft im vergangenen Jahr scheint der Fahrer des Gibbs-Toyota mit der Startnummer 11 bis heute nicht restlos überwunden zu haben. Es darf bezweifelt werden, dass Hamlin bereits in diesem Jahr den nächsten ernsthaften Angriff wird starten können.